Im Interview
Further Band "Atomic" über die Wiedervereinigung von Oasis
13. September 2024, 11:50 Uhr
Für die Presse sind sie die „deutschen Oasis“: Atomic, eine Britpop-Band aus Furth im Wald, mit einem Brüderpaar an der Spitze. Im Laufe ihrer Karriere haben Thomas und Rainer Marschel die Gallaghers auch einige Male getroffen und sind wohl deutschlandweit die größten Fans der Gruppe, die Ende August nach 15 Trennungsjahren ihre aufsehenerregende Wiedervereinigung angekündigt hat. Dass die Musiker von Atomic bei der Reunion-Tour nun als große Anhänger wieder vorne mit dabei sein werden, ist wenig überraschend. Eher dann doch die Tatsache, dass unsere Mediengruppe die bisher einzige Interviewanfrage diesbezüglich an sie gestellt hat. Wir haben Sänger Thomas Marschel gefragt, was er über die Reunion denkt und was er glaubt, wie lange sich das oft zerstrittene Brüderpaar nach der Reunion zusammenreißen wird.
Herr Marschel, Sie und ihr Bruder sind ja schon seit den Anfängen von Oasis große Fans. War Oasis der Grund, warum Sie eine deutsche Britpop-Band gegründet haben?
Thomas Marschel: Als wir Oasis 1994 zum ersten Mal gesehen haben, haben wir daran eigentlich noch nicht gedacht. Im Januar 1996, also eineinhalb Jahre später, sind wird zum Konzert nach München gefahren. In Deutschland sind sie da auf ihrer Tour vor nur 500 Leuten aufgetreten. Wir standen in der zweiten Reihe und dann habe ich zu meinem Bruder gesagt: „Hey, das was die machen, das müssen wir auch machen“. Ich glaube am übernächsten Tag haben wir schon im Schulhof in Furth in der Realschule nach Leuten gesucht, die mit uns eine Band machen. Im Sommer sind wir dann in den Proberaum und haben angefangen mit Atomic.
Welche Berührungspunkte hatten Sie im Laufe der Jahre mit Ihren Vorbildern?
Marschel: Oasis haben wir zwar nicht direkt supported, aber Sony, die Plattenfirma von Oasis in Deutschland, hat das mitbekommen, als wir angefangen haben. Die hat uns daraufhin zu einem Promotionkonzert von Oasis nach Berlin eingeladen und auf der After-Show-Party sind wir mit ihnen zusammengekommen. Da haben wir ihnen CDs geschenkt und ein bisschen mit ihnen geratscht. Und seitdem ist das öfter passiert, nicht bloß einmal. Wir waren fast immer auf der Gästeliste, außer bei der Tour jetzt. Aber wir haben Karten bekommen, also alles gut.
Haben Sie damit gerechnet, dass die zwei Brüder jemals nochmal zusammenkommen?
Marschel: Ganz ehrlich? Ich hab mir jetzt nach 15 Jahren gedacht, wahrscheinlich passiert es nicht mehr. Es gab ja fast jedes Jahr Gerüchte. Denen ist schon so viel Geld angeboten worden, wann soll das sonst klappen. Wenn sie das für das große Geld nicht machen, dann machen sie das nie. Als ich dann gehört habe, dass Noel Gallagher eine Scheidung hinter sich hat, dann hat es bei uns Klick gemacht und wir haben uns gedacht: Vielleicht brauchen sie noch mehr Geld und dann klappt es. Zumindest bin ich mir sicher, dass allein die Liebe zur Musik sie jetzt wohl nicht zusammengebracht hat.
Denken Sie, da kommt in den kommenden Jahren jetzt noch mehr von Oasis?
Marschel: Ich glaube, dass das bei Oasis bei einer einmaligen Reunion-Tour bleibt. Es soll übrigens auch ein neues Album geben. Vor ein paar Tagen hat ein Fan über „X“ gefragt und Liam Gallagher hat dann darunter geschrieben: „Ja, das ist schon fertig aufgenommen.“ Ich denke, dass sie selber mit dem Hype nicht gerechnet haben. Deshalb werden sie sich gesagt haben, so ein großes Interesse, da schieben wir ein Album noch mit rein. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die dann weitermachen. Ich meine, die Tour geht ja eh relativ lange: 2025 wird komplett getourt, Amerika, Südamerika. Und für Asien sind auch schon Daten geleaked worden für die zweite Jahreshälfte. 2026 ist dann eine Europatournee geplant, also München, Prag, Wien und so. Ich glaube, dass dieser Hype um die Großevent-Konzerte mit Taylor Swift, Coldplay und Adele schon auch viel ausgemacht hat. Also praktisch an wenigen Plätzen viele Konzerte spielen. Die Ankündigung von Oasis kam dann genau zu dieser Zeit.