Wege aus der JVA
Resozialisierung für Häftlinge
26. April 2022, 6:00 Uhr aktualisiert am 26. April 2022, 6:00 Uhr
Die Entlassung ist für viele Häftlinge eine Herausforderung - diese Maßnahmen sollen den Straftätern dabei helfen.
Arbeit
Die Gefangenen können in eigenen Betrieben der Gefängnisse arbeiten. Das sind oft Werkstätten, zum Beispiel für Metallbau oder Schreinereien. Haben die Insassen zwei zusammenhängende Monate gearbeitet, erhalten sie als Anerkennung nicht nur den Lohn, sondern auch einen Freistellungstag von der Arbeit - quasi Urlaub.
Arbeitstherapie
Hier werden Häftlinge langsam an den Arbeitsalltag herangeführt. Sie sollen lernen, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren und einen geregelten Tagesablauf erhalten. In Gruppengesprächen reflektieren die Häftlinge ihren Arbeitsalltag und besprechen Probleme.
Mehr zum Thema: In dem Freistunde-Podcast "Sprechstunde" unterhält sich unsere Autorin mit Ex-Häftling Michael Beck über seine Haft und seinen Weg aus der Kriminalität:
Berufliche- und schulische Bildung
Viele Häftlinge - vor allem im Jugendstrafvollzug - haben keine Ausbildung abgeschlossen. Dafür stehen in den Vollzugsanstalten in Bayern laut Justizministerium mehr als 1 000 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Gleiches gilt für die Schule: In den meisten Anstalten kann zum Beispiel der qualifizierende Mittelschulabschluss nachgeholt werden.
Entlassungsvorbereitung
Ein Sozialarbeiter berät den Häftling in persönlichen, sozialen und wirtschaftlichen Angelegenheiten. Lockerungen des Vollzugs Maßnahmen wie Urlaub oder Ausgang sollen die sozialen Kontakte der Häftlinge fördern und ihnen nach Entlassung zugutekommen.
Sozialtherapie
Diese gibt es vor allem für Sexualstraftäter oder Gefangene, denen schwerwiegende Körperverletzung vorgeworfen wird. Die Therapie soll ein wichtiger Schritt zur Resozialisierung sein.