Mögliche Merkel-Nachfolgerin

AKK: Homo-Ehe muss weiter in der CDU diskutiert werden


Annegret Kramp-Karrenbauer bewirbt sich um den CDU-Vorsitz.

Annegret Kramp-Karrenbauer bewirbt sich um den CDU-Vorsitz.

Von Steffen Trunk

Annegret Kramp-Karrenbauer will Parteimitglieder mehr einbinden und erklärt beim Kampf um den CDU-Parteivorsitz am Donnerstagabend bei "Maybrit Illner", dass die gleichgeschlechtliche Ehe weiterin intern diskutiert werde.

Die amtierende CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer hat einen neuen "Stil" ihrer Partei und ein größeres Mitspracherecht für die Basis gefordert. Es sei deutlich geworden, dass die Mitglieder erwarteten, dass "zumindest die großen grundlegenden Fragen zuerst in der Partei aufgegriffen, diskutiert und entschieden werden, bevor sie dann in Regierungshandeln umgesetzt werden", sagte Kramp-Karrenbauer am Freitag im WDR5-"Morgenecho".

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Als Negativbeispiele nannte sie etwa die Energiewende und die Wehrpflicht. "Das waren Entscheidungen, die bis heute durchaus noch in der Partei diskutiert werden." Auch beim Thema Ehe für alle hätte es der Partei gut getan, zunächst "ganz offen ihre Position zu klären". Mit der Unterstützung der Homo-Ehe nehme man auch "weitere Möglichkeiten in Kauf", so die 56-jährige Saarländerin während der live im ZDF ausgestrahlten Talkshow "Maybrit Illner". Damit äußert sich AKK erneut ziemlich kritisch und abwertend über die Eheöffnung.

AKK hält an Kritik der Homo-Ehe fest

Im Kampf um den Parteivorsitz rechnet sich Kramp-Karrenbauer gute Chancen aus gegen ihre beiden wichtigsten Mitbewerber, Friedrich Merz und Jens Spahn. Sie habe "eine ganze Reihe von Wahlkämpfen" hinter sich gebracht und wisse, dass die Menschen "am Ende des Tages" jemanden wollten, der es ernst mit ihnen meine, sagte Kramp-Karrenbauer am Donnerstag in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". "Da kann man rhetorisch vielleicht auch sehr begabt sein - aber man muss es beweisen." Ihre Chancen schätze sie deshalb "als nicht so schlecht ein".

Am Freitagnachmittag wollten sich Kramp-Karrenbauer, Gesundheitsminister Spahn und Ex-Unionsfraktionschef Merz erstmals gemeinsam präsentieren. Alle drei stellen sich bei der Frauen-Union in Berlin vor. Für Kramp-Karrenbauer ist es ein Heimspiel. Denn die Vereinigung der CDU-Frauen hat sich bereits mehr oder weniger für sie ausgesprochen. Die Regionalkonferenzen, bei denen sich die Kandidaten der Basis präsentieren wollen, sollen kommende Woche starten.