Dorfheldentour

Rötz gewinnt die Wette


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Der Bürgermeister musste sich als Schneewittchen verkleiden.

Wundervoll, spitzenklasse und genial: Beinahe wären Bürgermeister Dr. Stefan Spindler am Freitag die Superlative ausgegangen. Und die waren angebracht. Denn das, was die Rötzer da für die Dorfheldentour auf die Beine gestellt hatten, war vor allen Dingen eines: eine riesige Gemeinschaftsleistung. Und dank der haben die Rötzer die Dorfwette – und damit auch 3.000 Euro für ein soziales Projekt – souverän gewonnen.

Dabei hatte es die Aufgabe in sich: Innerhalb von fünf Stunden galt es, den Festplatz in einen Märchenwald zu verwandeln. Um 9 Uhr hatten die Veranstalter das Geheimnis gelüftet: Rötz sei bekannt für die Schwarzenburg-Festspiele, sagten die Moderatoren. „Deswegen machen wir euch heute zu einer noch märchenhafteren Gemeinde.“

Verschiedene Szenen mussten dargestellt werden

Und dann tickte die Zeit. Dargestellt werden mussten verschiedene Szenen aus Grimms Märchen: das Lebkuchenhaus aus Hänsel und Gretel, mit Hexe, Ofen und Hänsel hinter Gittern; der Turm von Rapunzel, aus dem sie ihr Haar herunterlässt; das Schloss von Dornröschen, in dem sie ihren 100-jährigen Schlaf hält; das Rotkäppchen-Haus mit einem Wolf im Bett, verkleidet als Großmutter; sieben echte Geißlein sowie Goldmarie, Pechmarie und Frau Holle.

Die märchenerfahrenen Rötzer stellte die Wette zwar vor eine Herausforderung, jedoch nicht vor eine unlösbare. In Windeseile wurden Gruppen einge- und Aufgaben verteilt. Die einen kümmerten sich um die Kostüme, andere um die Kulissen. Sogar die Kindergarten- und Schulkinder halfen tatkräftig mit und bastelten, was das Zeug hielt: Bäume, Pilze, Lebkuchen – eben alles, was als Requisiten verlangt wurde. Dass sie dabei jede Menge Spaß hatten, braucht nicht eigens erwähnt zu werden.

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Die Freude ob der gewonnenen Wette ist groß.

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Frau Holle und Goldmarie.

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Die Wette ist gewonnen. Rötz jubelt!

Rötz ist bekannt für die Schwarzenburg-Festspiele. Die Dorfheldentour macht sie zu einer "noch märchenhafteren Gemeinde".

Rötz ist bekannt für die Schwarzenburg-Festspiele. Die Dorfheldentour macht sie zu einer "noch märchenhafteren Gemeinde".

Mindestens 500 Menschen standen kostümiert am Festplatz

Damit aber die Wette erfüllt werden konnte, musste noch eine zweite Hürde genommen werden: Um 14 Uhr hatten mindestens 500 Menschen, dem Motto entsprechend kostümiert, auf den Festplatz kommen müssen. Und auch das haben die Rötzer mit Bravour gemeistert: Letztendlich waren es sogar 674 Märchengestalten, die frenetisch jubelten, als sieben Stadtrats-Zwerge den gläsernen Sarg durch die Menge schoben.

Darin lag, als Schneewittchen verkleidet, Bürgermeister Spindler – mit einer Haut so weiß wie Schnee, Lippen so rot wie Blut und Haaren so schwarz wie Ebenholz. Und wie im Märchen stolperten die Zwerge und der Bürgermeister spuckte das „vergiftete Apfelstück“ aus. „I hab scho befürchtet, dass i da nimmer außa kimm“, sagte Spindler mit einem Augenzwinkern. Kam er aber und konnte unter Konfettiregen den Scheck über 3.000 Euro, gesponsert von Bayernwerk und DM, als Wettgewinn entgegennehmen.

Das Geld soll den Kindern in der Gemeinde zugutekommen, sagte Spindler und lud alle ein, gemeinsam den Sieg zu feiern. Dazu gab es sogar noch ein Lob vom Veranstalter: Keine andere Gemeinde hätte die Wette mit so viel Liebe zum Detail erfüllt. „Einfach grandios!“