Gesundheit

Gewinner ist, wer "Nein" sagt


Karl Benkner ist Suchberater in Cham.

Karl Benkner ist Suchberater in Cham.

Von Redaktion idowa

Von Kerstin Weinzierl
Der Weg in die Drogenabhängigkeit ist leicht, auf dem Weg zurück liegen zentnerschwere Steine. Diese alleine beiseitezuräumen, ist beinahe unmöglich. Doch es gibt Hilfsangebote, sowohl für die Drogenabhängigen als auch für deren Familie und Freunde. Im Landkreis Cham sind dies die Suchtberatungsstelle am Gesundheitsamt sowie der Caritasverband. Diese Stellen beraten kostenlos und arbeiten nicht mit der Polizei zusammen, dem Betroffenen droht keine Strafverfolgung!
Karl Benkner ist Suchtberater am Gesundheitsamt in Cham. Gerade war eine Mutter mit ihrer Tochter bei ihm. Durch ihre "erste große Liebe" ist das Mädchen mit Drogen in Kontakt gekommen und schafft den Absprung nicht mehr. Die Folgen sind bereits deutlich zu erkennen: Das Mädchen ist verwirrt, sie redet zusammenhangloses Zeug, sieht Zwergerl laufen. Zwei Aufenthalte im Bezirksklinikum blieben ohne Erfolg. Die Mutter ist hilflos! Für Benkner kein Einzelfall. Seine Erfahrung zeigt ihm, dass Jugendliche zwar dank Internet ziemlich genau Bescheid wissen, welche Folgen der Konsum von Crystal und anderen Drogen hat, dennoch erliegen sie immer wieder dem Reiz, ein Aufputschmittel auszuprobieren. Freistunde wollte von Karl Benkner wissen, welche Ratschläge er Jugendlichen an die Hand geben kann.

> Probleme mit Drogen? Hier findest du Hilfe!
Ausprobieren kann im Drogenbereich sehr fatal sein! Karl Benkner weiß: Drogen, zur Zeit vor allem Crystal, werden in erster Linie von Freunden und Bekannten angeboten. Der Gruppenzwang spielt hier eine große Rolle. Wichtig ist es, für sich selbst eine klare Entscheidung zu treffen: Ich will nichts ausprobieren! Ich will mich von niemandem unter Druck setzen lassen. Akzeptieren das meine Freunde nicht, dann muss ich so viel Selbstbewusstsein an den Tag legen, mich von ihnen zu lösen!

Sportlicher Ausgleich ist wichtig!Oftmals wird zu Drogen gegriffen, um den Kopf freizubekommen. Hier rät Benkner, sich den nötigen Ausgleich beispielsweise im Sport zu suchen.

Sucht das Risiko nicht in Drogen!
Das Unbekannte und das Risiko üben einen ungemeinen Reiz aus. Diese Reize müssen aber nicht mit Drogen befriedigt werden. Das Risiko sucht man besser in anderen Bereichen. Wie wär`s mit einer Extremsportart?

Mit der eigenen Leistung zufrieden sein!Immer wieder stellt der Suchtberater fest, dass gerade Einser-Schüler zu aufputschenden Mitteln greifen, um gute Leistungen zu erbringen. Sein eindringlicher Appell: Seid mit euren Noten und mit euren Leistungen zufrieden!

Denkt an eure Zukunft!Der Konsum von Drogen und die damit einhergehende Antriebslosigkeit und Schädigung des Gehirns verbauen die Zukunft. Die Leistungen in der Schule sinken rapide ab, der Schulabschluss steht auf dem Spiel, ebenso der Erwerb des Führerscheins. Oftmals bleiben die berufliche Karriere und alle Pläne, die für das Leben geschmiedet werden, auf der Strecke!