In Zeiten des Klimawandels

Für unsere Zukunft: Sarah Hadj Ammar engagiert sich für Umweltschutz


Sarah Hadj Ammar ist der Schutz der Umwelt wichtig - auch wenn sie dabei schon oft frustrierende Erfahrungen gemacht hat.

Sarah Hadj Ammar ist der Schutz der Umwelt wichtig - auch wenn sie dabei schon oft frustrierende Erfahrungen gemacht hat.

Sarah Hadj Ammar hat Angst. Angst vor der Zukunft und dem fortschreitenden Klimawandel. "Keiner weiß, was passiert, wenn wir unsere Erde weiter so verschmutzen", sagt die 16-Jährige. Deshalb setzt sich die Straubingerin für den Klimaschutz ein - auch wenn das manchmal sehr frustrierend ist.

Sarah ist nicht allein. Seit fünf Jahren ist sie bei "Plant-for-the-Planet" - einer Kinderinitiative gegen den Klimawandel. "Wir sind weltweit 34 000 Botschafter für Klimagerechtigkeit", erzählt Sarah. Für die Organisation war sie vor wenigen Wochen bei der Weltausstellung "Expo" in Mailand. Dort hielt sie vor rund 400 Zuschauern im deutschen Pavillon einen Vortrag zum Thema Umweltschutz - komplett auf Englisch. Dabei hat sie auch die Idee der Initiative vorgestellt. "Wir wollen durch das Pflanzen von Bäumen den Klimawandel eindämmen", betont Sarah. Denn Bäume verwandeln das klimaschädliche CO2 in Sauerstoff.

Mit ihren Aktionen will sie ein Umdenken einleiten. Das gelingt ihr nicht immer. "Es ist schon oft frustrierend, wenn man nicht ernstgenommen oder einem nicht zugehört wird", sagt die 16-Jährige. Sie versucht die Leute mit schockierenden Fakten für sich zu gewinnen: "Der Meeresspiegel steigt viel zu schnell an. Viele Inseln müssen deshalb um ihre Existenz bangen. Und an den Polarregionen erwärmt sich die Erde extrem." Aber auch entmutigende Erlebnisse halten sie nicht von ihrem Einsatz ab. "So etwas treibt mich nur noch mehr an", sagt Sarah. "Schließlich geht es um unsere Zukunft."

Neben ihrem Engagement bei "Plant-for-the-Planet" hat Sarah zusammen mit Jugendlichen aus anderen Ländern mittlerweile ein eigenes Projekt gestartet: den "Climate Strike" am 30. November. An diesem Tag beginnt die UN-Klimakonferenz. Politiker aus vielen Ländern treffen sich in Paris, um über den Klimawandel zu sprechen. Mit ihrer Aktion wollen die jungen Umweltschützer den Politikern zeigen, wie wichtig und dringend das Thema "Klimawandel" ist. Denn beim "Climate Strike" wird für den Umweltschutz gestreikt - in Schule und Universität. "Richtiges Streiken ist es nicht. Wir rufen Studenten und Schüler auf, ihre Bücher liegen zu lassen und sich für das Klima zu engagieren", sagt Sarah. Anstelle von Unterricht können Schüler Vorträge über Umweltschutz organisieren. "Oder sie können eine Aktion starten, bei der sie Bäume pflanzen und zu Politikern gehen und sie mit dem Thema konfrontieren", gibt Sarah weitere Beispiele. Das Ziel ist, dass eine Million Schüler beim "Climate Strike" mitmachen. Wer sich bei der Aktion beteiligen will, findet alle Informationen unter www.climatestrike.net.

Zwei große Ziele

"Klimawandel ist natürlich", erklärt Sarah. Denn in den vergangenen Jahrtausenden hat sich die Konzentration von CO2 und damit die Temperatur auf der Erde immer wieder verändert. "Doch das, was seit der Industrialisierung passiert, ist nicht mehr normal", fügt sie an. Denn der Ausstoß an CO2 ist seitdem sehr stark angestiegen. Mittlerweile ist der Anteil des klimaschädlichen Gases so hoch, dass Wissenschaftler laut "Plant-for-the-Planet" voraussagen, dass die Erde unter diesen Bedingungen auf Dauer nicht mehr bewohnbar ist.

Dabei ist Umweltschutz nicht schwer und jeder einzelne kann etwas dazu beitragen. "Öfters mit dem Rad statt mit dem Auto fahren, regional einkaufen, auf Ökostrom wechseln und nicht so viel Fleisch essen", zählt Sarah auf. "Jedem muss bewusst sein, wie wichtig der Schutz der Umwelt ist", betont sie. Das will sie erreichen.

"Aufzuhalten ist der Klimawandel nicht mehr", sagt die Schülerin. "Aber er kann zumindest eingedämmt werden." Zwei Ziele sind ihr und "Plant-for-the-Planet" deshalb wichtig: "Bis 2020 wollen wir eintausend Milliarden Bäume pflanzen. Das klingt nach unglaublich vielen Bäumen, aber pro Person sind das gerade einmal 150." Das zweite Ziel ist, dass bis zum Jahr 2050 keine fossilen Brennstoffe mehr benötigt werden.

Weitere Infos zu "Plant-for-the-Planet" gibt es im Internet unter www.plant-for-the-planet.org.