Pliening
Mehrere Verletzte bei Auseinandersetzung in Asylunterkunft
5. Oktober 2016, 17:07 Uhr aktualisiert am 5. April 2023, 16:32 Uhr
Am Dienstagabend ist in einer Asylunterkunft in Pliening eine Auseinandersetzung zwischen einer größeren Zahl von Asylbewerbern und den dort eingesetzten Securitykräften eskaliert. Nach derzeitigem Stand wurden sechs Personen verletzt.
Kurz vor 19 Uhr ging am Dienstag bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord ein Notruf ein, dass eine größere Anzahl von Personen an einer tätlichen Auseinandersetzung beteiligt wären. Die Polizeieinsatzzentrale schickte daher eine große Anzahl von Einsatzkräften nach Pliening, wobei neben Streifen der örtlich zuständigen PI Poing auch Unterstützungskräfte der umliegenden Polizeiinspektionen zum Einsatzort fuhren.
Die ersten eintreffenden Polizeistreifen wurden aus einer Gruppe von aufgebrachten Asylbewerbern tätlich angegriffen. Dabei wurden zwei Beamte leicht verletzt. Erst nach dem Eintreffen weiterer Einsatzkräfte konnte die Lage in der Unterkunft beruhigt werden. Die Polizei nahm zwei Männer aus der Gruppe der Asylbewerber vorläufig fest.
Die weiteren Ermittlungen übernahm die Kriminalpolizeiinspektion Erding. Nach dem bisherigen Erkenntnisstand der Ermittler war der Auslöser für die gewaltsame Auseinandersetzung eine nicht befolgte Anweisung einer Security-Angestellten an einen Asylbewerber. Die zunächst verbale Auseinandersetzung eskalierte zu einer körperlichen, in die mehr als ein Dutzend Asylbewerber und mehrere Securitymitarbeiter verwickelt waren.
Im weiteren Verlauf beschädigte ein Teil der Gruppe der Asylbewerber Fensterscheiben und Mobiliar eines Büros. Anhand der bisher möglichen Befragungen und Vernehmungen der Beteiligten gehen die Ermittler davon aus, dass während der Auseinandersetzung zwei Securitymitarbeiter und zwei Asylbewerber leicht verletzt wurden.
Von der Kriminalpolizei Erding muss nun der genauen Ablauf der Auseinandersetzung sowie die konkrete Tatbeteiligung der einzelnen Personen geklärt werden. Die Ermittlungen werden wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs, Körperverletzung, Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte und Sachbeschädigung geführt.