Brauchtum aus dem Buch von Josef Roider

"Sitzerter" Ball in tanzfreien Zeit

Die Fastenzeit war eine "geschlossene Zeit"


Zwei junge Burschen aus der Pfarrei Lohberg um 1956 mit Palmgerten. Bis in die Nachkriegszeit hinein war es Brauch, dass man nach der Palmweihe zuhause drei junge Palmkätzchenblüten aß. Des Weiteren trennte man bei einem Gewitter von dem geweihten Palmenstrauß ein Zweiglein ab, brach es dreimal durch und verbrannte es im Ofenfeuer.

Zwei junge Burschen aus der Pfarrei Lohberg um 1956 mit Palmgerten. Bis in die Nachkriegszeit hinein war es Brauch, dass man nach der Palmweihe zuhause drei junge Palmkätzchenblüten aß. Des Weiteren trennte man bei einem Gewitter von dem geweihten Palmenstrauß ein Zweiglein ab, brach es dreimal durch und verbrannte es im Ofenfeuer.

Öffentliche Lustbarkeiten und Tanzvergnügungen verbieten sich nach dem christlichen Glaubensverständnis, das früher das Leben in den Dörfern stark prägte, in der Fastenzeit. Diese galt als sogenannte "geschlossene Zeit". Nicht anders war es im "Wingei", wie es Josef Roider aus Cham in seinem Buch über "Musik, Tanz und Bräuche am Beispiel der Sommerauer Musikanten" beschreibt. Außer öffentlichen Tanzveranstaltungen waren in dieser Zeit seitens der Kirche auch feierliche Hochzeiten mit Brautsegen, Einholung der Brautleute, geräuschvollem Festgelage etc. untersagt. Wenngleich ein Tanzverbot nicht explizit im katholischen Kirchenrecht verankert ist, so ist es jedoch seit jeher kirchliche Gepflogenheit und die örtlichen Pfarrer achteten in aller Regel streng darauf, dass dies eingehalten wurde.

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