Ein Reisebus mit vielen Insassen verunglückt auf der A9 bei Leipzig. Es gibt Verletzte und mindestens einen Toten. Der Bus war gerade auf dem Weg nach München. Ist der Fahrer am Steuer eingeschlafen?

Leipzig - Bei einem schweren Unfall mit einem Reisebus sind auf der Autobahn 9 nahe Leipzig mindestens ein Mensch getötet und zahlreiche Menschen verletzt worden.

Sieben Fahrgäste wurden schwer verletzt, einige sogar lebensbedrohlich, wie eine Sprecherin der Autobahnpolizei in Weißenfels sagte. An Bord des Busses waren 75 Menschen; auch die übrigen 67 wurden mehr oder weniger schwer verletzt.

Flixbus war auf dem Weg nach München

Nach Angaben des Sprechers war die Lage zunächst noch unübersichtlich: Hubschrauber und Rettungswagen transportierten Betroffene von der Unfallstelle ab. Vier Hubschrauber und mehr als zehn Rettungswagen waren im Einsatz.

Der Bus des Unternehmens Flixbus hatte sich nach ersten Angaben der Polizei am frühen Abend auf der A9 in Richtung München überschlagen. Anschließend blieb das Fahrzeug auf der Seite liegen. Die Leitplanke bohrte sich durch die Windschutzscheibe. Bilder von der Unfallstelle zeigten ein völlig zerstörtes Wrack.

Ursache: Fahrer mit Sekundenschlaf?

Am Montag steht die Suche nach der Ursache im Mittelpunkt. Fest steht: Ein anderes Auto war laut Polizei nicht an dem Unfall beteiligt. Darüber hinaus gab es jedoch noch keine weiteren Einzelheiten zum Unfallhergang.

Eine Sprecherin der Autobahnpolizei hatte der Deutschen Presse-Agentur am Sonntagabend gesagt, die Polizei gehe nach ersten Ermittlungen davon aus, dass ein sogenannter Sekundenschlaf des Fahrers zu dem Unfall geführt habe. Diesen Verdacht wollte ein Sprecher der Polizei in Halle in der Nacht zu Montag ausdrücklich nicht bestätigen und verwies auf die laufenden Ermittlungen zum Unfallhergang. Zum Zustand der Verletzten konnte die Polizei am frühen Morgen keine weiteren Angaben machen.

Busunfall auf der A9: 70 Fahrgäste an Bord

Mehr als 70 Fahrgäste waren zum Zeitpunkt des Unfalls an Bord. Die A9 wurde an der Unfallstelle in beide Richtungen voll gesperrt. Gegen Mitternacht gab die Polizei die Fahrbahn in Richtung Berlin wieder frei. Am Montagmorgen wurde dann auch die Fahrbahn in Richtung München wieder freigegeben.

"Der Bus war im Auftrag von Flixbus planmäßig zwischen Berlin und München unterwegs", bestätigte das Reiseunternehmen der Deutschen Presse-Agentur. "Unser Mitgefühl gilt den betroffenen Fahrgästen und Busfahrern sowie deren Familien und Freunden."