"Der Pilgrim ist eine exzellente Rolle..."

Plattlinger Festspiel: Nibelungen und Hunnen stellen sich vor


In der Rolle des Bischof Pilgrim - Georg Knödl.

In der Rolle des Bischof Pilgrim - Georg Knödl.

Von Redaktion Plattling

Eine tragende Rolle beim Nibelungen-Festspiel am 15. Juli am Magdalenenplatz ist die des Bischof Pilgrim. Er wird von Georg Knödel gespielt.

Da Sprache in seinem ehemaligen Beruf als Sprachheilpädagoge vielschichtig maßgeblich war, und auch Bischof Pilgrim als äußerst verantwortungsbewusster, erfahrener, fürsorglicher Onkel und Kirchenmann seine Nichte Kriemhild wort- und argumentenreich von der, ihren vernichtenden Rachefeldzug besiegelnden Hochzeit mit Etzel abbringen will, sieht der Unruheständler schon ein paar indirekte Parallelen.

Durch einen verstorbenen Schulfreund kam er zum Theaterspielen, 2010 hatte er seinen ersten Auftritt als Stadtkämmerer Pledelingens, und mimt heuer zum dritten Mal den mittelalterlichen, kirchlichen Würdenträger. Und zwar mit solcher Leidenschaft und Überzeugung, dass er sich keine andere Rolle wünscht, auch nicht in einem anderen Stück als dem Burgunderdrama. Seit der Schulzeit ist ihm das Epos vertraut, was es natürlich erleichtert, den nicht einfachen Text ohne Tricks und Eselsbrücken zu verinnerlichen. "Pilgrim ist eine exzellente Rolle", bekräftigt Georg Knödl und lässt keinen Zweifel daran, dass die literarische Persönlichkeit ihm auf den Leib geschrieben scheint.

Auch ihn freut an der Festspielzeit außer seiner Teilnahme am Stück, das "Drumherum" mit Nibelungenmarkt in Mittelalteratmosphäre auf einer mehrtägigen Zeitreise durch Geschichte und Kultur in lang zurückliegender Vergangenheit. "Nix" macht er vor seinem Auftritt, um Unheil von der Vorstellung abzuwenden, denn Aberglaube kommt in seinem angewandten Sprachschatz offensichtlich nicht vor. Unmittelbar vor jedem Auftritt hofft er allerdings schon ein bissl bang auf die Gunst und Begeisterungsfähigkeit des Publikums. "Kritik muss man aushalten", meint Knödl, ganz weiser Pädagoge. Schon mehrmals hat er mit dem Verschenken von Eintrittskarten Freunden und Bekannten eine Freude gemacht, was ihn dann auch wieder freute.