Politischer Aschermittwoch der CSU
Klartext und Angriff auf Rot-Rot-Grün
1. März 2017, 9:20 Uhr aktualisiert am 1. März 2017, 9:20 Uhr
Eine Verlängerung des Faschings ist der Politische Aschermittwoch nicht. Dafür ist viel an "Klartext" und Positionsbestimmung zu erwarten.
Das machte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer vor Beginn der Veranstaltung in der Passauer Dreiländerhalle klar. Mit "gefühlten 10.000 Besuchern" und einer "gigantischen Stimmung" werde die CSU "Rot-Rot-Grün angreifen", kündigte Scheuer an. "Dieses Bündnis hat ein Gesicht - Martin Schulz", sagte Scheuer. Doch dieses Bündnis wäre ein "Abstieg für Deutschland", ist er sich sicher. Die CSU wolle dagegen ein Zukunftskonzept präsentieren.
Für den Bundestagswahlkampf "lassen wir den Motor jetzt warmlaufen", sagte Scheuer. Und noch am Nachmittag des Aschermittwochs werde man "den Kampfanzug anziehen". Einen Start in das Doppelwahljahr erwartet sich auch Josef Laumer (CSU), Landrat des Landkreises Straubing-Bogen. Er wünscht sich noch einige Aussagen in Richtung AfD, die sei gerade auf Stimmenfang. Den Schulz-Hype sieht er nicht so als Problem, dieser werde auch wieder abnehmen.
Der Passauer Landtagsabgeordnete Walter Taubeneder (CSU) rechnet mit einer klaren Positionsbestimmung der Aschermittwochsredner. Wenn die SPD mit Schulz die Agenda 2010 zurückdrehen wollte, so "ist das ein Rückschritt für unser Land". Auch in den Politikbereichen Sicherheit und Asyl erwartet er sich klare Aussagen. Doch es werde wohl auch noch um das Verhältnis zwischen CDU und CSU gehen. "Wir stimmen zu 95 Prozent ohnehin überein - aber die restlichen fünf Prozent sind entscheidend."
Das sieht auch der Passauer Landtagsabgeordnete Gerhard Waschler so. "Von unseren Besucher hier von der CDU merkt man sehr deutlich: Sie erwarten, dass die Aufbruchsstimmung der CSU auch die eigene Partei mitzieht", sagte er vor seinem Auftritt beim Aschermittwoch, wo er die Begrüßung übernehmen wird. Er selbst werde den Blick vor allem in die Zukunft richten. In Sachen Infrastruktur sei in Niederbayern noch einiges zu machen. Zudem will er für seine Idee eines Gründerlandes im Isar- und Donautal werben.
Der Straubinger Bundestagsabgeordnete Alois Rainer (CSU) ist sich sicher: "Die CSU spricht die Themen an, die die Leute bewegen." Auch das neue Format des Aschermittwochs findet er gut. "Es ist nicht mehr die One-Man-Show von früher." Und wenn in diesem Jahr vielleicht bei der SPD in Vilshofen mit Kanzlerkandidat Martin Schulz auch eine gute Stimmung herrsche sei das ok, "nach Jahren der Lethargie".