DWD
Wetterdienst zieht Bilanz
27. Februar 2018, 14:00 Uhr aktualisiert am 27. Februar 2018, 14:00 Uhr
Warme, feuchte Luft im Dezember und Januar, Sonne und Frost im Februar. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) zieht eine erste Winterbilanz.
Die im Herbst begonnene westliche Strömung, die Deutschland meist milde und feuchte Luft brachte, dauerte auch im Dezember und Januar an. So sorgten immer wieder Tiefdruckgebiete für reichliche Niederschläge, wenig Sonnenschein und kaum Nachtfröste.
Völlig anders dann der Februar: Hoch-druckgebiete über Nord- und Osteuropa wurden für Mitteleuropa wetterbestimmend. Regen- und Schneefälle wurden selten, die Sonne zeigte sich häufiger und in klaren Nächten wurde es frostig. In der Gesamtbilanz ergab dies einen milden Winter mit viel Niederschlag und Sonnenschein. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.
Im Winter 2017/18 lag die Durchschnittstemperatur in Deutschland bei 1,6°C. Die häufig starke Bewölkung ließ im Dezember und Januar nur wenig Frost zu. Die deutschlandweit höchste Temperatur des Winters meldete Rheinfelden am Hochrhein. Dort erlebten die Menschen bei 16,2 °C den wärmsten Jahresausklang seit mindestens 70 Jahren.
Der Februar brachte dagegen zahlreiche klare Nächte, von denen in einigen Teilen Deutschlands keine einzige Nacht ohne Frost blieb. Am tiefsten sank das Thermometer mit gemessenen -20,3 °C am 14. Februar in Oberstdorf.
Ende Februar machte sich nochmals ein Schwall eisiger Kaltluft aus dem Osten und Nordosten Europas auf den Weg zu uns. Das bedeutete dann für ganz Deutschland Dauerfrost und verbreitet zweistellige Minusgrade.
Mit insgesamt rund 195 l/m² war es ein Neiderschlagsreicher Winter. Die niederschlagsreiche Witterung im November 2017 setzte sich auch im Dezember und Januar fort. Dabei kamen im Schwarzwald in St. Blasien-Menzenschwand 841 l/m², im gesamten Winter sogar rund 920 l/m² zusammen.
Solche Niederschläge fallen beispielsweise in Koblenz als durchschnittliche Jahresmenge. Mitunter wurden die häufigen Regen- und Schneefälle auch von heftigen Stürmen begleitet, so am 3. und 18. Januar.
Viel Sonnenschein im Süden
Während der Dezember und der Januar insgesamt sehr trüb verlaufen waren, erlebten die Menschen in Deutschland einen ungewöhnlich sonnigen Februar.
Im südlichen Brandenburg zeigte sich die Sonne mit örtlich mehr als 230 Stunden am häufigsten.
Sonnenscheinarme Gebiete waren der Thüringer Wald und der Harz, örtlich kamen dort im gesamten Winter nur rund 100 Stunden zusammen.
Das Wetter in Bayern
Bayern war diesmal mit 0,5 °C das eindeutig kälteste Bundesland. Die Niederschlagsmenge betrug knapp 225 l/m² und die Sonnenscheindauer fast 175 Stunden.
Sturmtief "Burglind" traf am 3. Januar vor allem das Frankenland. Im Spessart wütete dabei sogar ein Tornado der Stärke F2, also mit Windspitzen zwischen 181 und 253 km/h. Er schlug eine Schneise der Verwüstung.