Verlagsjubiläum

Mediengruppe Attenkofer feiert am Chamer Marktplatz 175. Geburtstag

Es war ein Fest für die Leser. Bei schönstem Spätsommerwetter genossen am Samstag zahlreiche Besucher Schmankerl und Blasmusik und nutzten die Gelegenheit für einen Blick hinter die Kulissen der Chamer Zeitung.


Chams Bürgermeister Martin Stoiber (links), Wolfgang Pilz, Vize-Bürgermeister aus Bad Kötzting (Dritter von links) und Landrat Franz Löffler (rechts) stoßen mit Verleger Prof. Dr. Martin Balle auf das Jubiläum an.

Chams Bürgermeister Martin Stoiber (links), Wolfgang Pilz, Vize-Bürgermeister aus Bad Kötzting (Dritter von links) und Landrat Franz Löffler (rechts) stoßen mit Verleger Prof. Dr. Martin Balle auf das Jubiläum an.

Die Mediengruppe Attenkofer, zu der die Chamer Zeitung gehört, hat am Samstag auf dem Chamer Marktplatz anlässlich ihres 175-jährigen Bestehens ein großes Leserfest gefeiert. Schon bei der Eröffnung um 10 Uhr hatten sich die Bierbänke vor der Bühne gefüllt. Und noch bevor der Erste überhaupt am Glücksrad drehen durfte, hatte sich davor eine lange Schlange gebildet.

Das Fest im Herzen der Stadt wollte die Mediengruppe als Dank an die vielen treuen Leser verstanden wissen, die sie im Landkreis Cham hat. Knapp 20.000 Abonnenten zählen Chamer und Kötztinger Zeitung zusammengerechnet. Cham, Bad Kötzting, Roding, Furth im Wald, Waldmünchen, Rötz und alle Gemeinden ringsum seien deshalb "ein ganz wichtiges Standbein" der Mediengruppe, betonte Verleger Prof. Dr. Martin Balle in seiner Begrüßung. Man wolle in Beziehung mit den Lesern vor Ort bleiben. Die Redaktion in Cham sei eine der größten der Mediengruppe, die das Blaue Haus, die Heimat der Chamer Geschäftsstelle, für 20 Jahre angemietet habe. "Wir versuchen, so handwerklich wie früher zu arbeiten, auch analog, spürbar zu bleiben, berührbar und mit einer guten Sprache", versprach Balle.

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Schon am Vormittag sind die Bierbänke auf dem Marktplatz beim Fest der Mediengruppe gut gefüllt.

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Bereits vor dem Start stehen die Besucher Schlange am Glücksrad.

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Mit ein bisschen Glück können die Besucher Gutscheine, gestiftet von Unternehmen und Einrichtungen aus dem Landkreis Cham, am Glücksrad gewinnen.

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Verleger Prof. Dr. Balle begrüßt die Gäste.

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Chams Bürgermeister Martin Stoiber (rechts) überreicht Verleger Prof. Dr. Martin Balle ein Wappen der Stadt Cham.

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Landrat Franz Löffler darf das erste Fass Hofmark-Bier anzapfen. Nach kleinen Anlaufschwierigkeiten fließt schließlich der Gerstensaft.

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Die Blaskapelle Pfeffer sorgt für die musikalische Unterhaltung.

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Einmal rot, einmal weiß: Für die Kinder gibt es Luftballons, von denen mancher später über den Marktplatz schwebt.

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Feiern mit: Franz Amberger, ehemaliger Redaktionsleiter der Kötztinger Zeitung, und Josef Heigl, Redaktionsleiter in Roding.

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Am Nachmittag gesellen sich auch die Landtagsabgeordneten Julian Preidl (Dritter von links) und Dr. Gerhard Hopp (rechts) zu Franz Amberger, ehemaliger Chef der Kötztinger Zeitung, Elisabeth Geiling-Plötz, Redaktionsleiterin der Chamer Zeitung, und Jürgen Hirtreiter, Redaktionsleiter der Kötztinger Zeitung (von links).

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Sie kümmern sich um das leibliche Wohl der Gäste.

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Hunger leiden muss an diesem Tag niemand dank des Caterings von Daniel Sigl und seinem Team.

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Siglinde Schneider lädt zum Probelesen der Zeitung.

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Die Gesichter hinter der Chamer Zeitung: An diesem Tag verteilen sie die Gewinne am Glücksrad.

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Die Geschäftsstelle im Blauen Haus heißt die Besucher willkommen.

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Sehen, wo jeden Tag die Chamer Zeitung gemacht wird: Einige Besucher nutzen die Gelegenheit bei einer Führung.

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Der Raum mit der Stuckdecke war früher ein Tanzsaal, heute ist es ein Büro der Anzeigen-Abteilung.

Informiert sein, um frei entscheiden zu können

Ein funktionierender, demokratischer Rechtsstaat brauche dringend eine funktionierende freie Presse. Das gelte deutschlandweit, aber auch lokal, erklärte Landrat Franz Löffler. "Es ist wichtig, dass es eine objektive Berichterstattung gibt, damit sich Menschen informieren und dann frei entscheiden können." Die Chamer Zeitung sei nah am Menschen dran und bei Terminen dabei, so dass ihre Mitarbeiter aus eigener Erfahrung berichten könnten. Löffler zeigte sich zudem überzeugt, dass die positive Entwicklung des Landkreises in den vergangenen Jahrzehnten auch mit einer funktionierenden Berichterstattung zu tun habe.

"Wer nichts weiß, muss alles glauben", zitierte Chams Bürgermeister Martin Stoiber, der stellvertretend für die Bürgermeister im Landkreis sprach, Schriftstellerin Marie von Ebener-Eschenbach. Mit Blick darauf, dass sich manch einer ausschließlich in den Sozialen Medien informiere, wo nicht immer alles die Wahrheit sei, betonte auch Stoiber, wie wichtig das Recherchieren vor Ort und das Informieren der Leser sei. An Verleger Balle überreichte Stoiber ein Wappen der Stadt Cham, damit dieser immer wisse, wo viele Leser seien, ergänzte der Bürgermeister augenzwinkernd.

Auf dem Marktplatz konnten sich die Besucher zu den Klängen der Blaskapelle Pfeffer bei bestem Spätsommerwetter Schmankerl, zubereitet von Daniel Sigl und seinem SD-Event-Catering, schmecken lassen. Dazu reichte Getränke Krebs kühle Durstlöscher. Immer wieder versuchten einige ihr Glück bei der Tombola, um einen der Gutscheine im Gesamtwert von 8.000 Euro zu gewinnen, die Unternehmen und Einrichtungen aus dem Landkreis Cham zur Verfügung gestellt hatten.

Einblicke ins Blaue Haus

Angemeldete Teilnehmer konnten derweil einen Blick hinter die Kulissen der Chamer Zeitung werfen. Tobias Lippert von Brückner und Brückner Architekten führte sie durch das Blaue Haus am Rindermarkt. Das historische Gebäude, dessen Fundament sich bis ins Mittelalter zurückdatieren lässt, hatte die Stadt Cham vor einigen Jahren gekauft und denkmalgerecht sanieren lassen. Damals stand bereits fest, dass die Chamer Zeitung als langjähriger Mieter einziehen würde, so dass das alte Gemäuer den Bedürfnissen einer Tageszeitung entsprechend hergerichtet worden sei, berichtete Lippert.

Wo heute die Geschäftsstelle untergebracht ist, war einst unter Böhmischem Gewölbe ein Pferdestall. Im Raum mit der Stuckdecke, wo sich das Büro der Anzeigen-Abteilung befindet, wurde früher getanzt. Und die Redaktion arbeitet unter einer hohen Holzdecke, deren älteste Balken nach dem Stadtbrand von 1742 eingezogen wurden. Redaktionsleiterin Elisabeth Geiling-Plötz beantwortete unterdessen Fragen dazu, wie heute in diesen Räumen eine Zeitung entsteht, egal ob am Ende gedruckt oder digital als E-Paper.