Schule

Mit Gelassenheit und Optimismus zum Ziel


Am Freitag, 13. Mai, beginnen die Abitur-Prüfungen für den ersten Jahrgang des achtjährigen Gymnasiums - in Straubing treten insgesamt 284 Zwölftklässler an. Foto: Speiseder

Am Freitag, 13. Mai, beginnen die Abitur-Prüfungen für den ersten Jahrgang des achtjährigen Gymnasiums - in Straubing treten insgesamt 284 Zwölftklässler an. Foto: Speiseder

Von Redaktion idowa

Heute ist Freitag, der 13. Ein Unglückstag? Von wegen, sagt Edmund Speiseder, Schulleiter des Gymnasiums der Ursulinen-Schulstiftung. Schließlich ist der 13. Mai der Fatima-Tag und außerdem der Gedenktag des Heiligen Euthymius, der den Beinamen "der Erleuchter" hat. Euthymius bedeutet "Freudenbringer". Freude und Erleuchtung - das erhoffen sich wohl auch die 32800 bayerischen Schüler des ersten Jahrgangs des achtjährigen Gymnasiums (G8), für die heute die Abitur-Prüfungen starten. Los geht es für alle mit dem Fach Deutsch. Auch für insgesamt 284 Schüler der Straubinger Gymnasien wird es ernst.

Die Schüler des letzten G9-Jahrgangs sind bereits verabschiedet worden, sie haben Anfang Mai ihre Zeugnisse erhalten. Nun sind die Abiturienten des ersten G8-Jahrgangs an der Reihe. Mit der Umstellung auf das achtjährige Gymnasium hat sich auch die Abiturprüfung entscheidend verändert. Sie besteht jetzt aus fünf Fächern (statt bisher vier), von denen drei schriftlich und zwei mündlich geprüft werden. Alle Schüler müssen jetzt ihr Abitur in den Fächern Deutsch und Mathematik schriftlich ablegen, hinzu kommt eine Fremdsprache, ein gesellschaftswissenschaftliches Fach sowie ein weiteres Fach nach Wahl. Die Termine für die schriftlichen Prüfungen sind einheitlich: Deutsch wird heute, 13. Mai,geschrieben, das dritte Prüfungsfach am Dienstag, 17. Mai, und Mathematik am Freitag, 20. Mai. Die mündlichen Prüfungen finden ab Montag, 23. Mai, statt. Zeugnisse gibt es am 1. Juli.

"Klar, so ein doppelter Abiturjahrgang ist schon eine besondere Herausforderung für die Schule", sagt Werner Schäfer, der Schulleiter des Anton-Bruckner-Gymnasiums. Dort gehen 98 G8-Schüler - die jungen Männer sind mit 53 in der Überzahl - an den Start. Bei Schülern und Lehrern herrsche eine "ruhige, konzentrierte Stimmung", beschreibt der Schulleiter, der natürlich selbst schon sehr gespannt auf das neue Abitur und die Ergebnisse ist. Generell steht er der neuen Regelung eher skeptisch gegenüber, dass nun alle Schüler in Deutsch und Mathematik geprüft werden müssen. Er befürchtet, dass das Leistungsniveau dadurch insgesamt sinken und es Leistungsspitzen wie im alten System nicht mehr in der Form geben werde. "Da sind dann die Unis umso mehr gefordert", gibt Schäfer zu bedenken.

91 Schüler, davon 60 junge Männer, treten am Johannes-Turmair-Gymnasium zu den Abiturprüfungen an. Wie Schulleiter Hermann Achmann informiert, liegt am Turmair-Gymnasium beim dritten Prüfungsfach - wie auch an den drei anderen Gymnasien - Englisch ganz vorne. Achmann hat nicht den Eindruck, dass Schüler und Lehrer besonders aufgeregt seien, weil sie die ersten Prüflinge des neuen Systems seien: "Wir haben versucht, die Schüler wieder bestmöglich auf das Abitur vorzubereiten." Er findet es sinnvoll, dass alle in Deutsch und Mathematik geprüft werden, da diese Fächer zu den Kernqualitäten des Gymnasiums zählen. Aber natürlich weiß auch er, dass damit nicht alle Schüler einverstanden sind - gerade im Hinblick auf Mathematik: "Für manche bedeutet das Stress pur."

Handys sind nicht erlaubt
Auch für 54 Schülerinnen des Ursulinen-Gymnasiums wird es heute ernst. Dort wird zur Beruhigung der Nerven wie immer am ersten Abiturtag eine freiwillige Meditation angeboten, die von den Mädchen gerne angenommen wird, informiert Schulleiter Edmund Speiseder. Mit der neuen Situation durch das G8 komme die Schulfamilie gut zurecht: "Wir sind gewappnet." Die Lehrer hätten den jungen Frauen das nötige Vertrauen vermittelt. Speiseder empfiehlt den Schülerinnen, konzentriert, gelassen und optimistisch an die Arbeiten heranzugehen. Ausdrücklich hat er die Schülerinnen im Vorfeld nochmal darauf hingewiesen, dass Handys und andere Hilfsmittel bei den Prüfungen nicht erlaubt sind.

Das Ludwigsgymnasium schickt 41 Abiturienten ins Rennen. Schulleiter Franz Haslbeck ist schon gespannt auf das Anforderungsniveau der Abiturprüfungen. Er hat in den vergangenen Tagen beobachtet, dass die Schüler gerne die zusätzlichen Stunden zur Vorbereitung auf das Abitur in Anspruch genommen haben. Er findet es "durchaus begrüßenswert", dass jetzt alle Schüler in Deutsch und Mathematik geprüft werden.

Noch ein paar Tage haben unterdessen die Schüler der FOS/BOS in Straubing Schonfrist: Am 30. Mai werden 467 junge Frauen und Männer dort ihr Abitur schreiben.-sos-