Bandportrait
Die Hüttinger-Brüder wurden zu zweit bekannt – mit einem Lied zum Straubinger Gäubodenvolksfest
7. Dezember 2014, 15:31 Uhr aktualisiert am 7. Dezember 2014, 15:31 Uhr
Zu zweit wurden sie bekannt - mit einem Lied zum Straubinger Gäubodenvolksfest. Das wiederum haben sie mittlerweile professionell aufgenommen. Außerdem haben die Hüttinger-Brüder einen Plattenvertrag bekommen und Unterstützung. Sie sind jetzt zu viert. Denn im neuen Jahr haben sie viel vor: Sie wollen zum ersten Mal live spielen.
Hüttinger und Band sind bisher nur in YouTube-Videos zu hören. Das Lied "O'stoussn & Dringa" gibt es als Download im Internet. Mit dem Song fing im vergangenen Jahr alles an. "Michael und ich wollten zusammen Musik machen", erzählt Martin. Er ist 21 Jahre alt, singt und spielt Gitarre. "Wir beide haben uns sehr aufs Volksfest in Straubing gefreut. Deswegen haben wir das als Thema für das Lied genommen", berichtet Michael. Der 26-Jährige sitzt in der Band am Schlagzeug. Die beiden Brüder kommen aus Hunderdorf.
Seit der vierten Klasse spielt Martin Gitarre. "Ich habe aber nie bei einer Band mitgemacht. Meine Musik ist nie über die eigenen vier Wände hinausgegangen", sagt er. Außerdem singt er. Sein großer Bruder Michael hat im Vergleich zu ihm schon viel Erfahrung. Er war fast sechs Jahre Mitglied der Coverband "Made in Bayern". "Das wurde mir aber irgendwann zu stressig. Also habe ich aufgehört", erinnert sich Michael.
Mit Donikkl im Tonstudio
Anfangs konnten die beiden den Erfolg ihres ersten gemeinsamen Songs nicht fassen. "Die Süddeutsche Zeitung hat unser Lied 2013 als Geheimfavorit für den Wiesn-Hit bezeichnet", erinnert sich Michael. Für die Brüder war das ein unglaubliches Gefühl. Und schon vorher schossen die Klickzahlen des YouTube-Videos in die Höhe, weil das Lied vor allem die Straubinger beim Gäubodenvolksfest begeisterte. In diesem Jahr im Mai ist "O'stoassn & Dringa" als professionelle Aufnahme erschienen und die Geschichte der Hüttinger-Brüder klingt im Nachhinein wie ein Märchen: Sie nehmen ein Lied auf - zuhause in Hunderdorf - und stellen es ins Netz. Im Wohnzimmer drehen sie ein Video dazu. Der Song wird zum Wiesn-Hit-Anwärter 2013. Die Jungs bekommen einen Plattenvertrag bei "Isarwelle", einem Sublabel der Plattenfirma "Telamo", in dem bayerische Musik verlegt wird. Sie dürfen ihr Werk zusammen mit dem bayerischen Musiker Donikkl neu aufnehmen. "Ich war richtig aufgeregt vor dem Aufnahmetermin mit Donikkl im Tonstudio", erinnert sich Martin. Das war Anfang des Jahres. "Es war eine richtige Gaudi mit ihm. Donikkl ist ein lustiger Typ", ergänzt Michael.
Trotz des Plattenvertrags leben sie aber nicht von ihrer Musik. Michael studiert Lehramt für Gymnasium in den Fächern Sport und Deutsch. Sein Bruder bildet sich gerade zum Betriebswirt weiter. "Unsere Musik ist aber trotzdem ein fester Bestandteil in unserem Leben", bekräftigt Michael. Ein paar Monate später haben sich die Brüder noch zwei weitere Musiker ins Boot geholt. "Wir dachten uns, dass wir nur mit Schlagzeug, Gitarre und Gesang live nicht weit kommen. Also haben wir gute Freunde von Michael dazugeholt", begründet Martin. Michael hat mit Simon Quoika und Rudi Kronfeldner schon in anderen Projekten zusammengespielt.
Neue Songs für erste Konzerte
Zu viert wollen sie nächstes Jahr zum ersten Mal Konzerte geben. "Wir haben viele neue Songs geschrieben", sagt Martin. Darunter sind nicht nur lustige Lieder wie "O'stoussn & Dringa", sondern auch nachdenkliche Balladen. "Wir wollen eine gute Mischung bieten", verrät Michael.
Die Songs schreiben die Hüttinger-Brüder und ihre Bandkollegen im bayerischen Dialekt. "So sprechen wir. Auf bayerisch können wir uns am besten ausdrücken", erklärt Martin. Sein Bruder Michael stimmt ihm zu: "Es fällt uns leichter."
Ein richtiges Ziel für die musikalische Karriere haben Hüttinger und Band nicht. "Mir ist wichtig, dass der Spaß erhalten bleibt", bekräftigt Martin. Sein Bruder nickt zustimmend. "Es geht uns nicht darum, dass wir Geld verdienen. Wir wollen das bayerische Lebensgefühl ausdrücken."
David Voltz hat 2013 auf Facebook von dem Lied der Hüttinger-Brüder erfahren. Er ist gespannt auf das, was man von der mittlerweile vierköpfigen Band demnächst hört.