Notfall

Was tun wenns kracht? Erste Hilfe in Bildern


Erste-Hilfe, wie ging das noch gleich? Wir haben eine kurze Anleitung zusammengestellt.

Erste-Hilfe, wie ging das noch gleich? Wir haben eine kurze Anleitung zusammengestellt.

Von Regina Hölzel

Viele Autofahrer sind in Sachen Erste-Hilfe nicht besonders sattelfest. Wir haben uns vom Roten Kreuz die Grundlagen zeigen lassen.

Florian Pawlik, Ausbilder beim Bayerischen Roten Kreuz ruft dazu auf, im Notfall zu helfen: "Jeder kann und soll helfen. Wichtig ist nur, dass man sich selbst nicht in Gefahr bringt." Mit ihm zusammen hat idowa eine Bilderstrecke erstellt, die grundlegende Schritte bei der Ersten-Hilfe zeigt.

Jochen Bartusel wurde am zweiten Weihnachtsfeiertag auf der B20 bei Harburg in einen schweren Unfall verwickelt - und erlebte danach ein Musterbeispiel für Erste Hilfe. Wir haben mit ihm gesprochen.

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Um weitere Unfälle zu verhindern, sichern Sie die Unfallstelle ab. Ein Warndreieck sollte innerorts 50 Meter, auf der Landstraße 100 Meter und auf Autobahnen 200 bis 400 Meter vor der Unfallstelle aufgestellt werden. Bei kurvigen oder hügeligen Straßen gehört das Warndreieck mindestens 50 Meter vor die nächste Kurve oder Hügelkuppe. Wer auf der Straße unterwegs ist, sollte auch auf die eigene Sicherheit achten. Eine Warnweste mit Reflektorstreifen ist dabei wichtig.

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Sobald Sie einen Überblick über die Situation haben und keine akkute Gefahr mehr besteht, setzen Sie so schnell wie möglich einen Notruf ab. Den allgemeinen Notruf erreichen Sie über die 112, die Polizei ist unter 110 erreichbar. Sobald Sie mit der Leitstelle verbunden sind, beachten Sie unbedingt "die fünf W".WO ist der Unfall geschehen?WAS ist geschehen?WIE VIELE Verletzte gibt es?WELCHE Verletzungen gibt es?WARTEN Sie immer auf Rückfragen!Bleiben Sie ruhig und beantworten Sie die Fragen der Leitstelle.

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Eigenschutz geht vor Fremdschutz. Bringen Sie sich nie selbst in Gefahr und minimieren Sie Risiken. Um sich vor ansteckenden Krankheiten zu schützen, tragen Sie Einmalhandschuhe und verwenden Sie zum Beatmen nach Möglichkeit ein Beatmungstuch.

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Wenn Sie eine verletzte Person auffinden, gilt die Devise: Ansehen, ansprechen, anfassen. Gehen Sie vorsichtig mit dem Patienten um und finden Sie herraus, ob der Verletzte ansprechbar ist.

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Wenn die Person ansprechbar ist, versuchen Sie sie zu beruhigen. Unterhalten Sie sich mit dem Verletzten und nehmen Sie ihm die Angst. Achten Sie darauf, dass der Patient nicht auskühlt, oder überhitzt. Wickeln Sie ihn bei Kälte in eine Decke und achten Sie bei Hitze darauf, dass der Verletzte nie in der prallen Sonne ist. Bleiben Sie immer beim Patienten und lassen Sie ihn nie alleine. Erklären Sie immer, was Sie gerade tun.

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Wenn die Person nicht ansprechbar ist, werfen Sie einen kurzen Blick in den Mund und entfernen Sie notfalls Fremdkörper. Kontrollieren Sie die Atmung, indem sie Ihr Ohr über Mund und Nase halten und auf den Brustkorb blicken. Die Atmung sollte zu hören und ein Heben und Senken des Brustkorbs zu sehen sein.

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Wenn der Patient atmet, bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage. Winkeln Sie dazu zunächst den Arm auf Ihrer Seite des Körpers neben dem Kopf an.

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Greifen Sie den anderen Arm und legen Sie ihn auf die andere Seite des Kopfes. Halten Sie den Arm an der Schulter, da er sonst wieder zurückfällt.

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Heben sie das gegenüberliegende Bein unter dem Knie oder an der Hose an und winkeln Sie es an. Halten Sie das Bein mit einer Hand fest.

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Ziehen Sie den Bewustlosen zu sich und drehen Sie ihn auf die Seite.

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Überstrecken Sie den Kopf etwas und achten Sie darauf, dass der Mund nach unten zeigt. So können Speichel und Erbrochenes sicher abfließen.

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Achten Sie auch hier wieder auf die Körpertemperatur des Verletzten. Sorgen Sie für eine Decke und kontrollieren Sie immer wieder ob die Person noch atmet. Es sollte immer jemand bei dem Verletzten sein. Lassen Sie die Person nie alleine.

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Wenn keine Atmung zu erkennen ist, beginnen Sie mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Diese besteht aus Beatmung und Herz-Druck-Massage. Sie üben abwechselnd 30 mal Druck auf den Brustkorb aus und beatmen zwei mal. Sollte ein Defibrilator in der Nähe sein, holen Sie ihn und folgen Sie den Anweisungen auf dem Gerät. Für die Herz-Druck-Massage suchen Sie das untere Drittel des Brustbeins.

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Legen Sie Ihre Handballen auf die abgebildete Stelle und drücken Sie den Brustkorb fünf bis sechs Zentimeter ein. Drücken Sie etwa 100 bis 120 Mal pro Minute. Vielleicht etwas makaber, aber für viele eine echte Hilfe: Der Takt des Liedes "Highway to Hell" ist ein guter Richtwert. (115 Schläge pro Minute)

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Pusten Sie nun zweimal Luft in die Lunge des Patienten. Überstrecken Sie dazu den Kopf etwas, halten Sie die Nase zu und pusten Sie Luft in den Mund. Um das Risiko einer Ansteckung zu vermindern, verwenden Sie nach Möglichkeit ein Beatmungstuch.

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Sollte der Verletzte einen Motorradhelm tragen, müssen Sie diesen vor der Atemkontrolle abnehmen. Dazu greift ein Helfer den Helm und öffnet das Visier. Der zweite Helfer öffnet den Kinnriemen.

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Nun greift der zweite Helfer um den Hals des Verletzten und hält den Nacken und den Kopf. Der Erste Helfer zieht vorsichtig den Helm ab und legt Ihn zur Seite.

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Der erste Helfer greift nun den Kopf und hält ihn fest. Wichtig ist, dass der Kopf die ganze Zeit stabil und vorsichtig gehalten wird. Lassen sie nie los und legen Sie ihn nie ab. Eine Verletztung der Halswirbelsäule könnte sonst verschlimmert werden.

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Weisen Sie den Rettungsdienst ein. Je weniger Zeit verstreicht, bis der Rettungswagen beim Patienten ist, desto besser. Wenn Sie nicht an einer Hauptstraße sind, laufen Sie dem Rettungsdienst entgegen und machen Sie auf sich aufmerksam.