Buchtipp

„Die Abschaffung des Todes“ ist ein spannendes Gedankenexperiment

In „Die Abschaffung des Todes“, einem Roman von Andreas Eschbach, möchte ein Start-up genau das erreichen. Kann das gelingen?


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„Die Abschaffung des Todes“ von Andreas Eschbach, erschienen im Lübbe-Verlag.

Darum geht’s: James Windover ist Herausgeber einer Zeitung. Alle Abonnenten sind Milliardäre und die nüchternen Artikel helfen ihnen, wirtschaftliche Entscheidungen besser zu treffen. Eine Leserin braucht nun aber einen Ratschlag, der über die tägliche Berichterstattung hinausgeht: Soll sie ihr Vermögen in ein Projekt investieren, das den Tod abschaffen möchte?

Um das herauszufinden, nimmt sich James Windover der Sache an und besucht das Start-up Youvatar. Vereinfacht dargestellt möchte das Projekt das Bewusstsein uploaden und vom menschlichen Körper lösen. Das soll so gelingen, dass das Bewusstsein den Vorgang nicht bemerkt und ohne die menschliche Hülle weiterexistieren kann.

Als James Windover weiter zu Youvatar recherchiert, stößt er auf das Werk eines Buchautors. Dieser widmet sich genau der Vision von Youvatar und hat seine Geschichte darüber für viel Geld an einen der Start-up-Gründer verkauft – mit einer Bedingung: Niemand darf von dem Inhalt erfahren. Warum? Hält der Autor den Upload des Bewusstseins für unmöglich? Als James Windover den Schriftsteller endlich ausfindig macht, beginnt eine Verfolgungsjagd quer durch Europa.

In aller Kürze: Das Bewusstsein uploaden und so ewig leben: Diese Vision verfolgt ein Start-up. Doch es scheint, als gäbe es noch andere Ziele.

Fazit: Was für ein Gedankenexperiment! Fesselnd, unterhaltsam, aber auch tiefgründig. Es lässt den Leser immer wieder ins Grübeln kommen, sodass man aufpassen muss, nicht zu weit von den Seiten abzudriften. Wie realistisch das Szenario ist? Schwer zu sagen, vor allem in wenigen Sätzen. Wie spannend das Szenario ist? Das dagegen lässt sich schnell beantworten: sehr. Daher klare Leseempfehlung.

1 Kommentare:


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Frank H.

am 15.11.2024 um 10:01

Eschbach ist recht produktiv mit außergewöhnlichen Ideen (ganz erstaunlich die Sammlung seiner Kurzgeschichten). Hier hätte ich die Sorge, dass die Unsterblichkeit viel eher vom Bösen als vom Guten vereinnahmt wird. Ich bezweifle, dass Mutter Teresa, Platon oder Isaac Newton ewig leben wollten. Hitler, Pol Pot und Dschingis Khan schon eher. Damit würde solche Technik uns Menschen einen großen Trost nehmen - den, dass auch die übelsten Widerlinge irgendwann sterben. Ich bin neugierig auf Eschbachs Sichtweise.



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