Viechtach
So feiern bekannte Personen aus dem Landkreis das Fest
22. Dezember 2017, 17:49 Uhr aktualisiert am 22. Dezember 2017, 17:49 Uhr
Würstl mit Kraut, die Filme "Sissi" und "Der kleine Lord" und viele andere große und kleine Rituale hat sicherlich jeder an Weihnachten. Der Viechtacher Anzeiger hat bei bekannten Personen nachgefragt, wie sie das Fest feiern.
Maria Weinfurtner, das Arnbrucker Christkind, hat uns Folgendes geschrieben: "Auf Weihnachten freue ich mich schon deshalb so, weil wir da alle zusammen sind. Am Vortag von Heiligabend schmücke ich den Christbaum und an Heiligabend gehen wir alle nach dem Mittagessen spazieren. Ich besuche um 16 Uhr die Kindermette mit dem Krippenspiel, bei dem ich 2010 die Maria spielen durfte. Danach treffen wir uns in unserer Wohnung zur Bescherung; zuerst gibts Würstl mit Kraut. Wir spielen Weihnachtslieder, ich spiele die Harfe, wir singen und dann ist Bescherung. Wir sitzen zusammen, unterhalten uns und lassen es uns gut gehen. Um 22 Uhr besuchen wir die Christmette in der Kirche, wo meine Brüder Peter und Oskar bei der Waidlermesse mitsingen. In früheren Jahren, als mein Bruder Michi bei den Domspatzen mitsang, sind wir auch zur Mette im Regensburger Dom gegangen. Weihnachten ist bei uns ein großes Familienfest."
Landrätin Rita Röhrl
Landrätin Rita Röhrl verbringt die Feiertage ganz entspannt: "Zu Weihnachten gehört bei uns zu Hause: Ein schöner Christbaum (Katze Bella freut sich ebenfalls sehr darüber), die Bratwürste an Heiligabend, die Weihnachtsgans am zweiten Weihnachtsfeiertag und Zeit zum Ratschen, gemütlich zum gefühlten 10.000. Mal den 'Kleinen Lord' anschauen und immer wieder glücklich darüber zu sein, dass sich die Wahrheit durchsetzt. Den schauen aber nur mein Schwiegersohn und ich, Originalton meiner Tochter 'Oh nein, nicht schon wieder!'."
Pfarrer Josef Drexler
Pfarrer Josef Drexler (Pfarreiengemeinschaft Moosbach und Prackenbach/Krailing) feiert ohne Christbaum, aber mit Krippe: "Heuer war die Adventszeit für mich wesentlich ruhiger als sonst, weil ich nun Diakon Andreas Dieterle zur Seite habe, der mich wirklich spürbar entlastet. So übernimmt er am Heiligen Abend um 15.30 Uhr komplett die Kinderchristmette in Prackenbach als Wortgottesdienst. Ich selber feiere dann um 17 Uhr die Christmette. Die wenigen Stunden des Heiligen Abends, die mir bis zum Beginn der Christmette in Prackenbach um 22 Uhr bleiben, verbringe ich mit unserer Moosbacher Pfarrgemeinderatssprecherin Maria Rackl, die seit Jahren verwitwet und alleinstehend ist. Auf die Mette in Prackenbach zu später Stunde freue ich mich immer sehr. Es herrscht dann gegen Mitternacht in der Kirche eine ganz andere Stimmung, bei der die Menschen für die weihnachtliche Botschaft besonders empfänglich sind. Ich habe keinen Christbaum beziehungsweise kann keinen haben, weil Struppi, mein angenommener Perserkater, mit den Kugeln spielt. Dafür habe ich aber eine große Weihnachtskrippe im Eingangsbereich des Moosbacher Pfarrhofs, die anzuschauen ich jedes Jahr die Gläubigen einlade."
Thomas Schmidberger
Vize-Weltmeister im Rollstuhl-Tischtennis Thomas Schmidberger genießt die Weihnachtszeit: "Ich verbringe Weihnachten im Kreis der Familie, ruhig und andächtig. Mir ist Weihnachten sehr wichtig und heilig, da es die einzige Zeit im Jahr ist, wo ich länger am Stück zu Hause bin und abschalten kann. Besondere Bräuche haben wir nicht, aber ich versuche, jedes Familienmitglied einmal zu sehen, genieße das traditionelle Essen und liebe Weihnachtsmusik."
Kreisseniorenbeauftragte Christine Kreuzer
Kreisseniorenbeauftragte Christine Kreuzer kocht ihrem Mann sein Wunschgericht: "Der Heilige Abend verläuft bei uns immer gleich. Mein Mann schmückt den Christbaum, ich erledige die alltägliche Hausarbeit, im Radio hören wir traditionelle Weihnachtsmusik. Zu Mittag gibt es nur eine Kleinigkeit. Unsere drei Enkeltöchter - wir haben auch noch drei Buben - wirken seit Jahren bei der Gestaltung der Kinderchristmette mit, seitdem gehört der Besuch dieser Mette zum guten Brauch. Nach der Kirche besuchen wir das Grab meiner Eltern. Am Heiligen Abend gibt es bei uns grundsätzlich Würstl mit Sauerkraut und Kartoffelsalat - auf Wunsch meines Mannes! Dann geht es zur Bescherung zu unseren beiden Söhnen und ihren Familien. Weihnachten ist für mich ein Fest der Familie und ich kann mir nichts anderes vorstellen."
Sommerhitkönig Johannes Weindl
Sommerhitkönig Johannes Weindl verbringt Weihnachten in Drachselsried: "Wir feiern Weihnachten bei meiner Schwester in Drachselsried. Nach der Kinder-Christmette ist Bescherung, da ich einen kleinen Neffen und eine Nichte habe. Danach sitzen wir gemütlich beim Raclette und lassen den Abend ausklingen."
Bürgermeisterin Josefa Schmid
Josefa Schmid, Bürgermeisterin von Kollnburg, genießt es, Zeit für sich zu haben: "An Heiligabend werde ich am Vormittag noch einer 85-jährigen Gemeindebürgerin zum Geburtstag gratulieren. Ab Nachmittag bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag brauche ich keine öffentlichen Termine mehr wahrzunehmen. Da für mich dieses Jahr besonders arbeitsintensiv war, freue ich mich darauf, wenn es einmal ruhiger ist und ich das Weihnachtsfest im Familienkreis erlebe und die Seele baumeln lassen kann. Weihnachten könnte ich mir ohne das Lied 'Stille Nacht' und selbst gemachte Musik nicht vorstellen. Aber auch der tschechische Märchenfilm 'Drei Nüsse für Aschenbrödel' gehört für mich untrennbar zu Weihnachten. An Weihnachten komme ich auch immer am besten zur Ruhe, das gelingt mir ganz gut bei einem Waldspaziergang und einem guten Buch, für das unterm Jahr oft keine Zeit bleibt."
VdK-Geschäftsführer Helmut Plenk
VdK-Geschäftsführer Helmut Plenk besucht eine besondere Kapelle: "Ich werde zusammen mit meiner Frau und meinen beiden Söhnen am Heiligabend nachmittags zur Degenhardtkapelle (diese liegt auf 924 Metern Höhe und befindet sich nahe dem Landshuter Haus) wandern. Die Waldvereinssektion Bischofsmais richtet dort eine sehr besinnliche Andacht mit musikalischer Umrahmung aus. Nach der Rückwanderung gibt es am Abend traditionell Schweinswürstl mit Kraut und im Kreise der Familie wird gemütlich beisammen gesessen. Ganz besonders freue ich mich am Heiligabend auf das Lied 'Stille Nacht'. Ich finde dieses Lied einfach sehr bewegend."
Kulturbeauftragter Roland Pongratz
Kulturbeauftragter Roland Pongratz freut sich auf Zeit mit seinen Lieben: "Nach turbulenten Wochen zum Jahresschluss hin freue ich mich auf intensive Stunden mit der Familie. Es gibt für uns zwar auch am Heiligen Abend noch 'Verpflichtungen', aber die sind selbst gewählt und machen richtig Spaß und Freude. Nachmittags werden wir erst die Kinderkrippenandacht in der Pfarrkirche in Patersdorf mitgestalten: Meine Frau hat mit dem Kinderchor Lieder und ein Krippenspiel einstudiert - unsere Kinder Simon und Sophia übernehmen heuer die Rollen von Joseph und Maria - und ich werde die Sänger an der Harfe begleiten. Danach gehts nach Hause, in trauter Runde werden ganz traditionell die Gschwollnen und Schweinsbratwürstl verspeist. Anschließend folgt die Bescherung - nachdem wir gemeinsam die Weihnachtsgeschichte gelesen haben und uns vergewissert haben, dass in unserem Kripperl auch alle Figuren am richtigen Platz stehen. Später gehts dann noch mal in die Pfarrkirche Sankt Martin. Ein echter kleiner Höhepunkt: In einem schönen barocken Kirchenraum mit guten Freunden gemeinsam Musik machen und die Geburt des Jesuskindes feiern. Und danach stehen die Mettenbesucher noch auf dem Dorfplatz zusammen, ratschen ein wenig, essen Plätzchen, trinken Punsch und wünschen sich eine frohe Weihnacht.
Vize-Bürgermeister Hans Greil
Für Viechtachs Vize-Bürgermeister Hans Greil gibt es Salate: "Da Heiligabend dieses Jahr auf einen Sonntag fällt, entkomme ich zumindest dem Einkaufstrubel am Vormittag. Vormittags darf ich noch für die Stadt ein 95-jähriges Geburtstagskind besuchen. Nach dem Mittagessen mit der Familie geht es in die Arberlandklinik, wo wir uns mit der Stadtkapelle Viechtach auf den Abend einstimmen. Anschließend nach Hause zur Bescherung im nur von Kerzenlicht erhellten Haus, vor dem annähernd drei Meter hohen Christbaum. Nach dem Abendessen, bei dem es kalte Speisen (Salate in allen Variationen) gibt, fahren wir nach Viechtach in die Christmette, für uns der Höhepunkt der Weihnachtstage. Auch die beiden Weihnachtsfeiertage stehen im Zeichen der Familie. Besuch bei meiner Mama, Essen mit den Schwiegereltern und dann - vermutlich drei Kilo später - sind die Feiertage wieder vorbei."
Veranstalter Olli Zilk
Veranstalter Olli Zilk bietet eine Alternative außerhalb kirchlicher Treffpunkte: "An Heiligabend gibt es ganz klassisch Sauerkraut und Würstl bei meinen Eltern. Danach ab etwa 21 Uhr werde ich den Abend dort verbringen, wo ich die letzten Monate die meiste Zeit verbrachte - im Spital. Letztes Jahr öffnete ich am Heiligen Abend den Bahnhof Kötzting und es wurde ein sehr netter Abend mit fröhlichen Gästen. Ich wüsste nicht, wo diese sonst ihren Abend verbringen würden - es gibt ja nicht viele Möglichkeiten, außerhalb der Christmetten Menschen zu treffen. Das Programm ist recht einfach, ich lege Weihnachtsplatten auf, die ich schon immer gesammelt habe, also nicht das, was man gewöhnlich auf Weihnachtsmärkten zu hören bekommt. Die Stimmung ist an diesem Abend immer etwas anders als sonst - und darauf freue ich mich schon."
Heimatbuchautor Sepp Probst
Heimatbuchautor Sepp Probst freut sich dank seiner Kinder wieder auf Heiligabend: "Am Heiligen Abend gibt es bei uns zuerst Bratwürstl zu essen, natürlich mit Sauerkraut, danach ist die Bescherung. Um 21 Uhr gehe ich allein in die Christmette, da ist vorher eine Stubenmusik in der Kirche, dann kann man sehr gut abschalten. Eigentlich war Weihnachten für mich früher ein Graus, weil ich da vor vielen Jahren meinen Großvater sterbend aufgefunden habe. Erst als mein Sohn auf die Welt kam und er sich auf das Christkindl freute, kam die Freude an Weihnachten zurück."
Christkind Sophia Penzkofer
Sophia Penzkofer, Christkind bei der Schulweihnacht Arnbruck: "Bei uns gibts bereits am Mittag die Mettenwürste (Weißwurst) mit Sauerkraut und Brezen. Anschließend schauen wir im Fernsehen Michel aus Lönneberga und Pippi Langstrumpf, da freue ich mich schon das ganze Jahr drauf. Nachmittags machen wir uns bereit für die Kinderchristmette, heuer spiele ich den Erzengel Raphael beim Krippenspiel. Nach der Kirche besuchen wir Oma und Opa in Niederndorf, dort bekomme ich mein erstes Weihnachtsgeschenk. Wenn wir nach Hause fahren, schauen meine Geschwister und ich als erstes durchs Fenster, ob auch wirklich unser Christbaum brennt, denn nur wenn er brennt, war auch das Christkind da."