Mordprozess in Deggendorf
Richter drängen auf baldiges Ende im Fall Dominik R.
6. September 2022, 13:30 Uhr aktualisiert am 7. April 2023, 19:32 Uhr
Im Deggendorfer Wiederaufnahmeverfahren um die Tötung einer jungen Frau aus dem Bayerischen Wald im Jahr 2016 drängen die Richter darauf, zeitnah zu einem Ende zu kommen.
In dem seit April laufenden Prozess wurden mehrfach Termine für Plädoyers und Urteil anberaumt, dann aber wegen kurzfristiger neuer Anträge seitens der Verteidiger verschoben. Nun soll Ende September oder Anfang Oktober das Urteil gesprochen werden, wie am Dienstag vor dem Landgericht Deggendorf die Verfahrensbeteiligten übereinkamen.
Weitere Anträge dürften lediglich noch bis zum Ende des kommenden Verhandlungstages am 15. September gestellt werden, machte der Vorsitzende Richter eine klare Ansage. Es bestehe die Besorgnis, dass sich der Verfahrensabschluss "ohne rechtfertigenden Grund" verzögere.
Die weitere Planung der Verfahrensbeteiligten sieht jetzt vor, die Beweisaufnahme am 15. September - sollte es keine weiteren Anträge mehr geben - zu schließen. Am 19. September könnte mit den Plädoyers von Staatsanwalt und Nebenklagevertretern begonnen werden.
Der Angeklagte hatte vor sechs Jahren seine damals 20 Jahre alte Ex-Freundin erstochen. Dafür war er 2017 wegen Totschlags rechtskräftig zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Aufgrund von Falschaussagen zweier Zeugen im ersten Prozess vor dem Landgericht Passau ist das Verfahren 2022 wiederaufgenommen worden. Dem 28-Jährigen wird in dem zweiten Prozess Mord vorgeworfen.