Bund-Länder-Treffen
Ministerpräsidenten beginnen Beratungen zu Omikron-Schutzmaßnahmen
7. Januar 2022, 11:43 Uhr aktualisiert am 7. Januar 2022, 11:43 Uhr
Die Ministerpräsidenten haben sich am Freitag erstmals im neuen Jahr zu einer Videokonferenz zusammengeschaltet, um weitere Schutzmaßnahmen gegen die stark steigenden Corona-Zahlen zu erörtern. Auf dem Tisch liegt eine vorläufige Beschlussvorlage mit schärferen Regeln zur Eindämmung der sich ausbreitenden Omikron-Virusvariante.
Sie sieht unter anderem eine gemeinsame Regelung zu 2G plus im Kernbereich der Gastronomie vor sowie eine dringende Empfehlung zum Tragen von FFP2-Masken im öffentlichen Personennahverkehr und im Einzelhandel. Am Mittag wollten die Ministerpräsidenten ihre Beratungen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fortsetzen.
Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Nordrhein-Westfalens Regierungschef Hendrik Wüst (CDU), erwartet bundesweit einheitliche Regelungen gegen die Omikron-Welle. Er dringt zudem auf eine rasche Umsetzung der geplanten Corona-Impfpflicht.
Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte am Morgen erneut einen Anstieg der offiziellen bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Es gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche mit 303,4 an. Der Wert steigt seit Ende Dezember von Tag zu Tag, wobei das RKI weiterhin von einer Untererfassung der Neuinfektionen wegen weniger Tests und Meldungen im Zuge der Feiertage und der Ferien ausgeht.
Nach Angaben der zuständigen Landesbehörden ist Omikron inzwischen in etlichen Bundesländern die vorherrschende Virusvariante. Regional werden Corona-Auflagen teils schon verschärft.
Beraten wird unter anderem über höhere Zutrittsschwellen für die Gastronomie: Genesene oder Geimpfte, die noch keine Auffrischungsimpfung haben, bräuchten künftig fürs Restaurant oder Café noch einen zusätzlichen aktuellen Test, falls die Vorlage so beschlossen werden sollte. Dem Papier zufolge könnte ein solcher Schritt inzidenzunabhängig und bundesweit umgesetzt werden.
Darüber hinaus steht eine Lockerung der Quarantäne-Regeln zur Debatte, um zu viele Personalausfälle - insbesondere in wichtigen Versorgungsbereichen - zu vermeiden.