AZ-Kommentar
Analphabetismus-Studie: Die Schule als Minenfeld
7. Mai 2019, 19:31 Uhr aktualisiert am 7. Mai 2019, 19:31 Uhr
Der AZ-Korrespondent Stefan Lange zur "Leo"-Studie über Analphabetismus in Deutschland.
Bei einer Erkenntnis der Studie schrillen die Alarmglocken: 76 Prozent der funktionalen Analphabeten schafften ihren Abschluss in Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien, ohne dass an ihrem Problem gearbeitet wurde. Über die Ursachen gibt die Studie keine Auskunft, es kann nur spekuliert werden. Eine Annahme wäre, dass Lehrer und Betreuer es zwar merken, wenn sie einen Analphabeten in der Klasse haben, ihnen keine Zeit bleibt, sich auch um diese Fälle zu kümmern.
Das Defizit sollte schnell angegangen werden, denn für die Betroffenen ist nicht nur die Schule ein Minenfeld. Der Zustand setzt sich fort, er erschwert das Arbeits- und das Familienleben. Dabei darf die Lösung nicht auf den Schultern der Lehrerinnen und Lehrer abgeladen werden. Die haben ohnehin schon genug zu tun.
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