A9/Ampertal
Seltener Goldschakal von Auto überfahren
23. Mai 2017, 11:48 Uhr aktualisiert am 1. April 2023, 19:03 Uhr
Auf den ersten Blick könnte man ihn für einem Wolf halten, denn der Goldschakal ist in Deutschland fast unbekannt. Am 15. Mai kam es zu einem Unfall mit dem nur selten in Mitteleuropa angetroffenen Gast. Leider wurde er bei dem Aufprall getötet.
Nach dem Wildunfall auf der A9 nahe des Ampertals im Landkreis Freising wurde vom örtlichen Veterinäramt der Kadaver zuerst als "wolfsähnliches Tier" beschrieben. Das Tier wurde daraufhin am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit näher untersucht und konnte mit Hilfe von Experten aus dem Landesamt für Umwelt als Goldschakal (Canis aureus) identifiziert werden, wie diese der Presse mitteilten.
Die Experten staunten sich schlecht, als sie den Kadaver vor sich hatten. In Deutschland gibt es nur ganz vereinzelte Nachweise dieser Tiere. In Bayern wurde die Art bisher erst einmal im Nationalpark Bayerischer Wald festgestellt. Im Jahr 2012 wurde ein Goldschakal durch ein Fotofallenbild nachgewiesen (siehe Foto).
Das Bayerische Landesamt für Umwelt beschreibt den Goldschakal als extrem scheu. Namensgebend ist sein normalerweise goldgelb gefärbtes Fell, das jedoch regional sehr unterschiedlich ausgeprägt sein könne.
Der Mensch stehe nicht auf der Speisekarte des Goldschakals, beruhigen die Experten. Das Tier meide in der Regel den Kontakt. Die mehr auf offenen Flächen lebenden Tiere ernähren sich von Insekten, Nagetieren, Vögeln, Amphibien und anderen Kleintieren. Die Art ist eng mit dem Wolf verwandt, aber wesentlich kleiner und wiegt im Schnitt nur etwa acht bis zehn Kilogramm.