Europapolitik

Die Empörung über den Trollmeister Viktor Orbán ist überzogen

Ungarns Ministerpräsident provoziert wieder einmal mit Reisen nach Russland und China. Seine Kritiker sollten Viktor Orbán aber mittlerweile besser kennen. Eine Analyse.


Viktor Orbán will nach eigener Aussage die Chancen für einen Waffenstillstand in der Ukraine ausloten.

Viktor Orbán will nach eigener Aussage die Chancen für einen Waffenstillstand in der Ukraine ausloten.

Viktor Orbán, das muss man dem Rechtspopulisten zweifellos lassen, ist ein Trollmeister. Wieder einmal hat der ungarische Ministerpräsident es geschafft, dass die ganze Brüsseler Blase aufgeregt mit den Flügeln schlägt. Kaum ein europäischer Spitzenpolitiker, der nicht Orbáns Welttournee verurteilt hat, die ihn erst nach Kiew, dann nach Moskau und am Montag nach Peking führten. Je empörter der Ton über die "Friedensmissionen” 1.0 bis 3.0, desto besser. Jeder durfte in eigenen und doch den gleichen Worten klarstellen, dass der autokratisch agierende Regierungschef nicht im Namen der Union reist und spricht, auch wenn Ungarn derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat. Orbán wollte nach eigener Aussage die Chancen für einen Waffenstillstand in der Ukraine und Friedensgespräche zwischen Kiew und Moskau ausloten - unabgesprochen und erst einmal erfolglos, wie Putins Bombardement eines Kinderkrankenhauses in Kiew auf tragische Weise aufzeigt.

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