AZ-Kommentar
Coronavirus: Die Dringlichkeit von Schutzausrüstung
6. April 2020, 19:56 Uhr aktualisiert am 6. April 2020, 19:56 Uhr
Der Politik-Vize Clemens Hagen zur Beschaffung von Schutzausrüstung in der Corona-Krise.
Behäbig wie ein Öltanker - so, hat man den Eindruck, bewegt sich die Bundesregierung bei der Beschaffung der dringend benötigten medizinischen Schutzausrüstung. Als die Vereinigten Staaten Ende 1941 in den Zweiten Weltkrieg eintraten, dauerte es auch lange, bis sich ihre Wirtschaft von ziviler auf militärische Produktion umstellte, bis in den Fabriken statt Autos Panzer und in den Werften statt Passagierschiffen Kriegsschiffe gebaut wurden. Als die Militärmaschinerie rollte, konnte sie dann nichts mehr aufhalten. Der Unterschied zu Deutschlands jetziger Situation: Der Weltkrieg dauerte für die Amerikaner vier Jahre, für das Klinikpersonal hierzulande - genauso wie für die knapp 83 Millionen restlichen Bundesbürger - zählt aktuell jeder Tag. Eine Dringlichkeit, der man sich innerhalb der Regierung anscheinend noch nicht so recht gewahr ist.
Lesen Sie hier: Rund 100.000 Corona-Nachweise in Deutschland
Lesen Sie hier: 12-Stunden-Arbeitstage in Corona-Krise möglich