Unfall und Beinah-Havarie

Zwei Vorfälle auf der Donau - und beide Male derselbe Kapitän


Auf dem Main-Donau-Kanal bei Riedenburg fuhr ein Güterschiff vergangene Woche mehrmals auf. Später wurde derselbe Kapitän auch in Passau auffällig. (Symbolbild)

Auf dem Main-Donau-Kanal bei Riedenburg fuhr ein Güterschiff vergangene Woche mehrmals auf. Später wurde derselbe Kapitän auch in Passau auffällig. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

In der vergangenen Woche kam es innerhalb weniger Tage zu zwei Vorfällen auf der Donau in Ostbayern. Am Montagabend fuhr ein Gütermotorschiff im Kreis Kelheim mehrmals auf, am Freitagnachmittag konnte ein Unglück bei Passau gerade noch verhindert werden. Nun teilt die Polizei mit: In beiden Fällen stand derselbe Kapitän am Steuer.

Einen entsprechenden Bericht des Bayerischen Rundfunks bestätigte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Niederbayern auf Anfrage unserer Mediengruppe. Demnach handelt es sich bei dem Verantwortlichen in beiden Fällen um einen 36-jährigen Kapitän eines unter rumänischer Flagge fahrenden Schiffs. Am 10. April war der Mann zwischen Dietfurt und Riedenburg zweimal auf das Ufer aufgefahren. Die Besatzung eines anderen Schiffs kam dem Mann daraufhin zu Hilfe und zog sein Schiff zurück ins Fahrwasser. Dabei stellten sie allerdings fest, dass der Kapitän komplett betrunken war. Ein von der Polizei durchgeführter Alkoholtest ergab später einen Wert von über 2,3 Promille. Der 36-Jährige musste eine Sicherheitsleistung hinterlegen, konnte seine Fahrt aber am nächsten Morgen fortsetzen.

Am 14. April kam es dann in der Schleuse Kachlet bei Passau zu einem weiteren Vorfall. Laut Polizeibericht wurde der 36-Jährige hier aufgrund der Vorgeschichte von der Wasserschutzpolizei kontrolliert. Diesmal war jedoch alles in Ordnung. Nachdem die Beamten das Schiff bereits verlassen hatten und der Schleusenvorgang angelaufen war, verließ der Kapitän jedoch das Steuerhaus und ließ das Ruder unbeaufsichtigt. Ein Matrose auf dem Gangbord versuchte noch, die Leinen zu bedienen, scheiterte jedoch dabei, sodass sich eine Leine verkeilte. Das Schiff drohte deswegen in Schräglage zu geraten, hätte möglicherweise sogar kentern können. Deswegen drosselten die noch anwesenden Polizisten und der Schleuswart den Schleusvorgang. Ein Unfall konnte so verhindert werden, der Kapitän bekam eine Anzeige.