Games-Rückblick

Diese Spiele haben das vergangene Jahrzehnt geprägt


Die Grenzen zwischen Film und Spiel aufzulösen ist das erklärte Ziel des Enwicklerstudios Quantic Dream. Der interaktive Thriller "Heavy Rain" war dabei weder der erste noch der letzte Versuch, diesen Traum zu verwirklichen. Herausgekommen ist dabei beileibe kein perfektes Spiel, sondern ein B-Movie. Der enthält aber interessante Charaktere und ein paar Sachen, die man sonst in Games nur selten zu sehen bekommt: Zum Beispiel die Möglichkeit, einen Familienvater dabei zu spielen, wie er ein Rührei macht und nebenbei die Beziehung zu seinem Sohn zu kitten versucht. Oder ein Spiel, das auch dann weitergeht, wenn einer oder mehrere der Charaktere sterben, während sie sich auf der Jagd nach dem mysteriösen Origami-Killer immer tiefer in menschliche Abgründe verstricken.

Die Grenzen zwischen Film und Spiel aufzulösen ist das erklärte Ziel des Enwicklerstudios Quantic Dream. Der interaktive Thriller "Heavy Rain" war dabei weder der erste noch der letzte Versuch, diesen Traum zu verwirklichen. Herausgekommen ist dabei beileibe kein perfektes Spiel, sondern ein B-Movie. Der enthält aber interessante Charaktere und ein paar Sachen, die man sonst in Games nur selten zu sehen bekommt: Zum Beispiel die Möglichkeit, einen Familienvater dabei zu spielen, wie er ein Rührei macht und nebenbei die Beziehung zu seinem Sohn zu kitten versucht. Oder ein Spiel, das auch dann weitergeht, wenn einer oder mehrere der Charaktere sterben, während sie sich auf der Jagd nach dem mysteriösen Origami-Killer immer tiefer in menschliche Abgründe verstricken.

Lange Zeit galten Videospiele als etwas für Eingeweihte - davon kann im Jahr 2020 keine Rede mehr sein. Games sind längst in der breiten Masse angekommen und haben sich fest neben Filmen und TV-Serien etabliert. Zum Jahresende werfen wir einen Blick auf die Spiele, die das vergangene Jahrzehnt in unseren Augen besonders geprägt haben.

Wichtig: Dabei handelt es sich um eine rein subjektive Auswahl unserer Redakteure. Viele andere Titel hätten es sicher ebenfalls verdient, an dieser Stelle genannt zu werden. Und über manches Spiel lässt sich sicherlich auch streiten. So wie es viele verschiedene Spiele gibt, gibt es auch verschiedene Spieler-Typen - alle mit einem anderen Geschmack. Auch in unserer Auswahl treffen durchaus unterschiedliche Spiele aufeinander. Von technisch aufwendigen Blockbustern (etwa "GTA 5") über leise Indie-Games ("Papers, please") und gewagte Experimente ("Death Stranding") ist alles dabei. Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie, um zu erfahren, welche 25 Spiele aus den vergangenen zehn Jahren die idowa-Redaktion ausgewählt hat.

Keine Lust, zu klicken? Dann können Sie unsere Auswahl auch hier nachlesen:

  • Heavy Rain (2010)
  • Red Dead Redemption (2010)
  • Limbo (2010)
  • The Elder Scrolls V: Skyrim (2011)
  • Dark Souls (2011)
  • Minecraft (2011)
  • Spec Ops: The Line (2012)
  • Journey (2012)
  • The Last of Us (2013)
  • Tomb Raider (2013)
  • Dota 2 (2013)
  • Papers, please (2013)
  • GTA 5 (2014)
  • Hollow Knight (2014)
  • This War of Mine (2014)
  • The Witcher 3: Wild Hunt (2015)
  • Undertale (2015)
  • Pokémon Go (2016)
  • The Legend of Zelda: Breath of the Wild (2017)
  • PlayerUnknown's Battlegrounds (2017)
  • Fortnite (2017)
  • Hellblade: Senua's Sacrifice (2017)
  • God of War (2018)
  • Disco Elysium (2019)
  • Death Stranding (2019)
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Im Jahre 2010 beschritt Entwicklerstudio "Rockstar Games" neue Wege: Bekannt geworden durch die legendäre "Grand Theft Auto"-Reihe ließen die US-Amerikaner ihr neues Werk "Red Dead Redemption" in einem Western-Setting spielen. Der Wilde Westen war bis dato ein erstaunlich unverbrauchtes Videospiel-Setting gewesen, erst recht als Schauplatz eines "Open World"-Abenteuers. Und Rockstar gelang es, Flair und Feeling der etablierten GTA-Reihe auch in diese neue Spielwelt zu transportieren: "Red Dead Redemption" spielt 1911, also schon eher gegen Ende der legendären Western-Ära, und der Spieler übernimmt im amerikanisch-mexikanischen Grenzgebiet die Rolle des Gesetzlosen John Marston, der vom Bandenchef Dutch van der Linde betrogen wurde und nun auf Rache sinnt. Ein herzerwärmend simples, klassisches Western-Setting also, welches das Spiel atmosphärisch und mit viel Liebe zum Detail zu erzählen weiß. "Red Dead Redemption" gilt heute im Open-World-Genre als wegweisender Titel, liegt auf der Review-Plattform "Metacritic" bei 95 Prozent positiven Bewertungen und wird in den Herzen der Fans allenfalls vom Nachfolger übertroffen: "Red Dead Redemption 2" ist ein Prequel zur Handlung des Vorgängers, erschien Ende 2019 und setzte zur Freude aller Beteiligten in quasi jeder Hinsicht nochmal eins drauf.

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Auf den ersten Blick bringt "Limbo" nichts Neues mit. Sicher, der Grafikstil ist toll, die Atmosphäre schaurig und der Schwierigkeitsgrad des Puzzle-Plattformers unnachgiebig, aber das gab es alles schon, oder? Was "Limbo" aber abhebt, ist zum einen die absolut gelungene Mixtur aus all diesen Bestandteilen und der Umstand, dass "Limbo" eines der ersten Spiele war, die zeigten, wie kleine Studios auch mit begrenzten Mitteln exzellente Spiele programmieren konnten. Damit war der Startschuss für die Indie-Revolution gefallen, die im Gamesbereich die 2010er prägte und die bis heute anhält.

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Bei wenigen Videospielen war der Hype jemals so groß wie bei "The Elder Scrolls V: Skyrim" - und im Jahre 2011, als der Titel erschien, dürfte er wohl bis dato beispiellos gewesen sein: Allein die epischen Trailer für das Spiel versetzten das Internet in überschwängliche Euphorie - und Entwickler Bethesda Software, RPG-Titan spätestens seit "Fallout 3" und "Morrowind", lieferte ab: Der fünfte Teil der berühmten "Elder Scrolls"-Reihe gilt heute als zeitloser Klassiker und als ein Maßstab, an dem sich Spiele im "Open World"-Genre messen lassen müssen. Zwar merkt man "Skyrim" sein Alter grafisch langsam an, aber zahllose "Mods" und ein aufgehübschter HD-Release im Jahre 2016 zeigen noch immer die Stärken des Titels: Die nordische Spielwelt Himmelsrand ist atmosphärisch dicht, geheimnisvoll und lädt zum Erkunden ein; Soundtrack sowie Geräuschkulisse zählen noch immer mit zum Besten, das Rollenspieler je genießen durften. "Skyrim" ist berüchtigt dafür, Spieler regelmäßig vom Pfad der Haupthandlung in feuchte Höhlen, imposante Festungen und staubige Grabmale zu entführen, wo die Stunden dann ohne wirklichen Fortschritt verfliegen - und Fans lieben das Spiel dafür.

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Es gibt schwierige Spiele, es gibt sehr schwierige Spiele - und es gibt "Dark Souls". Als das düstere Fantasy-Rollenspiel 2011 erschien, setzte es in Sachen Schwierigkeitsgrad vollkommen neue Maßstäbe. "Dark Souls" erwarb sich so schnell den Ruf als ultimative Herausforderung für leidensfähige Hardcore-Zocker. Die einzigartige Kombination aus forderndem Gameplay und einer finster-faszinierenden Spielwelt hat bis heute eine treue Fangemeinde. Wie einflussreich "Dark Souls" immer noch ist, zeigt sich auch daran, dass neuere, aber thematisch ähnliche Spiele - wie zum Beispiel "Bloodborne" oder "Sekiro" - in der Gaming-Szene oft einfach als "Soulslike"-Spiele bezeichnet werden.

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Wollte man die Redewendung "Vom Tellerwäscher zum Millionär" am Beispiel eines Videospiels erklären - "Minecraft" wäre wohl das beste Beispiel dafür. Die Grundidee des Spiels ist ebenso einfach wie genial: Die Spieler können sich aus würfelförmigen Blöcken ihre eigene Welt errichten. Die Möglichkeiten sind dabei nahezu unendlich und im Grunde nur von der eigenen Fantasie begrenzt. Von einem kleinen Team für wenig Geld entwickelt, wurde "Minecraft" ein gigantischer Erfolg. 2014 wurde das Entwicklerstudio Mojang für unglaubliche 2,5 Milliarden Dollar von Microsoft gekauft. Auch heute noch wird "Minecraft" von über 100 Millionen Menschen regelmäßig gespielt und immer wieder mit neuen Inhalten versorgt.

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"Spec Ops: The Line" ist ein Spiel, das unter die Haut geht. Für den neunten Teil der "Spec Ops" Reihe wagten Entwicklerstudio "Yager" und Publisher "2K Games" im Jahr 2012 einen Schritt in kaum erkundetes Terrain: Rein ästhetisch kommt "The Line" als relativ gewöhnlicher Third-Person-Taktikshooter daher - und beginnt auch so: Der Spieler ist Teil einer "Delta Force"-Spezialeinheit, die nach einem verheerenden Sandsturm auf eine Rettungsmission in die Vereinigten Arabischen Emirate geschickt wird. Zu Beginn besteht kein Zweifel daran, wer wie in zahllosen anderen Kriegs-Szenarien der strahlende Held dieser Geschichte zu sein scheint, dem alles gelingt, der keine Fehler macht und der moralisch unangreifbar ist. Im Lauf der Handlung schleichen sich Zweifel in diese Überzeugung: Der Spieler wird Zeuge unaussprechlicher Grausamkeit, deren Urheber nicht die traditionellen "bösen Jungs" zu sein scheinen. Und so fragt er sich bang: "Sind wir hier die Bösen?" Spielmechanisch ist "Spec Ops: The Line" kein Meisterwerk - und doch loben Fans und Kritiker bis heute die moralische Grauzone, die der Titel eindrucksvoll erkundet. "The Line" gilt bis heute als einer der sehr wenigen (gelungenen) Versuche, ein "Anti-Kriegs-Spiel" zu erschaffen.

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Sind Games Kunst? Auch, wenn man sich über diese Frage gut streiten kann, darüber, dass Games wie "Journey" Kunst sind, braucht es keine Diskussion. In dem poetischen Spiel macht sich der Spieler auf eine Reise durch mysteriöse Ruinen und erfährt ohne Dialoge und Schrift die Geschichte einer Kultur und entdeckt die Wichtigkeit von Liebe und Freundschaft. "Journey" kommt ohne Gewalt aus, Grafik und Soundtrack sind auch heute noch atemberaubend und die Koop-Segmente, in denen zwei Spieler, die sich nicht kennen und nicht einmal ihren Namen wissen, ohne große Dialogoptionen miteinander zusammenarbeiten müssen, gehen ans Herz.

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Als "The Last of Us" 2013 erschien, sprachen viele Kritiker von einem "Citizen Kane"-Moment für die Gaming-Branche. Der Vergleich mit Orson Welles' filmischem Meisterwerk ist nicht übertrieben: "The Last of Us" setzt vor allem in Sachen Story-Telling neue Maßstäbe und macht deutlich, dass Spiele ebenso mitreißende Geschichten erzählen können wie Filme oder Serien. Die Handlung von "The Last of Us" ist im Jahr 2033 angesiedelt, als die USA nach einer verheerenden Pandemie in Ruinen liegen. Der brutale Schmuggler Joel erhält den Auftrag, ein junges Mädchen namens Ellie in Sicherheit zu bringen. Die 14-Jährige ist augenscheinlich immun gegen den Virus und könnte der Schlüssel zu einem Impfstoff sein. Auch wenn die beiden auf ihrer langen Reise immer wieder in brutale Kämpfe mit Infizierten und Plünderern verstrickt werden, sind es doch die leisen, emotionalen Momente, die besonders lange nachhallen - bis zum bitteren Ende.

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Lara Croft ist wahrscheinlich die bekannteste weibliche Videospiel-Figur der Welt. 1996 erschaffen hatte sie seitdem Auftritte in zwölf Videospielen, drei Kinofilmen und einem Musikvideo der Ärzte ("Männer sind Schweine"). Kurze Hose, große Oberweite, eine Pistole in jeder Hand: Das war lange Zeit das prägende Bild von ihr. Bis 2013. Dann entschieden sich die Entwickler mit "Tomb Raider" für einen kompletten Neustart, der Laras Vorgeschichte erzählt. Die toughe Action-Amazone ist hier noch eine junge, unerfahrene Forscherin. Deutlich verwundbarer, aber eben darum auch glaubwürdiger und nahbarer. Auf ihrer ersten Expedition will Lara das Geheimnis der Insel Yamatai lüften. Bei ihren Forschungen fallen sie und ihre Crew jedoch wahnsinnigen Kultisten in die Hände. Die düstere Geschichte wird dabei so konsequent und drastisch erzählt, dass "Tomb Raider" als erster Teil der Reihe mit einer Altersfreigabe ab 18 Jahren versehen wurde. Ein extremes Wagnis für eine bereits etablierte und erfolgreiche Serie. Der gestalterische Mut hat sich jedoch ausgezahlt: "Tomb Raider" wurde zum bis dato erfolgreichsten Teil der Reihe und ist auch heute noch ein Musterbeispiel für die zeitgemäße Erneuerung einer ikonischen Figur.

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"Dota 2" gehört nicht nur zu den einflussreichsten Spielen des vergangenen Jahrzehnts - es hat auch einige Spieler wortwörtlich reich gemacht. Denn der Nachfolger von "Defense of the Ancients" (deswegen die Kurzform Dota) gehört seit Jahren zu den beliebtesten E-Sport Titeln überhaupt. In "Dota 2" stehen sich Gruppen aus jeweils fünf Helden gegenüber, die die Festung des jeweils anderen Teams einnehmen und zerstören müssen. Das Spiel eignet sich dadurch perfekt für Turniere und Wettbewerbe. Das jährlich stattfindende Meisterschaftsturnier "The International" gilt als prestigeträchtigstes (und einträglichstes) Turnier der ganzen E-Sport-Szene. Preisgelder in Höhe von mehreren Millionen US-Dollar sind hier eher die Regel als die Ausnahme.

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Ein großer Gamingtrend der 2010er Jahre waren die so genannten "serious Games" also ernsthafte Spiele. Diese wollen nicht nur unterhalten, sondern auch etwas beibringen. Das perfekte Beispiel wie man beides zusammenführt, ist "Papers, please". Das Spiel gibt dem Spieler eine vermeintlich einfache Aufgabe: Er soll die Dokumente Einreisender kontrollieren und entscheiden, ob sie ins Land kommen oder ausgewiesen werden. Nur was, wenn das Regime, für das man arbeitet, selbst Dreck am Stecken hat und eine Flüchtlingswelle auf das Land zurollt? "Papers, please" versteckt hinter einem vermeintlich einfachen Prinzip ein zutiefst menschliches Spiel, das viel über Moral und Menschenwürde zu sagen hat.

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Die "Grand Theft Auto"-Reihe ist längst ein popkulturelles Phänomen geworden. Als gallige Satire auf den "American Dream" stehen hier meist Verbrecher im Fokus, die sich vom Kleinkriminellen zum Gangster-Boss hocharbeiten. "GTA V", der bislang letzte und aufwendigste Teil, stellte 2013 gleich mehrere Rekorde auf. Das Spiel lieferte mit dem fiktiven US-Bundesstaat San Andreas und der Hauptstadt Los Santos (reales Vorbild: Los Angeles) die bis dahin größte und detaillierteste Spielwelt überhaupt. Gleichzeitig gewährte "GTA V" dem Spieler auch größtmögliche Freiheit. Ein Besuch in einem Nationalpark? Eine Runde Golf? Ein Kinobesuch? Wertpapierhandel? Alles kein Problem. Sogar an ein eigenes, spielinternes Internet inklusive verschiedener Apps hatten die Macher gedacht. Angeblich ließen sie sich die Entwicklung von "GTA V" fast 200 Millionen Euro kosten. Eine gute Investition: Nach nur drei Tagen hatte das Spiel bereits einen Umsatz von einer Milliarde Dollar eingespielt - ebenfalls Rekord. Sollte es noch einen Beweis gebraucht haben, wie sehr Videospiele mittlerweile im Alltag vieler Menschen verankert sind, so hat ihn "GTA V" geliefert.

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Der Erfolg von "Dark Souls" hat eine ganze Reihe kleiner Entwicklerstudios dazu inspiriert, die bedrückende Atmosphäre des Spiels und den hohen Schwierigkeitsgrad mit der 2D-Optik von Spielen wie "Metroid" oder "Castlevania" zu kombinieren. Unter diesen "Soulslike Metroidvanias" gibt es einige Perlen, aber keine ist so perfekt wie "Hollow Knight". Als namenloses Wesen muss der Spieler hier eine verfallene Insekten-Zivilisation erkunden, bösartige Monster besiegen und mit den Tränen kämpfen, wenn er die tragische Geschichte des Spiels miterlebt. Die zu sehen ist schwer, denn "Hollow Knight" verzeiht keine Fehler. Das Spiel wird dank der exakten Steuerung und den vielen Möglichkeiten, die der Spieler hat, aber auch nie unfair. Übung macht den Meister.

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Wie erleben Zivilisten den Krieg? Auf dieser Prämisse basiert "This War of Mine" von 11 Bit Studios. Herausgekommen ist dabei eine düstere Survival-Simulation, die in einer nicht näher genannten osteuropäischen Stadt spielt, die von einem Krieg verwüstet wurde. Um seine Spielfiguren am Leben zu erhalten, muss der Spieler Vorräte rationieren, Lebensmittel suchen und sich vielleicht sogar mit Plünderern anlegen. Dabei muss er nicht nur das körperliche Befinden der Charaktere im Auge behalten, sondern auch ihr seelisches. Wem das alles noch nicht anspruchsvoll und düster genug ist, bekommt mit der Erweiterung "The little Ones" sogar noch Kinder als Charaktere freigeschaltet.

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Mit "Witcher 3: The Wild Hunt" hat das verhältnismäßig kleine polnische Entwicklerstudio "CD Projekt RED" 2015 nichts weniger als einen Meilenstein erschaffen. Der dritte Teil der "Witcher"-Reihe folgt erneut dem Hexer Geralt von Riva, den die Suche nach seiner Freundin Yennefer und seiner Ziehtochter Ciri diesmal auf die Spur der drohenden Apokalypse durch die finstere "Wilde Jagd" führt. Es gibt, abgesehen von noch immer dann und wann vorkommenden Bugs, kaum etwas, das an diesem Titel nicht zu loben wäre: Kritiker und Spieler sind gleichermaßen begeistert vom lakonischen Protagonisten Geralt, von der spannenden Handlung, von der 2015 bahnbrechenden Grafikpracht und von der enormen, fantastisch detaillierten Spielwelt. Die Umgebungen von "Witcher 3" fühlen sich, ganz im Geiste der Romanvorlage von Andrzej Sapkowski, glaubwürdig und "eingelebt" an und das suchterzeugende Minispiel "Gwent" sowie die zahlreichen charismatischen NPCs tun ihr Übriges, um dem Titel seinen mittlerweile legendären Ruf zu erarbeiten. Inzwischen hat auch Netflix Wind vom Potenzial der Franchise bekommen: Ende 2019 erschien die erste Staffel der Serie "The Witcher" mit Henry Cavill als Geralt von Riva, eine zweite ist momentan in Produktion.

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Wie viel kann ein einziger Programmierer ausrichten? Geht man nach "Undertale" dem Retro-Rollenspiel von Toby Fox, eine ganze Menge. Fox ist der alleinige Autor, Programmierer und Komponist des 2015 erschienen Spiels und schaffte es, mit einer großartigen Geschichte und interessanten Charakteren eine riesige Fangemeinde aufzubauen. Die ist so groß, dass einer der "Undertale"-Charaktere - das Skelett Sans - es sogar in den Nintendo-Prügler "Super Smash Bros." geschafft hat. Das besondere am Spiel: Auch, wenn der Charakter wie in Rollenspielen üblich, seine Gegner in den Kämpfen töten kann, muss er das nicht. Das beste Ende gibt es sogar nur, wenn man sich mit jedem Feind anfreundet, Spiele mit ihm spielt und seine inneren Konflikte löst - alles im Zuge eines vermeintlichen Kampfs.

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Wenn sich "Pokémon"-Spieler eines gewünscht haben, dann ihre Jagd nach den süßen Monstern auch in Echt erleben zu können. Das wird natürlich nie möglich sein, "Pokémon Go" kommt dieser Erfahrung aber am nächsten. Für das Handyspiel müssen die Spieler nach draußen gehen, per Augmented Reality verwandeln sich Gärten und Parks in die Aufenthaltsorte von Pokémon, die es dann zu fangen gilt. Im Jahr 2016 löste das Spiel einen enormen Hype aus, vier Jahre später ist die Spieleranzahl kleiner geworden, die Community spielt es aber immer noch begeistert. Und für die Gesundheit tut man auch einiges - die Spaziergänge, die man auf Pokémon-Jagd unternimmt, können lange dauern.

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Die "The Legend of Zelda"-Reihe gilt bereits seit Jahren als Messlatte im Bereich der Action-Adventures. Viele Videospieler sind mit den Abenteuern von Link und Prinzessin Zelda groß geworden. 2017 führte Nintendo die Reihe mit "Breath of the Wild" allerdings noch einmal zu neuen Höhen: Das liegt vor allem an der gigantischen, offenen Spielwelt, die völlig frei erkundet werden kann. Gleichzeitig lässt "Breath of the Wild" dem Spieler viel Freiraum, erklärt nicht alles, sondern lässt ihn selbst Erfahrungen machen. In Verbindung mit einem neuem Cel-Shading Grafikstil wirkt "Breath of the Wild" so deutlich frischer und auch mutiger, ohne dabei die Ur-Tugenden der Reihe zu opfern. Das Ergebnis: Ein moderner Klassiker.

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Wenn es in der Videospiel-Welt je einen Trendsetter gab, dann ist es "PlayerUnknown's Battlegrounds", kurz PUBG, das im Jahre 2017 veröffentlicht wurde. "Vater" des Titels ist Brendan Greene, bekannt unter seinem Gamer-Alias "PlayerUnknown". Greene hatte sich in der Modder-Szene einen Namen gemacht, weil er den militärischen Taktik-Shootern "ArmA 2" und "ArmA 3" sogenannte "Battle Royale"-Modi verpasst hatte. Bei diesem Spielmodus werden dutzende oder manchmal hunderte Spieler ohne Ausrüstung auf einer großen Karte abgesetzt und müssen dann Waffen finden, überleben und alle anderen Spieler ausschalten, um am Ende der "Last Man Standing" zu sein. Dieses Prinzip steht auch im Zentrum von PUBG und sorgte für einen veritablen Boom des bis dato relativ unbekannten Genres. Der Aufstieg des Titels, den Greene ab 2016 in Zusammenarbeit mit "Bluehole-Studio" entwickelte, vom Underground-Geheimtipp zum weltweiten Massenphänomen war kometenhaft: Weil auch viele bekannte YouTuber das Spiel nach Release für ihre Zuschauer spielten, war es nach nur wenigen Monaten in aller Munde und zählte schnell Millionen begeisterte Spieler weltweit. Greene hatte offensichtlich einen neuen Zeitgeist getroffen, denn ohne PUBG gäbe es "Battle Royale"-Titel wie "Apex Legends" oder das mittlerweile omnipräsente "Fortnite" heute vermutlich gar nicht.

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"Fortnite" ist mehr als ein Spiel - es ist ein Phänomen. Andere Battle-Royale-Spiele (zum Beispiel PUBG) mögen ausgereifter sein, doch "Fortnite" hat mit seinem Erfolg gerade bei jüngeren Spielern eine unglaubliche Popularität erlangt. Das geht soweit, dass Spiel und Realität teilweise fließend ineinander übergehen. So wurden in "Fortnite" schon virtuelle Live-Konzerte realer Musiker veranstaltet. Andersrum funktioniert es genauso: Die kultigen Tänze im Spiel wurden so bekannt, dass sie von realen Promis nachgemacht wurden (etwa von Antoine Griezmann im Fußball WM-Finale 2018).

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"Hellblade: Senuas Sacrifice" ist ein gutes Beispiel dafür, dass Videospiele auch komplexe Stoffe ernsthaft behandeln können. Denn im Zentrum der Handlung von "Hellblade" steht ein Thema, das bis heute oft ein Tabu darstellt: Psychische Störungen. Das Spiel verdeutlicht das Leid Betroffener anhand einer in der keltischen Mythologie angesiedelten Geschichte. Die junge Kriegerin Senua leidet seit ihrer traumatischen Kindheit und dem Tod ihrer Mutter an Wahnvorstellungen und Schizophrenie. Halt findet sie nur bei ihrem Geliebten Dillion. Als Dillion bei einem Wikingerangriff getötet wird, will Senua seine Seele aus der Unterwelt zurück holen und begibt sich dafür allein ins Land der Nordmänner. Auch wenn die Geschichte in einer Fantasywelt spielt, behandelt "Hellblade" das allzu reale Leid von Betroffenen stets respektvoll. Mehrere Neurowissenschaftler und Psychologen standen dem Team dafür bei der Entwicklung beratend zur Seite.

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Der spartanische Muskelprotz Kratos war seit 2005 der Protagonist zahlreicher Spiele der "God of War"-Reihe, die lange vor allem für ausufernde Action und ans Alberne grenzende Gewaltdarstellung bekannt war. Dass das auch anders geht, bewiesen die Entwickler "SIE Santa Monica Studio" und Publisher Sony mit der Neuauflage "God of War" im Jahre 2018. Der Titel ist ein sogenanntes "Soft Reboot" und basiert nur sehr lose auf den Vorgängerspielen. Statt einer weit herausgezoomten Kamera blickt der Spieler seiner Figur hier quasi über die Schulter und hat zu Beginn ganz andere Waffen und Fähigkeiten zur Verfügung als in den Vorgängern. Serientypisch brutal ist der Titel noch immer, allerdings schnetzelt sich der Protagonist diesmal nicht wie in den Vorgängerteilen durch das griechische Götter-Pantheon, sondern durch die nordische Mythologie. Der Titel folgt Kratos in seiner auch für ihn ungewohnten Rolle als Vater von Atreus. Die beiden machen sich nach dem Tod von Kratos' Frau auf, um deren Asche vom höchsten Berg des Landes zu streuen, geraten dabei jedoch in Konflikt mit der nordischen Götterwelt. Neben ausgefeilter Kampfmechanik, beeindruckender Grafik und spektakulärem Welt-Design sticht aber vor allem eine Änderung der Spielphilosophie ins Auge: Quasi im Vorbeigehen und doch eindringlich thematisiert das Spiel tiefe und emotionale Themen wie die schwierige Beziehung zwischen Vater Kratos und Sohn Atreus, die geprägt ist durch Kratos' scheinbare Unfähigkeit, Gefühle zu zeigen, und seine Angst vorm Scheitern als Elternteil. Ein Novum in der Seriengeschichte, das aber bei alten und neuen Fans wie auch bei Kritikern auf große Begeisterung stieß.

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Das vom Studio ZA/UM entwickelte und vom estnischen Schriftsteller Robert Kurvitz geschriebene "Disco Elysium" war einer der Überraschungshits des Jahres 2019. In dem dialoglastigen Rollenspiel übernimmt der Spieler die Rolle eines an Amnesie leidenden, heruntergekommenen Detektivs, der in einen mysteriösen Mordfall hineingezogen wird. Der Titel wurde von Fans und Kritikern gleichermaßen als Meilenstein im Rollenspiel-Genre gefeiert, vor allem für seine beeindruckende erzählerische Tiefe und die brillant geschriebenen Dialog-Szenen. Sein innovativer, an Wasserfarben erinnernder Grafikstil, seine glaubwürdige Spielwelt, seine vielschichtigen Charaktere und seine dichte Atmosphäre machten Disco Elysium über Nacht zum Hit. Laut der Review-Plattform "Metacritic" wurde das Spiel quasi ausschließlich in den höchsten Tönen gelobt, was sich auch in Auszeichnungen niederschlug: Bei den renommierten "Game Awards" 2019 räumte der Titel mit "Beste Story", "Bestes Rollenspiel", "Bestes Independent-Spiel" und "Fresh Indie Game" gleich vier Preise ab. Auf das stellenweise sperrige "Disco Elysium" muss man sich einlassen können - dann aber ist es eine unvergleichliche Erfahrung.

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"Was zum Geier geht denn hier bitte ab?!" So oder so ähnlich fiel online die kollektive Reaktion aus, als nach Ankündigung auf der E3 2016 Trailer für "Death Stranding" ins Netz tröpfelten. Spielentwickler-Legende Hideo Kojima, vor allem bekannt für die "Metal Gear Solid"-Reihe, hatte seinem Ruf als Exzentriker augenscheinlich alle Ehre gemacht: Gestrandete Wale, schattenhafte Wesen, Babys in Speiseröhren und fremdartige Technologie verflochten sich in den Schnipseln zu einem kryptischen Ersteindruck, welcher den Hype für Kojimas neues Werk ankurbelte. Als "Death Stranding" 2019 schließlich erschien, konnten Spieler einige der angerissenen Mysterien selbst aufklären: In einem post-apokalyptischen Amerika, in dem die Seelen der Toten aus unklaren Gründen durch sogenannte "Strands" mit dem Diesseits verbunden sind, übernimmt der Spieler die Rolle eines Boten (gespielt von Schauspieler Norman Reedus), der in einer riesigen "Open World" über die Landschaft verstreute Knotenpunke mit Gütern versorgen und sie in ein Internet-artiges Netzwerk integrieren soll. Spielmechanisch wurde "Death Stranding" vielfach ein "Walking Simulator" genannt, da der Protagonist primär querfeldein von A nach B läuft und dabei Unmengen von Gepäck auf dem Rücken balancieren muss. Darüber hinaus macht die Handlung den rätselhaften Trailern aber alle Ehre: Unterstützt durch einen hochkarätigen Motion-Capture-Cast (neben Reedus u.a. Mads Mikkelsen, Léa Seydoux, Margaret Qualley sowie die Regisseure Nicolas Winding Refn und Guillermo Del Toro) entfaltet die düstere, mystische und zutiefst menschliche Themen verarbeitende Story ihre Wucht schleichend - um dann in einem dramatischen Finale zu gipfeln. Was die philosophische Dimension des Storytellings betrifft, dürfte "Death Stranding" bisher einzigartig sein, die innovative Spielmechanik darüber hinaus ein kleiner Geniestreich Kojimas. Das Spiel ist sicher nicht für jedermann, aber Gaming-Nerds und Kojima-Ultras beharren darauf, dass man es zumindest probieren solle - denn man werde es lieben lernen.