Pressestimmen
Smombie: Das Jugendwort des Jahres steht fest
13. November 2015, 17:47 Uhr aktualisiert am 13. November 2015, 17:47 Uhr
Das Jugendwort des Jahres steht fest. Obwohl das Wort "merkeln" lange Zeit in den Umfragen vorne lag hat "Smombie das Rennen gemacht. So kommentiert die Presse:
Die Süddeutsche schreibt: Das Jugendwort des Jahres heißt "Smombie". Die Wortkomposition aus Smartphone und Zombie meint in der Jugendsprache einen Menschen, der von seiner Umwelt nichts mehr mitbekommt, weil er nur noch auf sein Smartphone starrt. Sprachwissenschaftlich wird diese Art Wortschöpfung als Kunstwort oder sogenanntes "Portmanteauwort" bezeichnet.
Der Postillion findet einen gewohnt anderen Zugang zum Thema: Das Babywort des Jahres 2015 heißt "Gaagnagna". Das gab der Langenscheidt-Verlag heute bekannt. Das Kompositum aus "Gaaaa" und "Gnagnagna" meint in der Babysprache jeden beliebigen Menschen, der sich über ein Kind beugt und mit ihm interagiert. Auch Gegenstände, Geräusche oder Emotionen können als "Gaagnagna" bezeichnet werden. "Der Begriff 'Gaagnagna' beschreibt punktgenau die Selbstverständlichkeit vieler Babys im Umgang mit absolut beliebigen Menschen oder Gegenständen, die ihr Interesse wecken", erklärt Jurorin Ulrike Reichwein. "Es hat sich damit absolut verdient gegen 'pfffrrtz' und 'huwäääh, huwäääh, huwääh' durchgesetzt. Im vergangenen Jahr hatte die Jury den Begriff "amamamama" zum Babywort des Jahres gekürt; 2013 machte "bllllll" das Rennen. Die Kriterien für das Babywort des Jahres sind sprachliche Kreativität, Originalität, Verbreitungsgrad sowie gesellschaftliche oder kulturelle Ereignisse, die die Sprache der Babys beeinflussen.
Der Spiegel kommentiert: Einen Begriff hatte der Verlag im Juli wieder von der Nominiertenliste gestrichen - ein Novum in der siebenjährigen Geschichte der Abstimmung. "Alpha-Kevin" sollte so viel bedeuten wie "der Dümmste von allen". "Es lag uns fern, konkrete Personen zu diskriminieren", hatten die Veranstalter dazu geschrieben. Die Jugendwort-Wahl steht immer wieder in der Kritik. Es wird bisweilen bezweifelt, ob junge Leute tatsächlich so reden. Anregend oder lustig empfinden dennoch viele die zur Auswahl gestellten Begriffe.