Im vergangenen Jahr sind mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen worden, als noch ein Jahr zuvor. Besonders beliebt ist ein Beruf, der vorher noch nie an der Spitze der abgeschlossenen Azubi-Verträge stand.

Im Jahr 2018 haben insgesamt 521.900 Berufseinsteiger einen neuen Ausbildungsvertrag abgeschlossen. Das waren laut Statistischen Bundesamtes 1,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anstieg ist dabei auf neu abgeschlossene Ausbildungsverträge von Männern zurückzuführen, die Neuabschlüsse von Frauen sind leicht zurückgegangen. Wie die Statistiker mitteilen, hält damit der seit zehn Jahren zu beobachtende Trend, dass Frauen immer seltener eine duale Ausbildung ergreifen, weiter an.

Neuer Spitzenreiter bei den Ausbildungsberufen

Bei allen Neuabschlüssen belegte die Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement mit 27.400 Verträgen erstmals den Spitzenplatz. Der Ausbildungsberuf wurde 2014 neu geschaffen und vereint die drei Berufe Bürokaufmann, Kaufmann für Bürokommunikation und Fachangesteller für Bürokommunikation.

Es folgten Kaufmann im Einzelhandel, Kraftfahrzeugmechatroniker, Verkäufer sowie Industriekaufmann. Gut ein Fünftel aller neu abgeschlossenen Verträge konzentrierte sich auf diese fünf häufigsten Ausbildungsberufe. Bei den Neuabschlüssen von ausländischen Personen war der Beruf Zahnmedizinischer Fachangestellter mit 3.300 Verträgen am stärksten besetzt.

In Niederbayern anderer Beruf an der Spitze

Laut Auskunft der IHK-Niederbayern ist in ihrem Bezirk die Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement zwar wichtig, sie steht allerdings nicht an der Spitze der Berufe. Die Zahlen seien über die vergangenen Jahre relativ stabil. Der Ausbildungsberuf stand an dritter Stelle, 328 junge Leute hatten in dem Jahr mit der Ausbildung begonnen. Auf Platz zwei landete die Ausbildung zum Industriekaufmann und an der Spitze stand der Kaufmann im Einzelhandel.

Etwas anders sieht es in Niederbayern aus, wenn man nach Geschlecht differenziert. Bei den Mädchen lag die Kauffrau für Büromanagement an zweiter Stelle der beliebtesten Berufe, knapp hinter der Kauffrau im Einzelhandel an Platz 1. Bei den Jungs lagen dagegen technische Berufe an der Spitze, etwa der Industriemechaniker oder der Elektroniker für Betriebstechnik. Insgesamt spiegele sich in diesen Zahlen die im Vergleich zu Gesamtdeutschland besonders wichtige Rolle der Industrie am Wirtschaftsstandort Niederbayern wider, hieß es seitens IHK.