Tesla Model S
"Bitte einsteigen!" - Dieses Auto fährt sich wie von selbst
21. Januar 2017, 9:30 Uhr aktualisiert am 21. Januar 2017, 9:30 Uhr
Ich bin total nervös, als ich im Theresien Center in Straubing ankomme. In ein paar Minuten darf ich den Tesla Model S probefahren. Das Flaggschiff der Tesla-Flotte steht im Foyer und wartet bereits auf mich. "Bitte einsteigen!".
Eine junge Dame begrüßt mich mit einem freundlichen Lächeln. Sie wird mich heute bei meiner Testfahrt begleiten. Ich bin besonders gespannt auf die sogenannte Autopilot Funktion.
Privat fahre ich einen Diesel mit Schaltgetriebe. Deshalb ist mir vor der Fahrt mit dem Automatik etwas mulmig. Das erste Probesitzen im Cockpit verstärkt das Gefühl noch. In der Mittelkonsole ist ein riesiges Display engebaut, über das sich das ganze Auto steuern lässt. Vom Unterhaltungsangebot über Navigation bis hin zur Sitzheizung lässt sich dort alles bedienen. Für mich ist das im ersten Moment etwas viel Input. Aber egal, viele Funktionen, zum Beispiel den integrierten Browser, darf man unter der Fahrt sowieso nicht nutzen.
Beim ersten Anfahren fehlt mir das Motorengeräusch etwas, im Laufe der Fahrt wird die Ruhe im Auto aber immer angenehmer. Die Automatik und die knackige Beschleunigung brauchen ein bisschen Eingewöhnungszeit. Sobald ich auf der Landstraße bin, macht dieses Monster aber richtig Spaß. Beim ersten Beschleunigen auf 100 km/h bin ich nicht darauf vorbereitet, wie tief ich in den Sitz gedrückt werde. Die Elektromotoren sorgen dafür, dass der Wagen unmittelbar und kraftvoll beschleunigt. Der kleine Adrenalinstoß bei jedem Tritt aufs Gaspedal ist im Gesamtpaket inklusive.
Auf freier Strecke kann ich dann auch endlich den Autopilot testen. Mit zwei kleinen Zügen am Hebel übernimmt der Tesla quasi das Fahren für mich. Am Anfang habe ich ein extrem mulmiges Gefühl in der Magengrube, als sich das Lenkrad unter meinen Händen selbständig dreht. Beim ersten Anlauf greife ich instinktiv ein und schalte damit das Assistenzsystem wieder aus. Beim zweiten Versuch kann ich mich beherrschen und lasse das Auto übernehmen. Es ist faszinierend zu sehen, wie es sich selbständig um Kurven bewegt und genau an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält.
Als vor mir ein Lastwagen in Sicht kommt, werde ich unruhig. Normal würde ich jetzt langsam vom Gas gehen. Jetzt zwinge ich mich dazu, dem Tesla zu vertrauen. Einem Auto vertrauen? Ja, denn genau darum geht es. Mein Fuß schwebt über der Bremse, um notfalls einzugreifen. Der Autopilot bremst tatsächlich ab und hält genau drei Autolängen Abstand zum Lastwagen. Auch als der Laster abbiegt, wird der Tesla langsamer und beschleunigt dann wieder auf 100 km/h. Nach ein paar Minuten lässt das ungute Gefühl nach und ich werde entspannter. Das Wissen, dass ein kurzes Antippen der Bremse oder eine Bewegung des Lenkrads mir wieder die Kontrolle gibt, ist beruhigend.
Eigentlich wollte ich auf der Autobahn kurz austesten, was in diesem Oberklassewagen wirklich steckt. Leider ist der Verkehr auf der A93 zu dicht. Selbst das Abbremsen und Beschleunigen macht auf jeden Fall auch nach einer halben Stunde Fahrt noch Spaß.
Zurück in Straubing auf den letzten Metern passiert es dann doch noch: Ich versuche zu kuppeln und lege eine Vollbremsung hin. Der Tesla steht fast sofort. Und das Auto hinter mir kracht mir beinahe ins Heck.
Mein Fazit:
Der Tesla S macht richtig Spaß. Viele Features sind gewöhnungsbedürftig und dem Autopilot traue ich immer noch nicht ganz. Aber die Fahrt hat ein breites Grinsen auf meinem Gesicht hinterlassen. Dieses Auto riecht nach Zukunft und das finde ich unglaublich spannend. Dass Autos in nicht allzu ferner Zukunft wirklich komplett autonom fahren, kommt mir nach dieser Probefahrt sehr wahrscheinlich vor.