"Protz-Prinz"

Neuer Prozess: Prinz von Anhalt bleibt erst mal im Gefängnis


Der 47-jährige Prinz Marcus von Anhalt wurde wegen Steuerhinterziehung zu vier Jahren Haft verurteilt. Jetzt erwartet ihn ein neuer Prozess.

Der 47-jährige Prinz Marcus von Anhalt wurde wegen Steuerhinterziehung zu vier Jahren Haft verurteilt. Jetzt erwartet ihn ein neuer Prozess.

Von Monika Müller

Der wegen Steuerhinterziehung angeklagte Marcus Prinz von Anhalt muss im Gefängnis bleiben. Das Landgericht Augsburg hat am Dienstag einen neuen Haftbefehl gegen den 49-Jährigen erlassen. Zudem sei als Beginn für die erneute Verhandlung des Falls der 17. Mai vorgesehen, teilte ein Justizsprecher mit.

Der Bundesgerichtshof hatte vor kurzem die Verurteilung des Bordellbesitzers zu vier Jahren Gefängnis durch das Augsburger Landgericht aufgehoben. Eine andere Strafkammer des Gerichts muss jetzt neu verhandeln. Das Gericht hatte Anhalt wegen Hinterziehung von mehr als 800.000 Euro verurteilt, weil er seine sechs Luxusautos von der Steuer abgesetzt hatte.

In dem neuen Prozess wird es allerdings nur um eine Überprüfung der Strafhöhe gehen, die der BGH moniert hatte. Das Gericht begründete nun die weitere Untersuchungshaft mit der immer noch hohen Straferwartung sowie mit zahlreichen Wohnungen im Ausland, weswegen der Angeklagte jederzeit flüchten könnte. Es sind mehr als zehn Verhandlungstage für den Prozess geplant.

Geboren wurde Prinz von Anhalt unter dem Namen Marcus Eberhardt, seinen adelig klingenden Namen hatte er von Frederic Prinz von Anhalt gekauft. Im Sommer 2015 wurde er in Augsburg auch wegen Beleidigung eines Staatsanwalts zu einer Geldstrafe von 60.000 Euro verurteilt.