US-Wahl
Donald Trump vor zweiter US-Präsidentschaft
6. November 2024, 1:32 Uhr
Der Republikaner Donald Trump hat sich bei der Präsidentschaftswahl in den USA laut Prognosen von Fernsehsendern den wichtigen Swing State Pennsylvania mit 19 Wahlleuten gesichert. Das berichteten die Sender Fox News, CNN und NBC auf Grundlage von Wählerbefragungen und ersten Stimmauszählungen. Die Nachrichtenagentur AP verkündete ihn in Pennsylvania auch wenig später als Gewinner.
Damit steht der Republikaner kurz vor einem möglichen Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl. Zuvor hatte sich Trump bereits die Swing States North Carolina und Georgia gesichert und damit einen entscheidenden Vorsprung vor seiner Kontrahentin Kamala Harris verschafft.
Der konservative Sender Fox News hatte Trump bereits im Alleingang zum Gesamtsieger der US-Präsidentschaftswahl erklärt. Weder andere US-Sender noch die Nachrichtenagentur AP zogen direkt nach - Fox News stand damit zunächst alleine da.
Mit seinen 19 Wahlleuten ist das bevölkerungsreiche Pennsylvania einer der bedeutendsten Swing States. Ihm kam bei der Wahl eine besondere Rolle zu, da ein Gesamtsieg ohne Pennsylvania für beide Kandidaten schwer erreichbar ist. Trump fehlen nur noch ein paar Stimmen, um die Abstimmung als Ganzes zu gewinnen. Für einen Sieg braucht ein Kandidat die Mehrheit der 538 Wahlleute - also mindestens 270.
Bei der Wahl 2016 hatte sich Trump in Pennsylvania sehr knapp durchsetzen können. 2020 triumphierte der Demokrat Joe Biden ebenfalls nur mit einem hauchdünnen Vorsprung.
Umfragen hatten ein extrem enges Rennen vorhergesagt. Die "New York Times" sieht inzwischen eine 93-prozentige Wahrscheinlichkeit für einen Sieg von Trump. Harris verzichtete auf einen Auftritt auf der Wahlparty ihrer Partei in Washington.
Bei der Wahl steht viel auf dem Spiel: Die innenpolitische Stabilität der USA sowie das ohnehin wackelige Gleichgewicht der Weltpolitik. Im Falle eines Wahlsiegs kann Trump auf mehr Spielraum für seine Initiativen hoffen: Die Republikaner holten sich die Mehrheit im US-Senat zurück.
Für den Sieg braucht ein Kandidat 270 Stimmen von Wahlleuten aus verschiedenen Bundesstaaten. Da ein Großteil der Bundesstaaten verlässlich für Demokraten oder Republikaner stimmt, kommt es am Ende auf das Ergebnis in sieben Swing States an, in denen beide Parteien vor der Wahl eine realistische Erfolgschance hatten.
Die Swing States sind Pennsylvania, Michigan, Wisconsin, Georgia und North Carolina - sowie Arizona und Nevada im Westen der USA. Vor allem Pennsylvania mit 19 Stimmen von Wahlleuten gilt immer als potenziell wahlentscheidend. Sowohl Harris als auch Trump waren dort auf der Zielgeraden des Wahlkampfs besonders aktiv.
Überraschend nur knapp gewann Harris Virginia, wo sich vor vier Jahren Joe Biden mit einem Vorsprung von rund zehn Prozentpunkten durchgesetzt hatte. Nach Auszählung von 91 Prozent der Stimmen lag Harris mit 51,5 Prozent vorn.
Wie erwartet setzten sich Harris und der Republikaner Trump nach Wählerbefragungen und ersten Stimmauszählungen in mehreren Bundesstaaten durch, in denen ihr Sieg als sicher galt. Dazu gehören unter anderem Florida, Texas und South Carolina für Trump und New York, Massachusetts und Illinois für Harris. Trump kam bisher mit North Carolina und Georgia auf 246 Stimmen von Wahlleuten und Harris unter anderem mit dem großen Staat Kalifornien auf 210.
Trump baute seinen Wahlkampf auf der Unzufriedenheit der Amerikaner mit der hohen Inflation im Nachgang der Corona-Pandemie auf und schürte zudem Ängste vor einem angeblichen Anstieg von Verbrechen durch kriminelle Einwanderer.
Harris beschrieb Trump als eine Gefahr für die Demokratie und fokussierte sich angesichts der Abtreibungs-Verbote in mehreren von Republikanern dominierten Bundesstaaten auf die Rechte der Frauen.
Der Wahlausgang wird zeigen, wessen Botschaften bei den Wählern besser ankamen. Viele, die für Trump stimmen wollten, erklärten, dass für sie die wirtschaftliche Entwicklung wichtiger als die Persönlichkeit der Kandidaten sei.
Bei der Wahl wurde auch über die Mehrheiten im US-Kongress entschieden. Zur Wahl standen alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus sowie rund ein Drittel der 100 Sitze im Senat. Die Partei, die den Kongress kontrolliert, kann den Handlungsspielraum eines Präsidenten stark einschränken.
Aktuell halten die Republikaner die Mehrheit im Abgeordnetenhaus mit 220 zu 212 Sitzen.
Schlüssel für den wichtigen Erfolg der Republikaner im Senat war der Sieg der republikanischen Senatorin Deb Fischer aus dem Bundesstaat Nebraska. Sie verteidigte ihren hart umkämpften Sitz gegen den unabhängigen Kandidaten Dan Osborn und verhalf ihrer Partei damit über die Hürde, um die Kontrolle in der Parlamentskammer zu erlangen.
Russland versuchte abermals, Chaos während des Wahltags zu säen. Die US-Bundespolizei FBI verfolgte Bombendrohungen gegen Wahllokale nach Russland zurück. Keine sei als glaubwürdig eingestuft worden. Die Bombendrohungen hatte es in zwei Wahllokalen im besonders umkämpften "Swing State" Georgia gegeben, weswegen die Abstimmung dort kurzzeitig unterbrochen wurde.
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