Nachfolger von "Goofy"
Top 3-Auswahl für das "Jugendwort des Jahres" steht fest
10. September 2024, 8:00 Uhr
Der Begriff hat es in die Musik-Charts geschafft, er hat die Modebranche inspiriert und er regt politische Debatten an. Nun steht "Talahon" (vom arabischen "Tahal lahon" / übersetzt: "Komm her") zudem in der engeren Auswahl für das "Jugendwort des Jahres". Auch die beiden Begriffe "Aura" und "Schere" sind bei den Top 3 mit dabei, teilte der Langenscheidt Verlag mit.
Der Begriff "Talahon" bezeichnet junge Männer, die gefälschte Luxusklamotten tragen und mit Bauchtasche, Trainingshose und Goldkette durch die Innenstadt laufen, um sich wichtig zu machen. Gemeint sind oft auch junge Männer mit Migrationshintergrund. So lautet zumindest das Klischee. Sogenannte Talahons sorgen in den sozialen Medien für Aufregung und teils rassistische Diskussionen über Migration und Jugendkultur.
Der Begriff "Aura" wird - oft auch scherzhaft - genutzt, wenn es um die persönliche Ausstrahlung oder den Status geht. Und die neue Bedeutung des Wortes "Schere" oder "Schere heben" stammt vom Online-Spielen und aus der Streaming-Szene. Damit gesteht man sich ein, einen Fehler gemacht zu haben oder eine Schuld auf sich zu nehmen. In diesen Fällen "hebt man die Schere", um sich dazu zu bekennen und es zuzugeben.
Nach der Vorauswahl aus den ursprünglich zehn Kandidaten soll das Siegerwort durch ein Online-Voting über die Website "jugendwort.de" ermittelt und am 19. Oktober live auf der Frankfurter Buchmesse verkündet werden. Für die Auswertung relevant sind laut Verlag nur die Stimmen der Teilnehmenden zwischen 11 und 20 Jahren. In das Voting fließen den Angaben nach Begriffe ein, die zum regelmäßigen Sprachgebrauch Jugendlicher und junger Erwachsener Jahren gehören.
Das "Jugendwort des Jahres" gibt es seit 2008. Damals wurde "Gammelfleischparty" als Synonym für eine Ü-30-Party gekürt. Im vergangenen Jahr hatte "goofy" das Rennen gemacht. Es beschreibt eine tollpatschige, alberne Person oder Verhaltensweise.
Oft gab es auch schon Kritik, dass die Gewinnerwörter gar nicht gängig seien unter Jugendlichen. Aufsehen erregte in den vergangenen Jahren "Tagesschau"-Sprecherin Susanne Daubner (63), die für die sozialen Netzwerke Beiträge über die jeweiligen "Jugendwort"-Anwärter machte.