"Milliardengeschäft mit der Flüchtlingskrise"
Katholische Kirche empört über AfD-Kritik
26. Mai 2016, 12:46 Uhr aktualisiert am 26. Mai 2016, 12:46 Uhr
Die katholische Kirche hat mit Empörung auf die harsche Kritik des bayerischen AfD-Vorsitzenden Petr Bystron an ihrer Flüchtlingshilfe reagiert. Dieser warf beiden großen Kirchen vor, über ihre Wohlfahrtsverbände "unter dem Deckmantel der Nächstenliebe" ein Milliardengeschäft mit der Flüchtlingskrise zu machen.
"Das unreflektierte Gerede von Herrn Bystron weise ich zurück. Es ist ein mit keinem einzigen Faktum belegtes Gequatsche, das wenig von einer sachlichen Diskussion zeugt", sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur am Rande des Katholikentages in Leipzig.
"Wer so entgleist, schlägt allein 200 000 ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe der Kirchen Tätigen ins Gesicht", fügte Kopp hinzu. Er verwies darauf, dass allein die katholische Kirche und ihre Hilfswerke im Vorjahr 112 Millionen Euro an Sondermitteln für Flüchtlinge im In- und Ausland ausgaben - rund 40 Millionen Euro mehr als 2014. Zudem stellten Gemeinden tausende Unterkünfte sowie Räume für Freizeit- und Beratungsangebote bereit.
Auch der Berliner Erzbischof Heiner Koch wies die AfD-Vorwürfe zurück. "Ich finde das ziemlich unverschämt", sagte er der dpa in Leipzig. Selbst ärmere Kirchengemeinden engagierten sich bis an ihre Grenzen für die Flüchtlingshilfe.