Produktion gestoppt
Salmonellen in großer Schoko-Fabrik in Belgien
30. Juni 2022, 13:32 Uhr aktualisiert am 30. Juni 2022, 14:32 Uhr
Der Schokoladenhersteller Barry Callebaut hat in einem Werk in Wieze in Belgien Salmonellen festgestellt. Die Produktion wurde eingestellt und die Auslieferung unterbrochen, wie das Schweizer Unternehmen am Donnerstag mitteilte.
Das Unternehmen ist ein weltweit führender Anbieter von Schokolade- und Kakaoprodukten. Sie werden an Gewerbekunden zur Weiterverarbeitung geliefert, deshalb ist die Marke "Barry Callebaut" weniger bekannt. Die Salmonellen-Bakterien, die schweren Durchfall auslösen können, wurden nach Angaben des Unternehmens am Montag im Lecithin nachgewiesen, das in allen Produkten verwendet wird. Die belgische Lebensmittelaufsicht FAVV sei umgehend informiert worden. Das Unternehmen gehe davon aus, dass die wenigen Mengen, die seit Montag ausgeliefert wurden, noch nirgendwo verarbeitet und in den Kundenverkehr gebracht worden sind, sagte Unternehmenssprecher Frank Keidel. Die Abklärungen liefen noch.
Barry Callebaut beliefert etwa Konditoreien, Bäckereien, die Gastronomie oder Getränkehersteller. Das Unternehmen mit über 12.000 Mitarbeitern in mehr als 40 Ländern bezeichnet sich als weltweit führender Hersteller von hochwertigen Schokoladen- und Kakaoprodukten. Das Werk in Wieze beliefert auch deutsche Kunden. Ob von der kontaminierten Schokomasse etwas nach Deutschland geliefert wurde, sagte das Unternehmen nicht. Die Fabrik werde gereinigt und desinfiziert. Das dürfte einige Tage dauern, sagte Keidel.
Erst im April hatte der Kinder-Schokoladen-Hersteller Ferrero ein Werk im belgischen Arlon auf Behördenanweisung schließen müssen. Auch hier waren Salmonellen die Ursache. Mehr als ein Dutzend europäischer Länder, darunter auch Deutschland, waren von dem Rückruf betroffen. Lesen Sie dazu: Mehr als 260 Salmonellen-Fälle in Europa nach Ausbruch bei Ferrero