Buch-Tipp

In „Scandor“ ist Lügen verboten – mit spannenden Folgen

„Scandor“ dreht sich um ein spannendes Experiment: Was passiert, wenn Lügen plötzlich verboten ist?


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„Scandor“ von Ursula Poznanski, erschienen im Loewe-Verlag.

100 Kandidaten finden eine mysteriöse Münze. Darauf ist ein Barcode zu sehen, der sie zur „Scandor“-Challenge führt. Beim Sieg winken dem Gewinner fünf Millionen Euro. Doch alle 99 Verlierer müssen sich ihren schlimmsten Albträumen stellen. Das ist der Einsatz.

Darum geht’s: Tessa und Philipp kommen eher durch Zufall jeweils zu einer der Münzen – und können das Preisgeld dringend brauchen. So werden sie zwei der 100 Teilnehmer von „Scandor“. Die Aufgabe scheint anfangs leicht zu klingen: in allen Gesprächen, egal, mit welcher Person, an welchem Ort oder zu welcher Zeit, die Wahrheit sagen. Kurzum: nicht lügen.

Doch bald merken Tessa und Philipp, dass diese Herausforderung alles andere als leicht ist und jedes Wort mit Bedacht ausgesprochen werden muss. Tessas Job als Kellnerin in einer Bar und Philipps Arbeit in einem Jeansladen sind da noch vergleichsweise leicht zu meistern. Brenzlig wird es, als manche Teilnehmer es gezielt auf andere abgesehen haben und es zum Duell kommt. Die Waffen: die eigenen Worte.

Als dann noch langsam ersichtlich wird, wer hinter „Scandor“ steckt und dass die Familien von Tessa und Philipp dabei scheinbar eine ziemlich große Rolle spielen, wird den beiden erst klar, auf was sie sich hier eingelassen haben ... Doch es ist verboten, mit Außenstehenden über das Spiel zu sprechen.

In aller Kürze: Tessa und Philipp nehmen an einem Experiment teil. Widerstehen sie jeder Lüge, werden sie reich. Verlieren sie, müssen sie sich ihrer größten Angst stellen.

Fazit: Zwei Wörter: unfassbar spannend. Ursula Poznanski gelingt es mal wieder, den Leser mit ihrem mitreißenden Schreibstil in den Bann zu ziehen. Die zwei Wörter treffen auch auf das Szenario zu. Hier zeigt die Autorin an vielen Beispielen aus dem Alltag, wie schnell Menschen Notlügen ausplappern. Da ertappt man sich beim Lesen an der ein oder anderen Stelle selbst. Die große Auflösung der Challenge zum Schluss verschafft dem Buch ein gelungenes Ende.