In Landshut brannte es am Donnerstag um die Mittagszeit erneut in Toiletten in der Innenstadt. Bis 12 Uhr musste die Feuerwehr bereits drei Mal ausrücken. Die Polizei sucht derzeit mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften und einem Hubschrauber nach einem mutmaßlichen "Feuerteufel", der seit einigen Tagen in der Innenstadt sein Unwesen treibt.

Zum ersten Mal alarmiert wurde die Feuerwehr um 11.17 Uhr zum Brand einer Damentoilette am Hauptfriedhof. Laut Polizei bemerkte eine Frau dort eine Rauchentwicklung. Ein unbekannter Täter hatte in der Damentoilette Feuer entfacht. Die Landshuter Feuerwehr rückte an und löschte den Brand. Die Frau wurde glücklicherweise nicht verletzt. Um 11.27 Uhr ging die nächste Alarmierung ein. Wieder brannte eine Toilette, diesmal auf der Mühleninsel. Um 12.12 Uhr dann der nächste Brand: Der Hausmeister des Rathauses bemerkte einen Brand in der öffentlichen Männertoilette in der Fleischbankgasse.

In allen drei Fällen konnte sich der Täter unerkannt vom Tatort entfernen. Personen kamen bei den Brandereignissen nicht zu Schaden. Die Feuerwehr konnte die Brände jeweils unter schwerem Atemschutz mit Wasser und Schwerschaum löschen. Je nach Erfordernis wurde bei den Gebäuden laut Mitteilung der Freiwilligen Feuerwehr Landshut mit Überdrucklüftern auch noch eine Entrauchung durchgeführt. Die Polizei Landshut leitete umgehend umfangreiche Fahndungsmaßnahmen ein, an welchen auch ein Polizeihubschrauber beteiligt war. Im Rahmen der Fahndungsmaßnahmen waren auch Zivilkräfte im Einsatz. Bis Donnerstagnachmittag verliefen die Maßnahmen noch ergebnislos.

Ähnliche Fälle halten die Einsatzkräfte seit Tagen in Atem

Am Mittwoch war es bereits zu ähnlichen Vorfällen gekommen. Gegen 12.30 Uhr wurde ein Altpapiercontainer am Parkplatz der Mühleninsel in Brand gesetzt. Um 12.55 Uhr brannte es ebenfalls in der Toilette am Hauptfriedhof. Der Unbekannte hatte den Papierspender in der Herrentoilette in Brand gesetzt. Auch hier waren die Brände schnell unter Kontrolle. Am Abend brannten dann zwei Papiercontainer in der Rochusgasse. Dabei handelte sich um den ersten Fall, bei dem laut der Freiwilligen Feuerwehr die Gefahr bestand, dass der Brand auch auf umliegende Gebäude übergreift. Die Einsatzkräfte konnten das jedovch verhindern.

Seit Samstag, 22. April, ist es im Landshuter Stadtgebiet zu mehr als zehn Bränden dieser Art gekommen. Meistens wurden Papiercontainer oder Gegenstände in öffentlichen Toiletten, wie Toilettenpapierrollen, Handtuchspender oder Papierkörbe, angezündet, darunter auf der Mühleninsel, am Bahnhofsvorplatz, am Ländtorplatz sowie in der Steckengasse und beim CCL. Bis Mittwoch gab es noch keinerlei Hinweise auf den und die Täter. Die Polizei geht davon aus, dass die Brände im Zusammenhang stehen.

Auch die Landshuter Feuerwehr geht laut Pressebericht auf Grund der Häufung der Ereignisse und der immer wieder identischen Brandorte nicht von Zufall oder Versehen, sondern von vorsätzlichen Taten aus

Die Freiwillige Feuerwehr Landshut gibt hier einen Überblick über alle Brände der vergangenen Tage:

Der erste Brand dieser Art wurde der Feuerwehr am Samstagmittag gegen 13.30 Uhr aus der Toilette neben dem Spielplatz auf der Mühleninsel gemeldet.

23. April: Am Sonntagabend folgten innerhalb von 90 Minuten (18.05 Uhr und 19.19 Uhr) zwei Alarme zu brennenden Containern neben dem Landshuter Rathaus. Durch die Feuerwehr wurde daraufhin vorsichtshalber auch der dritte Container mit Schaum geflutet.

24. April: Am Montag war dann gegen 16.35 Uhr wieder das Toilettengebäude auf der Mühleninsel Schauplatz eines Brandes.

25. April: Am Dienstag folgte um 12.32 Uhr ein Brand im Toilettenhäuschen am Ländtorplatz, etwa zwei Stunden später brannte ein Papiercontainer am Hauptbahnhof.

26. April: Am Mittwoch folgten zunächst um 12.30 Uhr ein brennender Papiercontainer auf der Mühleninsel sowie um 12.55 Uhr ein Brand im Toilettengebäude auf dem Hauptfriedhof. Am Abend brannten dann zwei Papiercontainer in der Rochusgasse, wo erstmalig auch die Gefahr eines Übergreifens auf ein Nachbargebäude bestand, was aber durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr abgewendet werden konnte. Auch hier wurde der dritte Container vorsorglich mit Schaum geflutet.

27. April: Am Donnerstag kam es bislang zu vier Bränden. Den Anfang machte um 11.17 Uhr die Toilette am Hauptfriedhof, gefolgt von der Toilette Mühleninsel (11.27 Uhr) und der Toilette hinter dem Rathaus in der Fleischbankgasse (12.12 Uhr). Am Nachmittag um 14.31 Uhr folgte schließlich der Brand eines Papiercontainers am Hauptbahnhof.