Was bringt die Woche vom 17. bis 23. Januar? Welche Termine aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft diese Woche wichtig sind, erfahren Sie in unserer Wochenvorschau.

Der Vorstoß aus Brüssel, Atom- und Gaskraft womöglich als grüne Energiequellen einzustufen, hat seit dem Jahreswechsel für viel Zündstoff gesorgt. In dieser Woche will die EU-Kommission eine Entscheidung in der Streitfrage treffen. Mit Spannung wird auch die Vorstellung eines Missbrauchsgutachtens im Erzbistum München und Freising erwartet. Dieses könnte den früheren Papst Benedikt XVI. in Bedrängnis bringen. Und am Wochenende trifft sich die CDU zu einem digitalen Parteitag, um Friedrich Merz auch offiziell zu ihrem neuen Vorsitzenden zu wählen.

EU-Kommission will über Atom-Kurs entscheiden

Können Investitionen in Atom- und Gaskraft klimafreundlich sein? Diese Frage sorgt seit Beginn des neuen Jahres für viel Gesprächsstoff. Konkret will die EU-Kommission Investitionen in neue Atom- und Gaskraftwerke unter bestimmten Bedingungen als grün einstufen. Der Vorschlag gilt als Zugeständnis an Länder wie Deutschland und Frankreich, die übergangsweise auf die Technologien setzen. Hintergrund der geplanten Einstufung ist die sogenannte Taxonomie, die Anleger in die Lage versetzen soll, ihre Investitionen auf nachhaltigere Technologien und Unternehmen umzustellen. Die Einstufung soll mehr Geld in nachhaltige Technologien und Unternehmen lenken und so wesentlich zur Klimaneutralität Europas bis 2050 beitragen. Am Dienstag will die EU-Kommission ihre Entscheidung in der Streitfrage verkünden.

Über den Umgang mit Atrom- und Gaskraft wird bereits seit Monaten gestritten. Deutschland ist etwa gegen die Aufnahme der Atomkraft in die Taxonomie, begüßt aber ein grünes Label für Gas als notwendige Übergangstechnologie. In Frankreich ist es umgekehrt: Präsident Emmanuel Macron sieht in der Atomkraft eine Schlüsseltechnologie für eine CO2-freie Wirtschaft. Auf die Einbeziehung von Gas hätte er dagegen verzichten können. Der Vorschlag, gleich beide Technologien mit einem grünen Label zu versehen, wird deswegen von Kritikern als fauler Kompromiss gesehen. Zahlreiche Umweltschutzorganisationen, darunter Greenpeace und die Deutsche Umwelthilfe, reagierten mit deutlicher Ablehnung auf die Pläne. Sie warfen Brüssel vor, ein völlig falsches Signal zu senden

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Missbrauchs-Gutachten wird vorgestellt

Es wird ernst im Erzbistum München: Am Donnerstag soll ein lange unter Verschluss gehaltenes Gutachten zu sexuellem Missbrauch vorgestellt werden. Dabei geht es um einen Geistlichen, der 1980 nach sexuellen Vergehen an Kindern nach München geschickt wurde. 1986 wurde er auch wegen Missbrauchs verurteilt - trotzdem durfte er danach in Garching erneut eine Stelle als Pfarrer antreten. Heute ist bekannt, dass er auch dort weiter Kinder missbrauchte. Erst 2008 wurde der Mann aus der Gemeinde abberufen. Der Umgang mit dem Fall könnte auch den ehemaligen Papst Benedikt XVI. in Bedrängnis bringen. Denn zum Zeitpunkt der ersten Übergriffe war Joseph Ratzinger Erzbischof von München und Freising. Die genaue Rolle des späteren Papstes in dem Skandal ist jedoch seit Jahren so unklar wie umstritten.

Bekannt ist, dass es ein kircheninternes Dekret zu dem Fall aus dem Jahr 2016 gibt, aus dem in den vergangenen Jahren mehrere Medien zitierten. Zuletzt berichtete die "Zeit", dass darin auch Ratzinger explizit genannt werde: Obwohl er von der Vorgeschichte des mutmaßlichen Missbrauchspriesters Kenntnis gehabt habe, habe er ihn in seinem Bistum aufgenommen und eingesetzt. Benedikts Privatsekretär und Sprachrohr Georg Gänswein hat diese Vorwürfe bestritten. Ratzinger habe zum Zeitpunkt der Entscheidung keine Kenntnisse von der Vorgeschichte des Priesters gehabt. Mit Spannung wird nun erwartet, zu welchem Schluss das Gutachten der Anwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) kommt, welches die Missbrauchsfälle im Erzbistum systematisch aufarbeiten will.

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Digitaler CDU-Parteitag

Die CDU trifft sich am Samstag (22. Januar) zu ihrem digitalen Parteitag. Dabei will die Partei Friedrich Merz zum neuen Vorsitzenden wählen. Merz hatte sich zuvor in einer Mitgliederbefragung mit 62,1 Prozent der Stimmen durchgesetzt. Nach einer Vorstellungsrede des Kandidaten sollen die 1.001 Delegierten den früheren Chef der Unionsfraktion im Bundestag per elektronischem Votum offiziell zum Nachfolger des bei der Bundestagswahl als Kanzlerkandidat gescheiterten Vorsitzenden Armin Laschet bestimmen.

Vor Beginn der Corona-Pandemie waren bei der CDU zweitägige Wahlparteitage üblich. Am 21. Januar kommen zur Vorbereitung des Parteitags die Spitzengremien der CDU zusammen - Präsidium und Vorstand. Nach der Wahl von Merz zum neuen Vorsitzenden will die CDU am 22. Januar die komplette Führungsspitze neu wählen - als Konsequenz aus dem Desaster bei der Bundestagswahl mit dem historisch schlechtesten Ergebnis von 24,1 Prozent.

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Weitere Themen und Termine:

- Kanzler Olaf Scholz reist am Montag nach Spanien - es ist sein erster Besuch dort als Bundeskanzler.

- Außenministerin Annalena Baerbock ist ebenfalls auf Auslandstermin, allerdings mit weniger angenehmen Zielen: Sie reist am Montag und Dienstag in die Ukraine und nach Russland. Die Krise zwischen beiden Ländern hatte sich zuletzt durch russische Truppenbewegungen im Grenzraum deutlich verschärft

- Am Montag kürt Fifa den Weltfußballer und die Weltfußballerin des Jahres.

- Das Urteil im Prozess gegen Journalistin Mesale Tolu fällt am Montag in der Türkei.

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- Das Bayerisches Kabinett berät am Montag ab 10 Uhr zur aktuellen Corona-Lage. Um 12 Uhr findet eine Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Klaus Holetschek, dem Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, Florian Herrmann (beide CSU), sowie Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) statt.

- Am Montag findet der Auftakt der Winterklausur der bayerischen CSU statt. Die Klausur wird rein digital abgehalten und dauert bis Mittwoch.

- "The Davos Agenda" startet am Montag. Das Online-Treffen wird als Ersatz für das Weltwirtschaftsforum abgehalten und endet am Freitag.

- Jim Carrey feiert am Montag seinen 60. Geburtstag.

- Am Dienstag und Mittwoch findet das DFB-Pokal Achtelfinale statt.

- Die bayerische SPD hält ab Dienstag ihre Winterklausur ab. Sie dauert bis Donnerstag.

- Am Dienstag findet eine Plenarsitzung des EU-Parlaments statt. Im Rahmen dieser Sitzung wird der neue Präsident gewählt.

- Das norwegische Gericht prüft am Dienstag die vorzeitige Haftentlassung von Anders Behring Breivik. Am 22. Juli 2011 hat er 77 Menschen bei rechtsextremistisch motivierten Anschlägen getötet.

- "Bayerns Energiewende und die Auswirkungen auf die niederbayerische Wirtschaft" ist das Thema einer Online-Pressekonferenz der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW), Bezirksgruppe Niederbayern. Sie findet am Mittwoch statt.

- Am Mittwoch beginnt die Winterklausur der bayerischen AfD. Sie endet am Freitag.

- Am Donnerstag wird der Pariser Terrorprozess um die Anschläge vom 13. November 2015 forgesetzt. Der Hauptangeklagte Salah Abdeslam soll befragt werden.

- Der aktuelle Stand der "Weltuntergangsuhr" wird am Donnerstag verkündet.

- Die Winterklausur der bayerischen FDP startet am Donnerstag.

- Am Freitag findet eine digitale Konferenz der Grünen im Bayerischen Landtag statt. Die Konferenz dient als Ersatzveranstaltung für die verschobene Winterklausur. Thematisch werden unter anderem die aktuelle Corona-Lage und das Zusammenspiel des Freistaates mit dem Bund behandelt.

- Die Straubing Tigers spielen voraussichtlich am Freitag gegen die Eisbären Berlin.

- Am Freitag findet der Tag der Jogginghose statt.

- Die TV-Show "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" startet am Freitag.

- Der Jahn Regensburg spielt am Sonntag gegen Holstein Kiel.

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