Zwei Schleusungen

Bundespolizei greift mehrere Migranten in Neukirchen b. Hl. Blut auf


Die türkische Familie im Van.

Die türkische Familie im Van.

Von Redaktion Kötzting

Am Freitagnachmittag haben Bundespolizisten nach einem Hinweis aus der Bevölkerung sechs türkische Migranten aufgegriffen. Kurze Zeit später erwischten Fahnder der Grenzpolizeigruppe Furth im Wald einen afghanischen Migranten. Das Bundespolizeirevier Furth im Wald ermittelt in beiden Fällen wegen Einschleusens von Ausländern.

Gegen 15.30 Uhr teilte eine aufmerksame Anwohnerin von Neukirchen bei Heiligen Blut dem Bundespolizeirevier Furth im Wald mit, dass soeben eine siebenköpfige Personengruppe zu Fuß aus dem Wald gekommen sei. Die Personen stiegen anschließend in einen Van mit Berliner Kennzeichen.

Das Bundespolizeirevier Furth im Wald löste sofort eine Fahndung aus. Streifen der Bundespolizei und der Grenzpolizeigruppe Furth im Wald eilten in den Einsatzraum. Eine Streife konnte den Van in Eschlkam einer Kontrolle zuführen. Im Fahrzeug befanden sich insgesamt acht türkische Staatsangehörige. Bei dem Fahrer handelte es sich um einen in Berlin wohnhaften 38-Jährigen. Der 37-jährige Beifahrer war im Besitz eines Aufenthaltstitels für Polen.

Im Van befanden sich zudem eine 39-jährige Mutter mit ihren vier Kindern im Alter zwischen 17 und sieben Jahren sowie eine 21-jährige Frau. Die Frauen und die Minderjährigen verfügten über keinen gültigen Aufenthaltstitel für Deutschland. Bei dem 37-jährigen Beifahrer handelte es sich um den Ehemann der 39-Jährigen und den Vater der Kinder. Die 21-Jährige war eine weitere Verwandte der Familie. Allerdings war der Van nur für sieben Personen zugelassen. Das siebenjährige Kind wurde ohne erforderlichen Kindersitz transportiert.

Zu Fuß über die Grenze

Eigenen Angaben zufolge war der 37-Jährige zwei Tage zuvor von Polen zu seinem 38-jährigen Schwager nach Berlin gereist. Die Familie hatte dem Vater zuvor mitgeteilt, dass sie sich bereits in der Nähe von Deutschland aufhalten würden. Weiterhin übermittelten sie ihren aktuellen Aufenthaltsort.

Die beiden Männer fuhren nun gemeinsam in Richtung Neukirchen bei Heiligen Blut, um die Familie abzuholen. Der 38-jährige Fahrer ließ den Familienvater im deutsch-tschechischen Grenzgebiet aussteigen. Der 37-Jährige ging zu Fuß nach Tschechien und führte seine Familie über die Grenze. Anschließend stiegen die sieben Personen in den Van des 38-Jährigen.

Ersten Erkenntnissen zufolge waren die beiden Frauen mit den Kindern von der Türkei auf einem Lkw nach Tschechien geschleust worden. Im Grenzgebiet zu Deutschland habe der Lkw-Fahrer die Migranten dann abgesetzt.

Im Rahmen der Fahndung stellte eine Streife der Grenzpolizeigruppe Furth im Wald gegen 16.45 Uhr am Sportplatz in Rittsteig einen 24-jährigen Afghanen fest. Der Mann konnte weder einen gültigen Reisepass noch einen erforderlichen Aufenthaltstitel vorlegen. Ersten Ermittlungen zufolge war der Mann von einem unbekannten Fahrer mit einem weißen Auto in Tschechien im Grenzgebiet zu Deutschland abgesetzt worden. Der Fahrer habe dann den Afghanen aufgefordert, die Grenze nach Deutschland zu Fuß zu passieren. Nach Angaben des Afghanen sei er der türkischen Familie nie begegnet. Das Bundespolizeirevier Furth im Wald ermittelt gegen die beiden türkischen Männer sowie die unbekannten Lkw- und Pkw-Fahrer wegen Einschleusens von Ausländern. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Regensburg setzten die Beamten die Türken nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen auf freien Fuß.

Zudem ermitteln die Bundespolizisten gegen die türkische Familie und den Afghanen wegen unerlaubter Einreise. Nachdem alle Personen ein Asylgesuch stellten, leiteten die Beamten sie an die Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Regensburg weiter.