Mode machen

Vogel.Wuid: Wie zwei zukünftige Lehrer mit einem Label für Caps durchstarten


Ludwig Begerl (links) und Florian Mühlbauer stehen hinter dem Label Vogel.Wuid.

Ludwig Begerl (links) und Florian Mühlbauer stehen hinter dem Label Vogel.Wuid.

Von Kerstin Weinzierl

"Vogelwuid" - wild, stürmisch, unbeherrscht, ausgefallen, extravagant! Das Bairische Wörterbuch liefert etliche Synonyme für "vogelwuid". Eines aber fehlt: Vogel.Wuid - ein junges Label für hippe Caps zu fairen Preisen.

Dahinter stehen zwei vogelwuide Lehramtsstudenten aus dem Landkreis Cham, der 27-jährige Florian Mühlbauer aus Chamerau und der 25-jährige Ludwig Begerl aus Lohberg. Seit gut einem halben Jahr vertreiben sie ihre Caps und werden von der Nachfrage überrollt.

Ein Blick zurück - Frühjahr 2015: Ludwig sucht ein individuelles Geburtstagsgeschenk. Er wendet sich an seinen Freund Florian, der mit einem Sportartikelhandel im Internet Erfahrung im Bedrucken von Kleidung hat. Zusammen entwerfen sie ihr erstes Cap, posten ein Foto auf Facebook. Die Lawine kommt ins Rollen. Die beiden gründen ein eigenes Label: Vogel.Wuid. Die Marke soll den Charakter und die Heimat der beiden, den Bayerischen Wald, widerspiegeln.

Oktober 2015: Die Facebook-Seite geht online, die ersten 40 Caps sind innerhalb von drei Tagen ausverkauft. In Florians kleiner Wohnung in Regensburg stapeln sich die Kartons. Nachts bearbeiten die angehenden Lehrer die Bestell-E-Mails, wickeln die Bezahlung ab, verpacken und tragen die Kartons zur Post. Bestellungen kommen aus Deutschland, aus Österreich, der Schweiz und aus Holland.

November 2015: Florian und Ludwig eröffnen ihren Online-Shop, in Florians Zuhause in Chamerau wird eine leerstehende Garage als Lager umfunktioniert. Ein Lastwagen holt zweimal wöchentlich die Kartons ab. Die Caps tragen inzwischen Spieler und Fans des Jahn Regensburg, des FC Augsburg und die Ski-Nationalmannschaft. Fotos werden auf Facebook gepostet, die Nachfrage steigt von Woche zu Woche.

Wie erklären sich die Studenten ihren Erfolg? "Unsere Produkte stehen für Regionalität und sind zu einem fairen Preis erhältlich - super Qualität, guter Preis. Wir finden es nervig, dass Klamotten so überteuert sind." Weil die Jungs regional bleiben wollen, lehnen sie auch ein Angebot aus China ab, die Caps dort fertigen zu lassen. Mit der Stickerei Tischler im Landkreis Cham haben sie den richtigen Partner gefunden, um individuell auf Kundenwünsche reagieren zu können.

Ein Blick in die Zukunft: Die Jungunternehmer sind auf der Suche nach Ladenflächen in München und Regensburg. Im Landkreis Cham haben sie mit dem Modehaus Wanninger bereits einen Partner gefunden. Doch auch in Zukunft soll das Modedesignen ein Hobby bleiben. Beide möchten ihr Referendariat antreten: Florian in der Mittelschule, Ludwig in der Grundschule. Mit einem #Lausbua-Cap am Lehrerpult? Die Zukunft wird es zeigen.

Die Caps von Vogel.Wuid gibt es mit Aufschriften wie #Lausbua und #Lausdeandl, #Gönn.dir, #Läuft.bei.dir, #Vogel.Wuid, Blondie und Brownie. Aktuell zur Volksfestzeit sind auch Trachten-Caps erhältlich. Speziell fürs Gäubodenfest kommt ein exklusives Cap auf den Markt, zudem gibt es in wenigen Wochen die ersten Shirts und Pullis.

Mehr zu den Produkten findest du unter www.vogel-wuid.de.