Fussball-Roding
Es muss nicht immer Currywurst sein
3. Februar 2012, 3:03 Uhr aktualisiert am 3. Februar 2012, 3:03 Uhr
Von Kerstin Weinzierl
Viele Köche verderben nicht immer den Brei! Heute zaubern viele Köche im Handumdrehen ein leckeres Drei-Gänge-Menü. Das Rezept? Man nehme vier junge Mädels, binde ihnen eine Schürze um, gebe dazu einen Koch aus Leidenschaft, stelle sie zusammen in eine zehn Quadratmeter große Küche und lasse sie eineinhalb Stunden fuhrwerken. Das Ergebnis: Hähnchen-Gemüse-Wrap, Vollkornnudeln in Käse-Karotten-Soße und als Nachspeise Apfelkücherl auf Himbeer-Joghurt-Soße.
Doch drehen wir die Uhr noch mal zurück. Montagnachmittag, 16 Uhr: Ronja Schambeck (11), Nina Berns (12), Marina Schwab (13) und Cindy Spacek (15) warten gespannt vor der Eingangstür des Café/Restaurant Maritimes in Roding. Sie sind die Gewinner des Kochkurses, den Freistunde in seiner Januar-Ausgabe verlost hat. Die Vier werden vom Chef des Hauses, Hans Pongratz, und seiner Frau willkommen geheißen. Hans Pongratz möchte den jungen Leuten heute zeigen, dass mittags nicht immer Hamburger, Currywurst und Pommes auf dem Teller landen müssen. Auch wenn es schnell gehen soll und die Kochkünste der Mutter nicht abrufbar sind, muss nicht zu Tiefkühlkost und Fertiggerichten gegriffen werden.
Cindy möchte eine Lehre als Köchin machen
Im Handumdrehen sind die Schürzen umgebunden, die Hände gewaschen und die Aufgaben verteilt: Für den Wrap schneidet Nina das Hähnchenfleisch in kleine Stücke, Ronja würfelt die bereits gewaschenen Zucchini, Cindy zerkleinert die Paprika. Die 15-Jährige hat sich übrigens ganz besonders auf den Kochkurs gefreut: "Ich werde höchstwahrscheinlich im Herbst eine Lehre als Köchin anfangen!" Ein paar Tipps von einem Profi kommen da gerade recht. Nicht minder Spaß am Kochen hat Marina, die sich in der Zwischenzeit um die Soße für die Nudeln kümmert: Sie schält und schneidet Karotten und Kartoffeln und gibt sie in kochende Gemüsebrühe.
Wrap - ein leckerer Pausensnack
Am Herd bruzelt bereits das kleingeschnittene Gemüse für die Wraps. Ronja und Nina stehen an den Pfannen, rühren und wenden, damit nichts anbrennt. Mit Salz und Pfeffer gewürzt und mit Chicken-Chili-Soße (aus dem Supermarkt) verfeinert, ist die Füllung auch schon fertig. Die Wraps, dünne Fladenbrote, gibt es ebenfalls fertig im Supermarkt zu kaufen. Um sie leichter rollen zu können, empfiehlt Hans Pongratz, sie kurz in der Mikrowelle anzuwärmen. Das Gemüse wird auf die Wraps verteilt, die Fladen seitlich eingeschlagen und dann so eng wie möglich gerollt. Fertig ist ein leckerer Snack, der, in Alufolie gewickelt oder in eine Frühstückstüte gepackt, auch in der Pause herrlich schmeckt. Die Wraps können übrigens wunderbar vorbereitet und im Kühlschrank aufbewahrt werden. Bei Bedarf einfach in der Mikrowelle aufwärmen oder in einer Pfanne rundum knusprig braten. "Die werde ich heute gleich für meine Mama kochen," meint Ronja begeistert.
Bei den Nudeln scheiden sich die Geister
Zusammen mit Nina, Marina und Cindy hat sie sich mittlerweile wieder am Ofen plaziert, wo das Gemüse für die Sauce dahinköchelt. Zu Karotten und Kartoffeln kommen Zwiebel und Knoblauch dazu. Daneben steht ein großer Topf mit kochendem Salzwasser für die Schmetterlingsnudeln. Wie lange muss denn das Gemüse kochen? Hans Pongratz gibt den Nachwuchsköchinnen einen Tipp: Einfach das größte Karottenstück aus dem Topf holen und prüfen, ob es schon weich ist. Für Nina heißt es jetzt: Ran an den Pürierstab und so lange zerkleinern, bis eine sämige Sauce entstanden ist. Marina hat sich in der Zwischenzeit den Parmesan geschnappt und ist kräftig am Reiben. Und schon geht`s ans Servieren: Die mittlerweile bissfest gekochten Nudeln werden mit der Soße vermischt und mit Parmesan bestreut. Was sagen die Köchinnen? Von "lecker" bis "naja" ist alles dabei. Also: Ran an die Töpfe und zu Hause selber ein Urteil bilden!
Die Krönung zum Schluss
Fehlt noch der süße Abschluss: Hierfür stellen die Köchinnen den Nudeltopf gerne beiseite, locken doch Apfelkücherl mit Himbeer-Joghurt-Soße. Während Marina den Teig rührt, schält Cindy die Äpfel und entfernt das Kernhaus. Hans Pongratz verrät den Mädchen einen Trick: Damit die Äpfel nicht braun werden, werden sie in eine Schüssel mit Wasser und Zitronensaft gelegt. Ronja und Nina stehen an den heißen Pfannen. Sie tauchen die in Scheiben geschnittenen Äpfel in den Teig und backen sie in Öl von beiden Seiten goldgelb. Für die Soße zerkleinert Marina die Himbeeren mit dem Pürierstab und vermengt sie mit Zucker und Joghurt. Und weil auch das Auge mitisst, arrangieren die Köchinnen ihr Dessert, verfeinert mit Zimtzucker, Sahne und Schokosoße, kunstvoll auf glänzend weißen Tellern. Das einhellige Urteil der Köchinnen: Am besten schmeckt die Nachspeise!