Anmerkungen

Rückfall ins Mittelalter?


Von Redaktion Dingolfing

In diesen Tagen kann man das Gefühl bekommen - entgegen jahrhundertalter zivilisatorischer Errungenschaften - wieder ein Stück ins Mittelalter zurückgeworfen zu werden. Bereits damals wütete eine Pandemie unter den mittelalterlichen Zeitgenossen. Mit dem Unterschied, dass - im Gegensatz zur Pest - Corona vermutlich nicht über 300 Jahre lang ungebremst über die Menschheit herfallen wird.

Im Mittelalter zogen aufgebrachte und wütende Mobs (zumeist Bauern), bewaffnet mit Fackeln und Mistgabeln zu den Wohnhäusern, in denen die Ziele ihres Unmutes lebten, um ihren Missmut freien Lauf zu lassen. Nicht immer blieb es bei verbalen Bekundungen - und Häuser wurden vom Mob in Schutt und Asche gelegt. Und Heute? Vor wenigen Tagen zog es eine aufgebrachte Gruppe, bestehend aus Corona-Leugnern, bewaffnet mit Fackeln (und imaginären) Mistgabeln vor das Privathaus der sächsischen Gesundheitsministerin.

Laut dem BKA nimmt die Anzahl an Bedrohungen und Anfeindungen gegenüber Politikern, Wissenschaftlern und Journalisten durch Corona-Leugner immer mehr zu. Der Umgangston vor allem in den sozialen Medien ist nicht nur rauer, sondern auch teilweise verrohter geworden. Erinnert ein wenig an die Hexenverfolgung im Mittelalter. Die sich verbreiten konnte, durch unsichere Lebensbedingungen, durch ein Klima aus Angst und Verleumdung und weil es schlichtweg an Bildung fehlte. Gut, dass Bildung und Informationen in der heutigen Zeit frei zugänglich sind - für den Interessierten.

ck