Bad Kötzting

Waschbären-Invasion im Bayerischen Wald?


Der getötete Waschbär bei Neukirchen beim Hl. Blut. (Foto: PI Furth)

Der getötete Waschbär bei Neukirchen beim Hl. Blut. (Foto: PI Furth)

"Der Waschbär erobert den Bayerischen Wald": Das gab die Polizei Furth im Wald am Samstag bekannt. Anlass war ein Wildunfall zwischen Neukirchen b. Hl. Blut und Mais, bei dem ein Waschbär getötet wurde. Laut der BJV-Kreisgruppe Bad Kötzting war dies eher ein "Einzelfall" - dennoch räumt das Landratsamt Cham ein: "Waschbären könnten im Landkreis zu einer Plage werden."

Seitdem die Polizei in Furth im Wald am Samstag "Wildunfall mit Waschbär" meldete, schellen nun im Bayerischen Wald die Alarmglocken. Denn der Waschbär, der ursprünglich in Amerika beheimatet ist, könnte sich auch in der Region breitmachen. In Franken und Hessen tummeln sich die Einwanderer bereits zahlreich - und das zum Leidwesen der Bevölkerung.

Michael Gogeißl von der Kreisgruppe Bad Kötzting des Landesjagdverbands Bayern hat bislang noch keinen einzigen Waschbären zu Gesicht bekommen und vermutet deshalb: "Der Waschbär in Furth war eher ein Einzelfall." Waschbären seien im Bayerischen Wald eher sehr selten. Josef Häring, der stellvertretende BJV-Vorsitzende, bestätigte dies: Ab und an tauche ein Waschbär auf, massiv vorhanden sei er jedoch noch nicht. Jedoch würden sich die Waschbär-Meldungen im Landkreis Cham immer mehr häufen.

Doch wie kamen die Waschbären überhaupt in die Region? "Mit der Pelzproduktion wurden die Tiere auf Farmen in ganz Europa gezüchtet", erklärt Gogeißl. Deswegen seien Waschbären sogenannte "Neubürger" im Bayerischen Wald und somit auch "unerwünscht". Wie der Jäger weiter ausführte, dürfen die Tiere ganzjährig geschossen werden, Schonzeiten gäbe es nicht.