60 Kommentare

Bürgermeisterin kontert Facebook-Kritik am Rodinger Volksfest

Eigentlich ist das Volksfest 2024 hervorragend gelaufen. Manche Kommentatoren im Internet haben dennoch etwas zu mäkeln. Zu kurz, Programm zu langweilig, Festwiese zu klein, Preise zu teuer. Nun reagiert die Stadt.


In der Facebook-Gruppe "Roding halt zam" wird Kritik zur Gestaltung des Rodinger Volksfestes laut. Die Stadt reagiert darauf mit Unverständnis.

In der Facebook-Gruppe "Roding halt zam" wird Kritik zur Gestaltung des Rodinger Volksfestes laut. Die Stadt reagiert darauf mit Unverständnis.

Mit dem Volksfest ist es wie beim Fußball. Wenn es um Vorschläge oder Kritik geht, ist plötzlich jeder Bundestrainer. In diesem Fall eben Festwirt. Noch dazu, weil man im Internet mühelos wie bedenkenlos seinen Unmut kundtun kann. Etwa als jüngst in der Facebook-Gruppe "Roding halt zam" gefragt wurde, ob das Volksfest nicht doch wieder elf statt neun Tage dauern sollte. 600 Menschen haben abgestimmt, 60 einen Kommentar dazu abgegeben. Der Tenor: Das Rodinger Volksfest ist ohnehin nicht mehr zu retten. Langweiliges Programm, zu kleiner Festplatz, zu teuer. "An den Haaren herbeigezogen", sagen Bürgermeisterin Alexandra Riedl und Eventmanager Sebastian Gabler.

"Natürlich sehen und überfliegen wir die Kommentare", bekennt die Bürgermeisterin. Im Internet äußern werde sie sich dazu nicht. Zumal sie viele Punkte für nicht gerechtfertigt hält. Dass es in diesem Jahr neun Tage werden, war nicht alleinige Entscheidung der Stadt. Auch wenn es Stimmen seitens der Festküchen und des Festwirtes gab, die ein Volksfest mit lediglich sechs Tagen befürwortet hätten. "Neun Tage waren eine gute Lösung", findet Riedl. Zumal es gelungen war, das Programm von elf Tagen in diesem Zeitraum zusammenzufassen.

Nichts los? Von wegen! Nicht nur beim Treffen der Städte und Gemeinden war das Zelt beim Volksfest voll.

Nichts los? Von wegen! Nicht nur beim Treffen der Städte und Gemeinden war das Zelt beim Volksfest voll.

Die günstigsten Preise im Landkreis

Dass die Kommentatoren im Internet zum einen das Fest verlängern würden, zum anderen aber von schlechtem Besuch bei neun Festtagen sprechen und die Preise bemängeln, ist für Riedl ein Widerspruch. "Die Kritik geht vollkommen am Thema vorbei", äußert sie Unverständnis. Und Eventmanager Gabler fügt an: "Eine Currywurst für 6,50 Euro bekommt man in keinem Lokal mehr." Die Preise seien die günstigsten im Landkreis und darüber hinaus. Auch die Feststellung, dass am Volksfest nichts los war, sei schlichtweg falsch. Dank des Musikprogramms habe es mit Ausnahme des ersten Samstags - Hitze und EM hatten ihren Beitrag dazu geleistet - an allen Tagen ein fast volles Zelt gegeben. Zu den Kindernachmittagen am Mittwoch und Sonntag tummelten sich zahlreiche Familien am Festplatz.

Riedl und Gabler können durchaus verstehen, dass das Volksfest nach dem Umbau des Espers für den Hochwasserschutz etwas an seinem Charme eingebüßt habe. Immerhin sind schon Generationen von Festbesuchern die beiden Rundwege um die Buden und Fahrgeschäfte gelaufen. Das ist aufgrund des Platzangebotes, aber auch wegen weiterer Faktoren nicht mehr möglich. Zum einen entschied man sich vor über zwölf Jahren, die Vorrichtungen für das Festzelt genau dort anzubringen, wo sie jetzt sind. Ein Umsetzen wäre zwar möglich, brandschutztechnisch aber schwierig, weil der Giebel dann zu nahe am TB-Sportheim steht, erklärt Gabler.

Warum der Festplatz so aussieht, wie er aussieht

Die Schausteller, die seit Jahren nach Roding kommen, wollen schlicht nicht weiter weg vom Zelt, da die Plätze sonst zu unattraktiv werden. Abgesehen davon, finden sie den Esper einen der schönsten Festplätze in der Umgebung, betont Gabler. Vor allem die Versorgung mit Infrastruktur wie Strom und Wasser sei gut durchdacht. "Wir müssen mit den Gegebenheiten arbeiten, die wir haben", meint Bürgermeisterin Riedl. Sie betont, dass sich die Kommune auf die Schausteller verlassen könne, was nicht bei jedem Anbieter der Fall sei. Welche Arbeiten im Hintergrund anfallen, wenn Stände und Fahrgeschäfte kurzfristig absagen oder ausfallen, bekomme kaum jemand mit.

Auch das Feuerwerk sei bereits mehrfach diskutiert worden. Es auf den Freitag zu legen, an dem ohnehin mehr Besucher kommen, wie im Internet mehrfach angeregt, ergibt für Gabler keinen Sinn. Der Donnerstag zählt zu den besten Tagen des Festes. Das soll auch so bleiben.

Was die Intention der Facebook-Gruppe - entstanden zu Corona-Zeiten - mittlerweile sei, werde für ihn immer undurchsichtiger, meint Sebastian Gabler. Die Diskussion verbreite schlechte Stimmung und schade dem Volksfest in der Außenwirkung.

"Wir sind kritikfähig und freuen uns über jedes Feedback", betonen Riedl und Gabler. Nur sei die Facebook-Gruppe nicht der richtige Weg dafür. Auf der Homepage der Stadt gebe es eigens den direkten Draht ins Vorzimmer der Bürgermeisterin. "Viele Diskussionen wären auf dem kurzen Weg erledigt, aber so verselbstständigen sie sich."