Literatur

Leipziger Buchmesse will politisches Zeichen setzen

Nach drei Jahren Pause findet die Messe im April wieder statt. Mit einem neuen Format soll nicht nur über einzelne Bücher gesprochen werden, sondern auch ein deutliches Zeichen gegen Hass gesetzt werden.


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Oliver Zille ist der Direktor der Leipziger Buchmesse.

Auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse (27. bis 30. April) sollen Leser, Autoren und Verlage ins Gespräch zu gesellschaftlich relevanten Themen kommen. In einer Buchbar soll über Themen, nicht nur über einzelne Bücher, gesprochen werden, sagte Buchmesse-Chef Oliver Zille bei der Vorstellung des Buchmesse-Programms heute in Leipzig.

Als ein weiteres neues Format werde es ein Forum Offene Gesellschaft geben, womit die Messe in diesem Jahr ein deutliches Zeichen gegen Hass setzen wolle, so Zille: "Denn Hass, Rassismus und Ausgrenzung hat sich in der Vergangenheit auch gegen Protagonisten der Branche gerichtet."

Unter dem Namen "Mea ois wia mia" ("Mehr als wir") will auch das Gastland Österreich politisch und literarisch ein Zeichen setzen: "Es ist als ein Gegenkonzept zu "Mia san mia" gemeint", sagte die Literaturchefin des Österreichischen Rundfunks, Katja Gasser, die das Programm am Stand des Gastlands zusammengestellt hat. Das Land wolle sich als offen präsentieren und dazu aufrufen, in den Dialog miteinander zu treten.

Nach drei Jahren, in denen die Buchmesse pandemiebedingt ausfallen musste, herrsche echtes Lampenfieber im Team, sagte Zille. "Es ist nicht einfach abputzen und weitermachen." In der Branche habe sich viel verändert - das Wichtigste sei jedoch, dass es seitens der Leserinnen und Leser nach wie vor großes Interesse an der Leipziger Buchmesse gibt. "Und auch aus der Branche gibt es einen großen Schub, denn sie will diese Messe", betonte Zille.

Im nächsten Jahr werden die Niederlande auf der Messe als Gastland auftreten. Bereits in diesem Jahr sollen niederländische Autorinnen und Autoren ihre Arbeiten präsentieren. Parallel zur Buchmesse findet wie bereits in der Vergangenheit das Lesefest "Leipzig liest" in der Innenstadt statt. Insgesamt seien 2400 Veranstaltungen an 300 Orten der Stadt geplant. Als Gäste werden unter anderem die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel, Schlagersänger Roland Kaiser sowie Thriller-Autor Sebastian Fitzek erwartet.