Die Museen öffnen wieder

Keine Kunst ohne Besucher


Die weitläufigen Räume des Hauses der Kunst erweisen sich nun in der Coronakrise als Vorteil.

Die weitläufigen Räume des Hauses der Kunst erweisen sich nun in der Coronakrise als Vorteil.

Von Robert Braunmüller / TV/Medien

Die staatlichen und städtischen Museen eröffnen kommende Woche wieder

"Wir freuen uns wahnsinnig", sagt Matthias Mühling. Kunst ohne Besucher ist für den Chef des Lenbachhauses nur die halbe Sache. Und zur Not gibt es ein paar Nachtschichten, um zur Wiedereröffnung am Dienstag gleich noch eine Intervention im Bereich des "Blauen Reiter" fertig zu haben. Mit dem Aufsperren allein sei es aber lange nicht getan.

Seit Wochen wird in den Münchner Häusern an Konzepten gefeilt, von der Hygiene bis zu Führungslinien, die es erlauben, Abstand zu halten. Im Stadtmuseum, das genauso am Dienstag loslegt, sind deshalb Ein- und Ausgang voneinander getrennt. Man kommt klassisch vom Jakobsplatz her ins Museum und verlässt es quasi über den Hintereingang hin zum Sebastiansplatz.

Frauke von der Haar, die neue Direktorin, will die beiden großen Sonderausstellungen zeigen und die weiteren Bereiche im verwinkelten Museum dann schrittweise dazu nehmen. Wobei kontrollierte Besucherzahlen pro Raum die eine Seite seien, auf der anderen appelliere man auch an das Verantwortungsbewusstsein der Kunstgänger.

Geduld ist gefragt

In Etappen verfährt man genauso in der Villa Stuck, die am Dienstag zuerst die Ausstellungen im Ateliergebäude öffnet. Vorreiter ist nächste Woche das Haus der Kunst - es hat auch sonst montags geöffnet. Wobei die weitläufigen Räume gerade jetzt von Vorteil sind. Das betrifft gleichermaßen die Alte Pinakothek, die schon im Foyer genügend Platz bietet, um entspannt auf Distanz zu gehen. Der Klenze-Bau schließt am Dienstag auf, genauso das Museum Brandhorst, die Schack-Galerie ist - wie auch sonst - ab Mittwoch wieder zu besuchen.

In der Pinakothek der Moderne sei allerdings noch Geduld gefragt, erklärt Tine Nehler von den Staatsgemäldesammlungen. Durch die zahlreichen Öffnungen und Durchgänge sei besonders viel Aufsichtspersonal nötig, und das müsse erst wieder über die Fremdfirmen organisiert werden. (Dass sich diese oftmals auf freier Basis engagierten Mitarbeiter in den letzten Wochen um andere Jobs bemühen mussten, vergisst man gerne.)

Ein paar Tage länger wird es auch im Bayerischen Nationalmuseum dauern. Das Hygienekonzept soll Mitte nächster Woche abgenommen werden. Immerhin sei schon sicher, dass die beliebte Hunde-Schau weiterhin gezeigt werden kann. Entsprechendes hört man auch aus anderen Häusern wie den Antikensammlungen, dem Museum Ägyptischer Kunst (beide ab Dienstag), oder dem Stadtmuseum: Für die meisten Ausstellungen konnten Verlängerungen oder eine grundsätzliche Verschiebung ausgehandelt werden.