Am Wochenende kurzer Abstecher in die Autowaschanlage - der Zeitpunkt von "der Wagen müsste mal wieder gereinigt werden" war schon weit überschritten. Montagmorgen: Das Auto schaut genauso aus wie vor dem Wochenende, denn "Er ist wieder da". Feinster Saharastaub, der über den Atlantik von Afrika zu uns herübergeweht. Ob auf dem Auto, im Auto, auf der Terrasse, auf den Pflanzen - überall schimmert der feine gelb-rötliche Sandstaub. Wegputzen macht nur für wenige Stunden Sinn. Der Nachwuchs jedoch gewinnt dem dagegen unglaublich viel ab: Mit Freude wird der feine Sandstaub zusammengesammelt, in kleine Gefäße abgefüllt und auf dem Regal drapiert. Denn, der Staub stammt schließlich "vom weitentfernten schönen Land Afrika (nein, Margarete Schramböck ist nicht meine Tochter) wo Simba lebt". Kindliche Begeisterungsfähigkeit in seiner Reinform, die das ausgewachsene Erziehungspersonal - zuständig für die Vorzeigbarkeit des Haushaltes - nur ansatzweise nachvollziehen kann. Beim morgendlichen Bestaunen (und Nörgeln) über die weiter angewachsene Staubschicht auf dem Wagen, hatte der Nachwuchs die Lösung für das Problem: "Wir gießen die Wüste mit Wasser solange, bis die nicht mehr trocken ist. Dann kommt kein Staub mehr auf unser Auto". In der kindlichen Fantasie spielen Relation oder Verhältnismäßigkeit nur eine untergeordnete Rolle.