Wahlen

Nigerias Präsidentschaftswahl zieht sich in zweiten Tag

Über 87 Millionen Menschen durften abstimmen: Doch die Wahl in Afrikas größte Demokratie zieht sich hin. Auch heute noch kam es zu Abstimmungen. Am Abend soll es erste gebündelte Ergebnisse geben.


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Zwei Wahlhelfer zählen die Stimmzettel in einem Wahllokal in Agulu. Die Präsidentschaftswahl in Nigeria, Afrikas bevölkerungsreichstem Land, ist trotz einiger Zwischenfälle überwiegend ruhig verlaufen.

Am Tag nach den Präsidentschaftswahlen in Afrikas bevölkerungsreichstem Staat Nigeria haben sowohl weiterhin verspätete Abstimmungen als auch Auszählungen stattgefunden. Die Wahlbehörde INEC kündigte am Sonntagmittag für den Abend erste gebündelte Ergebnisse aus den 36 Bundesstaaten an. Zugleich wurde in mehreren Staaten am Sonntag weiterhin gewählt, nachdem Wahllokale am eigentlichen Wahltag am Samstag wegen der Sicherheitslage sowie logistischer Probleme verspätet oder gar nicht öffnen konnten. Wähler standen bis spät in die Nacht an.

Mehr als 87 Millionen der rund 220 Millionen Einwohner waren für die Wahl angemeldet und hatten ihre Berechtigungskarten abgeholt - ein Rekord. Neben dem Präsidenten von Afrikas größter Volkswirtschaft werden auch mehr als 400 Sitze in zwei Parlamentskammern neu gewählt. Die Abstimmung wurde von einzelnen Angriffen und Überfällen auf Wahllokale in verschiedenen Teilen des Landes begleitet.

Präsident Muhammadu Buhari (80) scheidet nach zwei Amtszeiten aus. Die Wahl wird auch als Abrechnung mit seiner regierenden APC gesehen, da sich in Buharis achtjähriger Amtszeit sowohl die Sicherheitslage als auch die wirtschaftliche Lage verschlechtert haben. Erstmals seit Nigerias Rückkehr zur Demokratie 1999 hat neben den Kandidaten der zwei vorherrschenden Parteien auch ein dritter gute Chancen. Die aussichtsreichsten der 18 Bewerber um das Amt sind Bola Tinubu (70) von der regierenden APC und Atiku Abubakar (76) von der Oppositionspartei PDP. Insbesondere in Städten und bei der Jugend beliebt ist zudem Peter Obi (61) von der kleinen Labour-Partei.