Das Viechtacher Rollstuhltischtennis-Ass Tom Schmidberger hat seiner Sammlung einen weiteren Titel hinzugefügt. Am Mittwoch wurde der 27-Jährige in Schweden Europameister.

Während der Vorrunde spielte er zwar nicht sein bestes Tischtennis, setzte sich aber dennoch klar durch, war dadurch fürs Viertelfinale gesetzt. Dort traf er auf einen unangenehmen Gegner aus der Ukraine, steigerte aber selbst seine Leistung und setzte sich klar mit 3:0 durch. Im Halbfinale traf er auf einen Schweden. "Es ist immer etwas Besonderes, gegen jemanden zu spielen, der ein Heimturnier hat. Dann hast du die Halle gegen dich", sagte Schmidberger. Doch auch hier setzte er sich ebenso mit 3:0 Sätzen durch wie später auch im Finale.

"Es ist immer schön, einen Titel zu gewinnen", sagt Schmidberger. Euphorisch wirkte der Bayerwäldler am Donnerstagvormittag aber nicht, denn er betrachtet die EM als "Zwischenstation" auf seinem Weg zu den Paralympics im kommenden Jahr in Tokio. "Es war eine gute Standortbestimmung, aber das Turnier ist sicher kein Grund, um sich auszuruhen."

Ein gutes Gefühl nimmt er dennoch aus dem Turnier mit. "Es zeigt, dass ich bei der Art und Weise wie ich trainiere und bei der Anzahl der Einheiten auf dem richtigen Weg bin." Gleichzeitig habe ihm das Turnier aber auch verdeutlicht, dass er noch lange nicht da ist, wo er mit Blick auf die Paralympics sein will.

Am Donnerstagvormittag startete Schmidberger mit seinem Team bereit mit einem 3:0-Erfolg gegen Österreich in den Teamwettbewerb. Gelingt am Nachmittag auch ein Sieg gegen Russland, wäre man bereits für den Finaltag am Samstag qualifiziert und hätte am Freitag einen freien Tag. "Das wäre gut, um die Akkus noch einmal aufzuladen", sagt Schmidberger, der in den letzten Tagen jeweils um 5:15 Uhr aufgestanden und anschließend zwischen zwölf und 14 Stunden in der Halle verbracht hat.