Kultur

Jede dritte Frau...

Veranstaltungen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen


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Von bp

Eine Veranstaltungsreihe zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen wird am Donnerstag, 22. November, um 17.30 Uhr mit einer beleuchteten Installation am Rathausplatz eröffnet. Jede dritte Frau in Deutschland ist von sexueller und/oder körperlicher Gewalt betroffen. Nicht allen Menschen ist bewusst, wie verbreitet Gewalt gegen Frauen tatsächlich ist. Bei Gewalt gegen Frauen wird zu oft weggesehen, nicht nachgefragt, nicht hingehört. Dabei kann jede und jeder helfen, die Gewalt zu bekämpfen. Schutz vor Gewalt und sexistischen Strukturen hat sich auch ein Ingolstädter Kooperationsbündnis auf die Fahnen geschrieben. Mit Veranstaltungen rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen will es zum "Hinsehen" auffordern, das "Schweigen brechen" und damit einen Ausweg aus der Gewalt aufzeigen.

Die städtische Gleichstellungsbeauftragte Barbara Deimel freut sich, dass dieses Jahr eine gemeinsame Kampagne vom Frauenhaus der Caritas Ingolstadt, Soroptimist Ingolstadt, Zonta Club Ingolstadt, Wirbelwind e.V. sowie der Gleichstellungsstelle zustande gekommen ist. Gemeinsam eröffnen sie die Veranstaltungsreihe am 22. November um 17.30 Uhr mit Installation und Informationsständen auf dem Rathausplatz. Die Grußworte spricht die Vorsitzende des Gleichstellungsbeirates und Stadträtin Brigitte Mader. Im Anschluss stehen Informationsstände des Kooperationsbündnisses für einen Austausch oder eine fachkundige Beratung zur Verfügung.

"Häusliche Gewalt und sexueller Missbrauch sind leider immer noch Tabuthemen. Mit dieser Veranstaltung wollen wir mehr Aufmerksamkeit auf diese Probleme lenken, denn mehr Aufmerksamkeit kann helfen. Helfen, weil wir aufzeigen, dass wir Gewalt nicht tolerieren. Helfen, weil wir Auswege aus der Gewalt anbieten können", so Barbara Deimel. Nach der zuletzt vom Bundeskriminalamt ermittelten Auswertung sind jährlich 109.000 Frauen Opfer von Gewalt in der Partnerschaft. Die Folgekosten von Gewalt an Frauen ermittelte eine Kostenstudie (tredition 2017) mit 3,8 Mrd. Euro jährlich. Gewalt gegen Frauen hat viele Formen: Körperliche, sexualisierte Gewalt, aber auch ökonomische oder soziale Gewalt. Am häufigsten erleben Frauen Gewalt im familiären Umfeld oder im sozialen Nahbereich. Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet Gewalt gegen Frauen als eines der größten Gesundheitsrisiken von Frauen. Gewalt verletzt die Menschenwürde und hat für die Betroffenen und deren Angehörige weitreichende, oft jahrzehntelange Folgen für deren körperliche und psychische Gesundheit. "Wir können dazu beitragen, dass betroffene Frauen den Mut fassen, aus der Gewalt auszusteigen, in dem wir ihnen Unterstützung aufzeigen und sie nicht alleine lassen", macht Barbara Deimel deutlich.

So sind an der Eröffnungsveranstaltung die örtlichen Fachstellen mit Informationsständen anwesend und stehen für Austausch und Beratung zur Verfügung. Das bundesweite Hilfetelefon ist an 365 Tagen 24 Stunden in 17 Sprachen unter 08000 116 016 erreichbar. Ebenso stehen die Beraterinnen für eine online-Beratung oder in Gebärdensprache zur Verfügung: www.hilfetelefon.de . Bei erlebter Gewalt finden betroffene Frauen und Mädchen auch in Ingolstadt eine breite Unterstützung durch Polizei, Strafvollzug, medizinische Behandlung, Therapien und Beratungseinrichtungen, z.B. bei der Beratungsstelle Wirbelwind e.V., Telefon 0841 17353 und beim Caritas-Frauenhaus in Ingolstadt, Telefon 0841 309-700.

Die Veranstaltungen im Überblick:

Donnerstag, 22. November, 17.30 Uhr, Rathausplatz Beleuchtete Installation ORANGE "Jede dritte Frau", Statements und Informationsstände von Zonta Ingolstadt, Soroptimist Ingolstadt, Wirbelwind e.V., Frauenhaus/Caritas und der städtischen Gleichstellungsstelle

Donnerstag, 23. November, 18.15 Uhr, Rathausplatz und 18.30 Uhr, Café Moritz Lesung "Human Libraries/Living Books" - Migrantinnen lesen zum Thema "Gewalt gegen Frauen" - IN VIA Schreibwerkstatt Ingolstadt

Donnerstag, 29. November, 17.30 Uhr und 20 Uh r Audi Programmkino "Three Billboards Outside Ebbing Missouri" Soroptimist Ingolstadt zeigt in Kooperation mit dem Audi-Programmkino den mit vier Golden Globes ausgezeichneten Film. Tickets/Reservierung unter Telefon 0800 283444. Der Reinerlös der Vorstellung fließt in die sozialen Projekte von Soroptimist Ingolstadt.

Alle Veranstaltungen können barrierefrei besucht werden. Bei Interesse kann ein/-e Gebärdendolmetscher/-in für die Veranstaltung am 22. November organisiert werden. Hierfür ist eine Anmeldung per E Mail an gleichstellungsstelle@ingolstadt.de oder unter Telefon 0841 305-1166 erforderlich.