Freital

Mutmaßliche Rechtsterroristen im sächsischen Freital festgenommen


Symbolbild: Mitglieder der Spezialeinheit GSG9 steigen am auf dem Gelände der Bundespolizeifliegerstaffel in Blumberg bei einer Übung in ein Auto. Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt haben am Dienstag fünf mutmaßliche Rechtsterroristen im sächsischen Freital festnehmen lassen. Spezialeinheiten der Bundespolizei durchsuchten mehrere Wohnungen und andere Räumlichkeiten in Sachsen.

Symbolbild: Mitglieder der Spezialeinheit GSG9 steigen am auf dem Gelände der Bundespolizeifliegerstaffel in Blumberg bei einer Übung in ein Auto. Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt haben am Dienstag fünf mutmaßliche Rechtsterroristen im sächsischen Freital festnehmen lassen. Spezialeinheiten der Bundespolizei durchsuchten mehrere Wohnungen und andere Räumlichkeiten in Sachsen.

Von Jakob Dreher

Schlag gegen den Rechtsterrorismus in Sachsen: Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt haben am Dienstag fünf Verdächtige in Freital verhaften lassen. Es handelt sich um vier Männer im Alter von 18 bis 39 Jahren und eine 27-jährige Frau. Sie stehen im Verdacht, zusammen mit Komplizen die rechtsterroristische "Gruppe Freital" gegründet und Asylbewerberheime sowie Wohnungen von Gegnern angegriffen zu haben, wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte.

Spezialeinheiten der Bundespolizei durchsuchten mehrere Wohnungen und andere Räumlichkeiten in Sachsen. Gegen die Beschuldigten waren zuvor Haftbefehle ergangen. Vier werden des versuchten Mordes und der gefährlichen Körperverletzung verdächtigt. Außerdem sollen sie für zwei Explosionen und Sachbeschädigungen verantwortlich sein. Dem fünften Verdächtigen werfen die Behörden unter anderem versuchte gefährliche Körperverletzung vor.

Drei weitere Verdächtige befinden sich bereits in Untersuchungshaft. Gegen Sie hatte das Amtsgericht Dresden Haftbefehle wegen Sprengstoffexplosionen und anderer Straftaten erlassen. Davon betroffen war auch die 27 Jahre alte Frau, die am Dienstag festgenommen wurde. Der Haftbefehl des Amtsgerichts gegen sie war außer Vollzug gesetzt worden. Am 11. April hatte die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen unter anderem gegen die drei bereits in Untersuchungshaft sitzenden Männer übernommen, die ebenfalls der "Gruppe Freital" angehören sollen.

Den Ermittlungen zufolge war es das Ziel der Gruppe, Sprengstoffanschläge auf Asylbewerberunterkünfte und Wohnprojekte von politisch Andersdenkenden zu verüben. Dazu sollen sich die Mitglieder eine große Menge pyrotechnischer Sprengkörper aus Tschechien beschafft haben. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft sollen Mitglieder der Gruppe im vergangenen Jahr drei Sprengstoffanschläge begangen haben, im September in Freital, im Oktober in Dresden und in der Nacht zum 1. November in Freital. Dabei wurde ein Mensch verletzt.

Durch den Zugriff seien weitere mögliche Anschläge der Gruppe verhindert worden, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) in Berlin. "Dies zeigt, dass der Staat konsequent und frühzeitig gegen rechtsterroristische Strukturen und Straftäter vorgeht."